Gesundheits-News vom 26.7.2024

Thema heute: Bandscheibenentzündung



Es war Hape Kerkelings Kunstfigur „Horst Schlämmer“, der häufig sagte: „Isch hab´ Rücken!“

Und da auch viele von uns auch Rücken haben, wollte ich von Oliver Käs, dem Sektionsleiter für Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Koblenz Montabaur am Standort Montabaur, wissen, wie gefährlich speziell Bandscheibenerkrankungen werden können. Die Antwort hat mich mehr als überrascht.
Oliver Käs:
Tatsächlich gibt es in der letzten Zeit ein erhöhtes Aufkommen von sogenannten Entzündungen der Bandscheibe, wo die Bandscheiben sich entzündet und auch die daran liegenden Wirbelkörper. Wir reden hier nicht über eine kleine Reizung, sondern über eine eitrige Entzündung, verursacht durch Bakterien.

In den berühmt-berüchtigten „bunten Blättern“, die bei jedem Friseur und gefühlt auch in jeder Arztpraxis liegen, wird dann oft erklärt, dass eine Handvoll bunter Pillen – also Antibiotika - alles wieder gut machen.
Oliver Käs:
Leider ist es hier nicht so einfach. Die Bandscheibenentzündung durch Bakterien verursacht, ist ein hochkomplexes Krankheitsgeschehen, was an und für sich lebensbedrohlich ist. Es bedarf einer längerfristigen Behandlung mit Antibiotika und in ausgewählten Fällen auch einer operativen Behandlung.

Mediziner sprechen hier von einer so genannten Spondylodiszitis, die viel gefährlicher ist, als man als Laie annehmen könnte. Um es nochmal deutlich zu machen. Ich könnte also – wenn es ganz dumm läuft – daran sterben?
Oliver Käs:
Genauso ist es.

Das schockiert mich jetzt wirklich. Wie erkennt man denn diese Erkrankung überhaupt?
Oliver Käs:
Naja, also wenn man über eine Spondylodiszitis, diese Bandscheibenentzündung nach Bakterien redet, dann muss man bestimmte Vorkenntnisse haben und ein bestimmtes Augenmerk auf Zusatzerkrankungen, die der Patient hat. In der Regel betrifft es ältere Patienten, die zusätzlich eine Schwäche des Immunsystem haben, sei es durch eine Tumorerkrankung oder sei es durch eine Zuckererkrankung. Wenn diese Patienten mit Rückenschmerzen kommen, haben dazu auch noch eventuell Fieber und veränderte Laborwerte, muss man hellhörig werden.

Was tun Sie, wenn Sie die Spondylodiszitis zweifelsfrei diagnostiziert haben?
Oliver Käs:
Primär startet man mit einer Antibiotikatherapie, wenn diese aber nicht hilft oder der Patient durch die Schmerzmittel und durch die Antibiotika trotzdem nicht aus dem Bett herauskommt, dann ist eine operative Therapie indiziert.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind dabei so komplex, dass wir sie nicht in ein paar Sätzen abtun wollen. Stattdessen wird Oliver Käs in der kommenden Woche noch einmal sehr genau die einzelnen Behandlungsschritte erklären. Denn natürlich können die meisten Patienten erfolgreich behandelt werden.

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