Morgengruß von Helmut Harff: Unruhe auf den Presseplätzen

… bei Young Euro Classics



Gestern begann unsere Saison bei Young Euro Classics. Das Festival mit jungen Musikern im Berliner Konzerthaus am immer noch im Umbau befindlichen Gendarmenmarkt begann aber schon am 9. August und endet am 25. dieses Monats.


Wie gesagt, wir statteten gestern mit einem Gastspiel des britischen „National Youth Jazz Orchestra“. Jazz, britisch und in vielen Teilen höchst modern und das bei 30 Grad im Schatten, da muss man schon so optimistisch sein wie die Macher des Festivals, dass die Hütte – pardon der tolle Saal - voll wird. Und er wurde voll.

Wie gesagt, die Briten unter der Leitung von Mark Armstrong legten los und sofort entstand unter den erstaunlich vielen Pressekollegen Unruhe. Es war nichts passiert, außer dass die Musik vom ersten Takt an mitriss. Eigentlich sorgte schon der Pate des Abend, der Schauspieler Boris Aljinovic und die von der 18-köpfigen Band gespielte Festivalhymne für einen tollen Auftakt. Dann eben die Musik, dann die sechs Frauen und die 12 jungen Männer und ein schier entfesselter Bandleader Mark Armstrong, der später auch noch zu seiner Trompete griff.

Der Funke zwischen Bühne und Publikum sprang sofort über und nicht nur die Pressemeute hielt es kaum auf den Stühlen. Überall zuckten die Beine, wippten die Köpfe im Takt, wurde ganz heimlich mitdirigiert. So etwas ist den Presseleuten eher fremd, man bemüht sich um professionelle Distance.

Doch so ist das nun schon seit 25 Jahren bei Young Euro Classics, dem wohl bekanntesten Festival für junge Musiker, die sich zumeist der sogenannten ernsten Musik verschrieben haben. Die spielen sie mit einen einmaligem Ernst, bei dem aber Spaß und der Spielwitz und eben die Lust an der Musik, an dem gemeinsamen Musizieren garantiert nicht auf der Strecke bleiben.

Young Euro Classics ist eigentlich so etwas wie die Olympiade der jungen Musiker und auch Tänzer. Allerdings gibt es hier nicht wenige, sondern 1.500 Juroren, die ihr Urteil mit den Händen und häufig auch mit dem Ausstehen – Stichwort Standing Ovationen – verkünden. Die Teilnehmer dieser Olympiade kämpfen auch nicht um Medaillien, sondern einzig um die Gunst des Publikums und die ist ihnen gewiss.

Bestimmt gilt das auch für das heutige Konzert der „Deutschen Streicherphilharmonie" unter Wolfgang Hentrich. Vielleicht sehen wir uns heute abend im Berliner Konzerthaus.

Bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt werden wir das gestrige Konzert sicherlich noch einmal Revue passieren lassen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Meinhard, Maximilian K.

Foto: eigen

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