Morgengruß von Helmut Harff: Urlaubsende

Was man so hört



Immer mehr Menschen kommen aus dem Urlaub zurück, treffen Freunde und Familie, gehen wieder arbeiten. Da kommt immer wieder die Frage auf, wie der Urlaub war. Es ist wohl die Frage, die die allermeisten von uns am liebsten beantworten.


Die alten Dia-Abende sind längst von der Fotoschau auf dem Handy abgelöst worden. Leider gibt es dazu weder Mettigel noch alkoholische Getränke. Dafür dauert auch eine Handy-Fotoshow nicht so lange.

Da gibt es denn Mitmenschen, die eine endlose Liste von dem präsentieren, von dem, was alles nicht gefallen hat. Auf solchen Listen steht alles, auch das, was man sich nicht wirklich vorstellen kann. Klar fehlte deutsches Essen, klar sprach kaum jemand deutsch, klar waren die Betten schlechter als die im eigenen Schlafzimmer, klar waren mehr Mücken unterwegs und zu heiß war es auch. Die davon berichten, waren sicherlich in Deutschland unterwegs.

Alle anderen zählen stundenlang auf, wo sie überall waren, was sie gesehen, gemacht, erlebt, geschoppt, gegessen und getrunken haben. Dazu kommen präzise Angaben über die absolvierten Flüge, die mit dem Auto zurück gelegten tausende Kilometer, über Spritpreise und Raststätten.

Was ich immer mehr vermisse, sind Erzählungen über Menschen, die man getroffen, die man kennengelernt hat. Kaum einer berichtet über Flirts, über amouröse Abenteuer. Da kommen mitgebrachte Tiere, allen voran Hunde, häufiger vor als hübsche Frauen und fesche Männer.

Doch egal, sehr viele Menschen – ich glaube, es werden immer mehr – müssen im Urlaub einen 24-Stunden-Tag gehabt haben. Bei dem einen oder anderen habe ich das Gefühl, dass seine Urlaubstage deutlich länger waren. Wie sonst kann man ein so umfangreiches Programm absolviert haben. Die Leute waren ja auch noch im Bad, haben gegessen und getrunken und vielleicht auch noch geliebt.

Mal ehrlich, wenn ein Arbeitgeber von ihnen auch nur annähernd ein ähnliches Arbeitspensum nur einmal die Woche fordern würde, wäre der Betroffene zumindest beim Betriebsrat oder gleich beim Arbeitsgericht. Wobei man noch sehen muss, dass der Arbeitgeber bezahlt, was man leistet. Im Urlaub muss man dafür häufig noch mehrere Monatsgehälter hinlegen.

Vielleicht ist das ja eine Idee für Arbeitgeber: Nur das ganz normale Pensum bezahlen. Wer schnell noch einen Gipfel besteigt, wer Dinge tut, die eigentlich überflüssig sind, der muss das selber bezahlen. Dumme Idee? Stimmt wahrscheinlich, aber so eine Idee kommt einen, wenn man wie im Urlaub einfach im Garten rumschaukelt.

Wobei, die skurilsten Ideen kommen mir bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Regina, Maria Regina, Sigfried

Foto: Pixabay

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