Wettmärkte nach Genderdebatte

73 % setzen auf Gold für algerische Boxerin Imane Khelif



Die Debatte rund um die algerische Boxerin Imane Khelif erhitzt die Gemüter. Die Sportlerin, die noch 2023 aufgrund Wettbewerbsvorteilen bei der Weltmeisterschaft disqualifiziert wurde, hat beste Chancen, bei der Olympiade in Paris die Goldmedaille zu gewinnen. Wie Wissenschaftler und die Prognosemärkte die Situation beurteilen, das geht aus einer neuen Infografik von Wette.de hervor.


Auf der dezentralen Wettplattform Polymarket setzen 73 Prozent ihr Geld auf einen Olympiasieg der algerischen Boxerin Imane Khelif. Es dürften auch jene mit dem Geldbeutel abgestimmt haben, die sich sonst weniger für den Boxsport interessieren – denn die Debatte rund um die Teilnahmevoraussetzungen wird rund um den Globus geführt, und von Personen wie Donald Trump oder J.K. Rowling weiter angeheizt.

Wer nun nur deshalb eine Olympia Sportwette auf Imane Khelif abschließt, weil er denkt, dass sie qua biologischer Ausstattung im Vorteil sei, der könnte irren. Ein Blick auf ihre Karriere macht dies deutlich: so konnte sie in ihrer Amateurinnenkarriere zwar 37 Kämpfe gewinnen, allerdings war sie auch 9 Mal die unterlegene Boxerin.

Wissenschaftliche Studienergebnisse – auch jenseits vom konkreten Fall Imane Khelif – gibt es in puncto trans und cis in beide Richtungen: während beispielsweise die Universität Utah zeigen konnte, dass Individuen, welche die männliche Pubertät durchlaufen haben, im Durchschnitt 162 Prozent mehr Schlagkraft haben, sehen andere transgender Athletinnen sogar im Nachteil. Hierzu zählen Forscher der University of Brighton in Großbritannien: sie stellen die Annahme, dass Sportlerinnen nach Hormontherapien signifikante Vorteile haben, infrage.

Fest steht, dass es große Kontroversen rund um die Geschlechterzugehörigkeit einzelner Olympia-Athleten gibt. Vieles spricht dafür, dass es für die Teilnahme von Imane Khelif oder auch Lin Yu-ting aus Taiwan keine Mehrheit in der Bevölkerung gegeben hätte. So äußerten 58 Prozent der aktiven und ehemaligen Leistungssportlerinnen in den USA, dass transgender Athletinnen aus der Frauen-Klasse ausgeschlossen werden sollten.

In der breiten Bevölkerung unterdessen votieren nur 28 Prozent für die Inklusion von Trans-Menschen im Frauensport.

Indes zeigt die Infografik, dass sich Olympia Sportwetten zwar großer Beliebtheit erfreuen, dass die EM 2024 für das Wettgeschäft allerdings eine größere Rolle spielte. Der Google-Trend-Score für den Begriff “Sportwetten” notiert aktuell bei 38, vor wenigen Wochen rangierte er bei 100 (Maximalwert, der das höchste relative Suchvolumen angibt).

Foto: Pixabay

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