Morgengruß von Helmut Harff: Kunst will Förderung

… will Sie auch gefordert werden?



Kunst gehört zum Leben, für mich vor allem auch zur Sommerzeit. Da locken viele Festivals, viele Open-air-Events. Kunst, das sind für mich auch die besten Urlaubsmitbringsel. Zur Kunst gehört aber auch das Jammern der Macher, die in viel zu vielen Fällen nach dem Geld von uns den Steuerzahlern rufen.


Das ist ja auch wohlfeil, seine Kunst zu machen, als Hochkultur hoch subventioniert zu werden und als „normaler“ Künstler zumindest um Steuergelder zu betteln. Man will billige Räumlichkeiten, will öffentliche Aufträge und auch noch bejubelt werden. Selbstverständlich will man sich künstlerisch nicht verbiegen, nur das machen, wofür man brennt. Das kann man ja so sehen, auch wenn mir kaum ein Künstler aus der Geschichte einfällt, dem solche Forderungen auch nur im Traum einfielen. Da war man schon froh, wenn man den Launen eines Adligen genügen konnte oder der anderer Auftraggeber. Viele litten Hunger oder mussten ihr Künstler sein mit anderen Entbehrungen erkaufen.

Das muss ja nun auch nicht sein, doch nur fordern – das ist ein sehr komisches Denken. Zumal gerade die, die später die Kunst konsumieren sollen – die Kinder – von der Kunst immer ferner gehalten werden. Es fehlen einfach Leute, die sie für die Kunst interessieren. Und genau hier kommen für mich die Künstler ins Spiel, die eben nicht von ihrer Kunst, sondern von Steuergeldern leben. Warum gehen die nicht in Kitas, in Schulen oder in viele andere Einrichtungen und vermitteln, was Kunst bedeutet, wie wichtig sie ist, wie man Kunst macht und wie toll es ist sie zu konsumieren und das letzteres eben nicht zum Nulltarif zu bekommen ist?

Das geht nicht? Warum nicht? Wenn jede Seite will, dann haben wir wieder die Chance, ein Volk der Dichter und Denker zu werden. Wenn Kunst wieder zum Leben gehört, dann brauchen wir auch keine Angst vor der nächsten PISA-Studie zu haben. Dann müssen wir uns auch nicht mehr sorgen, dass Kinder und Jugendliche mehr als ihr Handy im Kopf haben, dass Kreativität kein Schimpfwort ist.

Ich finde, dass die, die von Steuermitteln begünstigt Kunst machen dürfen, auch etwas zurück geben müssen.

Die Beste Frau der Welt und ich laden gern mal eine Künstlerin, einen Künstler zum Frühstück ein.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Bartholomäus, Michaela, Isolde

Foto: Pixabay

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