Morgengruß von Helmut Harff: Plötzlich ist es da

… das Alter



Plötzlich wird aus dem Zipperlein, eine handfeste Krankheit, plötzlich wird aus dem ignorierten Bluthochdruck ein Herzinfarkt, plötzlich mag man Krebs gar nicht mehr so, denn man hat ihn.

Doch es geht auch weniger plötzlich, die Schmerzen im Knie, in der Hüfte werden zunehmend stärker, auch der Blutzuckerwert steigt und steigt. Man lernt plötzlich viele nette Sprechstundenhilfen kennen und ist erstaunt, dass man gar nicht mehr so einfach in die Badewanne kommt und es schon schwer fällt, aus dem geliebten Sessel hoch zu kommen. Ja, plötzlich merkt Mann wie Frau, dass man älter geworden ist.

Was tun? Ignorieren, schließlich geht man zwar auf die 60 oder gar die 70 zu, aber alt ist man selbstverständlich noch lange nicht. Zumindest will man das glauben, doch die Realität ist längst eine andere. Eigentlich ist es auch schon viel zu spät, sich auf den letzten oder zumindest vorletzten Lebensabschnitt vorzubereiten. Zumindest sollte man sich damit schon dann beschäftigen, wenn man noch ziemlich beweglich und fit ist.

Doch was tun? Das Bad so umbauen, dass man ohne Hilfe duschen und die Toilette benutzen kann. Wer das geschickt macht, dessen kleine Helferlein sieht man nicht. Warum nicht die in die Jahre gekommenen Sessel und Stühle gegen solche austauschen, aus denen man auch noch in 20 Jahren bequem aufstehen kann. Wie lange wird man wohl noch ohne Hublift aus  den flachen Betten kommen? Was ist mit all den Ablageflächen, die man nur per Leiter erreicht? Braucht man die wirklich? Und das Auto? Sind Sportsitze noch alterstauglich oder schließt man sich dem SUV-Trend an?

Und wie ist das mit den Hobbys. Gut sind Schach- und Kartenspieler dran, solange dabei nicht geraucht und nur wenig getrunken wird. Doch noch Marathon laufen oder bei den Alten Herren kicken? Gut, für den, der das noch kann, doch ansonsten sollte man sich auch hier nach Alternativen wie Rad fahren oder golfen umsehen.

Und dann sind da noch Haus und Garten. Gut, im Garten kann man einiges reduzieren, noch einiges mechanisieren, man kann rückenschonend Gemüse im Hochbeet ziehen und die hohen Bäume stutzen oder auch noch mal gegen neuere austauschen. Das Haus wird zu einem wirklichen Problem, denn wer trennt sich schon gern davon. Doch irgendwann ist es ohnehin so weit. Warum also nicht dieses Problem sofort in Angriff nehmen und sich mit dem Geld ein schönes Leben machen – dann in einer Wohnung, vielleicht mit einem kleinen Garten.

Was wir da so noch machen können, das ist häufig ein Thema bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Roland, Camillo, Goswin

Foto: Pixabay

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