ES WAR EIN FEST

25. Jubiläum von Young Euro Classic voller musikalischer Höhepunkte



Das südafrikanische MIAGI Orchestra sorgte im Konzerthaus Berlin mit seinem Programm ‚Searching for the African Footprint‘ für einen unvergesslichen Abschluss der 25. Ausgabe von Young Euro Classic. Im Jubiläumsjahr hat das internationale Festival für Jugendorchester im Konzerthaus wieder eine Bühne für erstklassige Nachwuchsmusiker:innen aus der ganzen Welt geboten und 23.000 Besucher:innen begeistert.


Mit 16 Orchestern, zehn Ensembles nicht-europäischer Musiktraditionen und einem Tag für Kinder fokussiert das Festival in seiner 25. Ausgabe die Zukunft und stellt seine Einzigartigkeit in der internationalen Kulturlandschaft erneut unter Beweis. Young Euro Classic hat sich zu einer bedeutenden Institution entwickelt, die die Grenzen der klassischen Musik immer wieder hinterfragt. Die ca. 1.125 Musiker:innen im Alter zwischen 11 und 28 Jahren kamen aus 45 Ländern. Besonders das Festival im Festival „re:play – Freiheit der Töne“ mit Musiktraditionen aus (zentral)asiatischen, iranischen, südamerikanischen, europäischen und afrikanischen Kulturkreisen brachte dem klassikaffinen Publikum neue Impulse.

„Was mich persönlich an Young Euro Classic begeistert, ist nicht nur, dass es sich um ein internationales Orchesterfestival der jungen Generation handelt, sondern die Grenzenlosigkeit der Musik, die so viele Akteur:innen, unabhängig von der Sprache, Kultur, Geschlecht und Religion, auf eine Bühne bringt“, sagt Mitra Behpoori vom iranischen Aban Ensemble, das im Rahmen von „re:play – Freiheit der Töne“ dem Publikum die persische Kunstmusik „Radif“ präsentierte.

Bei „re:play - Freiheit der Töne“ bespielten am Abschlusswochenende Orchester und Ensembles aus Asien, Südamerika, Südafrika und Zentralasien die Bühnen des Konzerthaus. Das Programm des Festivals im Festival zeigte eindrucksvoll die Innovationskraft internationaler Kunstmusiken, parallel zur Zeitlosigkeit der europäischen Orchestertradition.

„Wer diese Jubiläumsausgabe miterleben konnte, braucht sich um die Zukunftsfähigkeit des musikalischen Nachwuchses nicht zu sorgen. Fantasievoll und kreativ, mit offenen Augen und Ohren setzen die Orchester und Ensembles in ihren Programmen und Präsentationsformen neue Akzente“, betont Festivaldirektorin Dr. Gabriele Minz.

Schon das Eröffnungskonzert mit dem Jovem Orquestra Portuguesa wurde vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert und setzte mit seiner Zugabe, einem Lied, das für den Beginn der Nelkenrevolution eine zentrale Rolle spielte, ein starkes Zeichen für Demokratie. Dass das Zusammenspiel im Orchester gesellschaftspolitisch hoch relevant sein kann, haben schon viele Projekte bei Young Euro Classic bewiesen. In diesem Jahr beispielsweise erneut der Auftritt des Western Balkans Youth Orchestra, das u.a. Musiker:innen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nord-Mazedonien und Serbien zusammenbringt. Auch der Appell des niederländischen Nationaal Jeugdorkest, die staatliche Förderung von Kultur im Heimatland nicht zu kürzen, verhallte nicht ungehört. Besonders beeindruckend war der Auftritt von Margot Friedländer als Patin des Konzerts der Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker, bei dem sie die verbindende Kraft der Musik hervorhob und dazu aufrief: „Seid Menschen!“

Die Qualität der international besetzten Orchester wie dem European Union Youth Orchestra, dem Moritzburg Festival Orchestra oder dem O/Modernt New Generation Symphony Orchestra mit ihren jungen Instrumentalist:innen zeugt vom Stellenwert der musikalischen Bildung weltweit.

Hier setzt auch Young Euro Classic mit dem inzwischen etablierten NEXT GENERATION Programm bei den ganz jungen Menschen an. In Konzerten u.a. der Juniorakademie Deutschland – Frankreich – Tschechien oder des Ensemble Quillo konnten Kinder ab 3 Jahren erste Erfahrungen als Konzertbesucher:innen sammeln. Zudem durften sie sich in den Workshops vom „Klingenden Museum“ an verschiedenen Instrumenten ausprobieren.

Europäischer Kompositionspreis für Ege Gür

Elf zeitgenössische Kompositionen waren in diesem Jahr im Rennen um den europäischen Kompositionspreis. Die Publikumsjury ernannte den 26-jährigen türkischen Komponisten Ege Gür mit dem Werk „the image of that which is invisible“ zum Gewinner. Die Nationale Jugendphilharmonie der Türkei führte das Stück, das den Opfern der Erdbeben, die die Türkei und Syrien 2023 trafen, gewidmet ist, am 10. August als Deutsche Erstaufführung auf. Sarah Wedl-Wilson, Berliner Staatssekretärin für Kultur, überreichte den vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, ausgelobten Preis. Der Europäische Kompositionspreis wurde zum 25. Mal verliehen, er geht jährlich an die beste bei Young Euro Classic präsentierte Ur- oder Deutsche Erstaufführung.

Streams und Übertragungen

ARTE CONCERT hat folgende Konzerte live gestreamt, die online noch drei Monate in der Mediathek abrufbar sind: www.arteconcert.com

20.08.: Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker

Dieses Konzert wurde delayed live am 22.08. übertragen

21.08.: European Union Youth Orchestra

23.08.: Orquestra Sinfônica Jovem de Goiás

24.08.: Eurasian Student Symphony Orchestra of the Kazakh National University of the Arts

25.08.: MIAGI Orchestra

Deutschlandfunk Kultur hat folgende Konzerte aufgezeichnet und bundesweit in der Sendung „Konzert“ ausgestrahlt – in der Dlf Audiothek App, über UKW, DAB+ und deutschlandfunkkultur.de. Aktuell sind die Übertragungen auch noch online abrufbar:

18.08.: National Youth Jazz Orchestra (Konzert vom 13.08.)

20.08.: Nationaal Jeugdorkest (Konzert vom 15.08.)

22.08.: Ševčík Academy Orchestra (Konzert vom 17.08.)

01.09.:  MIAGI Orchestra – (Konzert vom 25.08.)

25 Jahre Young Euro Classic in Zahlen

Während die Jugendorchesterszene in den Anfangsjahren noch durch unterschiedliche Leistungsniveaus gekennzeichnet war, bieten die Orchester heute ein beeindruckendes Niveau und musikalischen Hochgenuss. Wie weitreichend das bemerkenswerte Orchester-Netzwerk ist, an dessen kontinuierlicher Weiterentwicklung Young Euro Classic maßgeblich beteiligt war und ist, spiegelt sich auch in den Zahlen wieder: 180 Orchester aus 60 Nationen haben das Festival seit 2000 in Berlin besucht, 28.977 junge Musiker:innen haben für unvergessliche Höhepunkte gesorgt, 286 Uraufführungen und Deutsche Erstaufführungen wurden im Rahmen des Europäischen Kompositionspreises gespielt.

Danksagungen

Ohne den Rückhalt und das Vertrauen der wichtigen und langjährigen Partner:innen ist Young Euro Classic nicht durchführbar. Der Veranstalter dankt dem Bund, dem Land Berlin, dem Hauptstadtkulturfonds, der KfW sowie den Volksbanken und Raiffeisenbanken und der GVL, dem Konzerthaus Berlin, der Firma Ströer, den Medienpartner:innen, den zahlreichen Unterstützer:innen, Spender:innen und dem großartigen Young Euro Classic-Publikum. Das Festival im Festival „re:play – Freiheit der Töne“ wird durch die Lottostiftung Berlin gefördert.

Für die Ermöglichung von NEXT GENERATION dankt das Festival dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk sowie dem Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds. Großer Applaus gilt außerdem dem Jubiläumspaten Boris Aljinovic sowie den weiteren Konzertpaten und -patinnen.

Hier spielt die Zukunft!

Young Euro Classic. Festival der besten Jugendorchester der Welt

01. – 17. August 2025 im Konzerthaus Berlin

Foto: © MUTESOUVENIR | Kai Bienert

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