Morgengruß von Helmut Harff: Urlaubszeit = Lesezeit

Auf Lesereise durch meine Bibliothek



Bücher gehören irgendwie zum Urlaub. Nicht umsonst gibt es Bücher, die unter dem Label Urlaubsliteratur gehandelt werden. Doch bei 30 Grad im Schatten kann ich mich nur schwer auf Literatur konzentrieren. Da bleiben nur sehr locker geschriebene Bücher oder Kurzgeschichten.

Doch was soll ich da lesen? Ich machte mich also daran, meine Bibliothek zu durchforsten. Zumindest war das der Plan. Doch bei rund 3.000 Büchern, darunter über 1.500 Taschenbüchern ist das gar nicht so einfach.

Ich machte mich also auf die Reise durch den schwedischen Teil meiner Wohnung – Stichwort Billyregale. Davon stehen hier eine ganze Menge an den Wänden und mich wundert, wie viel die billigen Schweden so tragen. Doch das nur so nebenbei. Während ich eigentlich nur ein zwei Bücher als Urlaubs- sprich Gartenliteratur raussuchen wollte, blieb ich immer wieder bei Titeln hängen. Vielfach wusste ich gar nicht, dass ich diese Bücher überhaupt (noch) habe. Andererseits stellte ich fest, dass meine Sortierung der über 1.000 Reklambücher nach ihrer Zahl – alle Reklambücher sind durchnummeriert – nicht mehr sinnvoll ist. Früher, als ich die noch für 50 Pfennige bis 5 DDR-Mark kaufte, machte das Sinn und ich hatte immer eine Liste meiner Bücher dabei. Schließlich wollte ich kein Buch kaufen, das ich schon im Regal hatte.

Ich machte mich also daran, die Bücher nach Themen zu sortieren. Wie kam ich nur auf so eine Idee? Dass die auf dem Boden zwischengelagerten Bücher ihren neuen Platz im Regal eingenommen hatte, dauerte es einige Tage, denn ich konnte auch nicht widerstehen und in dem einen oder anderen Buch zu blättern.



In einem Bücherschrank fand ich dann noch einige Schätze, also meine alten Schwarten. So auch das in Leder gebundene und mit einer nicht mehr nachzuvollziehenden Widmung aus dem Jahr 1747. Man würde wohl bei „Bares für Rares“ sagen, dass das Buch mal in eine Restaurationswerkstatt gehört, sich das lohnen würde. Doch verkaufen würde ich es wohl nicht, auch wenn ich diese alte Sprache, in der das Buch abgefasst ist, nur sehr schwer entziffern kann. Schon erstaunlich, dass nach nur 277 Jahren das damalige Deutsch für mich wie eine Fremdsprache ist. Ob das den Menschen in 277 Jahren mit unserem Deutsch auch so geht? Was wird überhaupt von den unzähligen Büchern, die heute gedruckt werden, die Zeit bis dahin überdauern? Kocht man noch nach den unzähligen heutigen Kochbüchern?

Ganz ohne Kochbuch geht es daran, das Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich zu machen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Sebald, Johann E., Julius, Bert

Foto: Pixabay

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