Hans Kenesberger´s Regelkunde - Teil 177

Provisorischer Ball Penalty Area?



Zum Thema Penalty Area und provisorischen Ball hätte ich folgende Frage: beim Ausführen des Schlages ist mir die Penalty Area bekannt, jedoch kann ich nicht den genauen Kreuzungspunkt des Ballflugs mit der Penalty Area (und auch kein Mitspieler) einsehen. Mit dem Argument das Spiel nicht unnötig zu verzögern und da der Kreuzungspunkt nicht bekannt ist, spiele ich von der gleichen Stelle einen provisorischen Ball.

1) Sollte ich anschließend den ersten Ball in der Penalty Area spielbar vorfinden bzw. einen Kreuzungspunkt mit großer Wahrscheinlichkeit fixieren können nehme ich den provisorischen Ball auf.

2) Kann ich den ersten Ball in der Penalty Area finden aber nicht spielen aber einen Bezugspunkt fixieren nehme ich ebenfalls provisorischen Ball wieder auf.

3) Finde ich den ersten Ball nicht und kann keinen Bezugspunkt fixieren wird der provisorische Ball zum Ball im Spiel.

Sind diese Vorgangsweisen regelkonform?

Grundsätzlich ist; wenn es "Bekannt oder so gut wie sicher ist (zu 95%)" dass der Ball in der Penalty Area zur Ruhe kam, darf kein provisorischer Ball gespielt werden, dieser wie auch immer "provisorische Ball" ist im Spiel.

Ein provisorischer Ball kann/darf gespielt werden, wenn es nicht bekannt oder so gut wie sicher ist das der ursprüngliche Ball in einer Penalty Area zur Ruhe kam, (z. B.: wenn dieser außerhalb der Penalty Area verloren sein kann, im Out of Bound, hohes Gras, Bäume die vor einer Penalty Area stehen)

Zum Eintrittspunkt: In der Regel 17 genau als Interpretation definiert ich muss den Eintrittspunkt nach bestem Wissen und Gewissen feststellen.

Interpretation:
17.1d(3)/2 – Spieler droppt Ball an der geschätzter Stelle, wo der Ball zuletzt die Grenze der Penalty Area kreuzte. Die Stelle stellt sich als falsch heraus. Ist der Punkt, an der ein Ball zuletzt die Grenze einer Penalty Area kreuzte, nicht bekannt, muss ein Spieler eine angemessene Einschätzung vornehmen, um den Bezugspunkt zu ,bestimmen.

Nach Regel 1.3b(2) wird die angemessene Einschätzung des Spielers akzeptiert, selbst wenn dieser Bezugspunkt sich als falsch herausstellt. Es gibt jedoch Situationen, in denen es sich herausstellt, bevor der Spieler einen Schlag gemacht hat, dass der Bezugspunkt falsch ist, und dieser Fehler korrigiert werden muss.
Beispiel: Im Zählspiel ist es so gut wie sicher, dass der Ball eines Spielers in einer roten Penalty Area ist. Der Spieler schätzt nach Rücksprache mit den anderen Spielern in der Gruppe, wo der Ball zuletzt die Grenze der Penalty Area gekreuzt hatte. Der Spieler nimmt seitliche Erleichterung in Anspruch und droppt, ausgehend von diesem Bezugspunkt, einen Ball im Erleichterungsbereich.

Bevor er einen Schlag nach dem gedroppten Ball macht, findet einer der Spieler in der Gruppe den ursprünglichen Ball des Spielers in der Penalty Area an einer Stelle, die deutlich macht, dass der Ball die Grenze der Penalty Area ca. 18 m näher zum Loch gekreuzt hatte als der Bezugspunkt, den der Spieler geschätzt hatte.

Da diese Information bekannt wurde, bevor der Spieler einen Schlag nach dem gedroppten Ball machte, muss er den Fehler beheben gemäß Regel 14.5 (Berichtigung eines Fehlers beim Ersetzen, Zurücklegen, Droppen oder Legen eines Balls). Dabei muss der Spieler unter Berücksichtigung des richtigen Bezugspunkts nach Regel 17.1 vorgehen und darf jede Erleichterungsmöglichkeit nach dieser Regel in Anspruch nehmen (siehe Regel 14.5b(2)).

Foto: Pixabay

Quelle:
Golf in Austria

 

 

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