Vor 60 Jahren startete bei Skoda die Produktion des 1000 MB. Das Werksmuseum erinnert nun mit einer Sonderausstellung an das damals moderne Familienauto mit Heckmotor und Ganzstahlkarosserie – von den ersten Überlegungen zum grundlegenden Konzept über die Prototypenentwicklung und die Vorbereitungen der Serienproduktion bis hin zum Marktstart und der Herstellung von ebenfalls mit Heckmotor angetriebenen Nachfolgemodellen.
Das Museum in Mladá Boleslav zeigt bis zum 5. Januar 14 Fahrzeuge aus der Historie des Modells. Zu sehen sind unter anderem die Prototypen 976 und 988 aus den 1950er Jahren, auf dem Škoda 1000 MB basierende Formel-3-Rennwagen sowie verschiedene Serienversionen des 1000 MB und MBX. Die Baureihe steht auch für den Wechsel der Marke zu selbstragenden Karosserien und einem Heckantriebkonzept. Neben den Ausstellungsstücken können sich die Besucher unter anderem auch durch Video-Screens informieren oder in einer Fotoecke mit einer Nachbildung der Coupé-Version MBX ablichten lassen, von der nur rund 2500 Fahrzeuge gebaut wurden.
Skoda hatte Mitte der 1950er Jahre mit der Arbeit an dem neuen Modell begonnen: Verschiedene Prototypen mit unterschiedlichen Antriebskonzepten sowie zwei- und viertürige Karosserieversionen und inklusive Tests unter extremen Wetterbedingungen mündeten schließlich in die Produktion des 1000 MB. Er war das erste Serienmodell der Marke, bei dem der Motor unter einer modernen, leichtgewichtigen und selbstragenden Karosseriestruktur hinten platziert war. Gleichzeitig handelte es sich beim MB um das erste wirkliche Volumenmodell in der Geschichte der Tschechoslowakei. Es wurden pro Jahr mehr als 100.000 Exemplare hergestellt. Zum Zeitpunkt seiner Markteinführung fuhr der Skoda 1000 MB dank seiner Technik, dem hohem Komfortniveau und dem Design mit an der Spitze seiner Klasse.
Ohne die damals modernen Produktionsmethoden wäre der Erfolg des MB wohl nicht so groß gewesen. So kam vor 60 Jahren im Stammwerk in Mladá Boleslav unter anderem ein einzigartiges tschechoslowakisches Patent für Aluminiumdruckguss in der automobilen Großserienproduktion zum Einsatz. Der 1000 MB wurde zudem in einem 80 Hektar großen, komplett neu errichteten Teil der Produktionsstätte gebaut. In den ersten fünf Jahren wurden mehr als 443.000 Exemplare hergestellt, über die Hälfte davon exportierte die Marke in Dutzende von Ländern auf der ganzen Welt. Das Fahrzeugkonzept bewährte sich auch zahlreichen Renn- und Rallye-Veranstaltungen. In stetig weiterentwickelter und modernisierter Form bildete es über eine Vierteljahrhundert hinweg die tragende Säule des Modellangebots, ehe mit dem Skoda Favorit die Neuzeit eingeläutet wurde.
Das Skoda-Museum in Mladá Boleslav ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Als besonderes Angebot steht ein Kombiticket zur Wahl, das neben dem Museumseintritt auch eine Besichtigung des Geburtshauses von Ferdinand Porsche in Liberec-Vratislavice enthält. Die rund eine halbe Autostunde von Mladá Boleslav gelegene Außenstelle des Museums kann freitags bis sonntags jeweils von 9 bis 17 Uhr besucht werden. (aum)
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Skoda
Skoda erinnert an den 1000 MB
... im Museum in Mladá Boleslav
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