Der Pick-up gerät ins Rotieren

...bei Mazda



Bis heute ist Mazda der einzige Automobilhersteller, der dem Wankelmotor die Treue hält, wenngeich aktuell nur noch als Reichweitenverlängerer für das Elektromodell MX-30. Neben Sportwagen, angefangen vom Cosmo Sport 110 S bis zum RX-8, gab es den Kreiskolbenmotor ein kurze Weile auch in einem Pick-up in den USA.



„REPU“, ein Akronym aus Rotary Engine und Pick-up, wird der seltene Pritschenwagen von seinen Fans genannt. Der 4,39 Meter lange Pritschenwagen für das in den USA bis heute beliebte Fahrzeugsegment erschien vor 50 Jahren auf dem Markt. Der 1,3 Tonnen schwere Pick-up bot eine Nutzlast von 640 Kilogramm. Der Innneraum orientierte sich stilistisch am Sportcoupé RX-2.



Der Zwei-Scheiben-Kreiskolbenmotor mit einem Kammervolumen von jeweils 654 Kubikzentimetern leistete 135 PS (99 kW) und stammte aus dem RX-3, dem damaligen Spitzenmodell der Marke in Deutschland. Er beschleunigte den Mazda in sportlichen neun Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigekit lag bei über 160 km/h und übertraf die aller Wettbewerber. Auch die Garantie über drei Jahre bzw. 50.000 Meilen (80.000 Kilometer) war seinerzeit konkurrenzlos. Der Wankel vom Typ 13 B erfüllte problemlos die auch damals schon scharfen Abgasvorschriften in Kalifornien und erfreute sich dort in der Surferszene einer gewissen Beliebtheit.



Doch die Zeit war gegen den Rotary Pick-up, fiel er doch in die Ölkrise und eine Zeit der wirtschaftlichen Rezession. Zwar wurde der Verbrauch von elf Litern und mehr auf 100 Kilometer von der Fachpresse als angemessen für ein solch sportliches Fahrzeug eingestuft, aber die Käufer hielten sich zurück. Immerhin 14.336 Mazda „REPU“ wurden 1974 für Nordamerika gebaut, von denen einige zu Abschlepp- und Pannenhilfsdienstfahrzeugen umgerüstet wurden. Da etliche Exemplare unverkauft blieben, legte Mazda im Folgejahr eine Produktionspause ein. In jenem Jahr holte sich der Wankel-Pick-up immerhin einige Siegen bei Wüstenrennen, was die Verkaufszahlen wieder ein wenig ankurbelte. 1976 entstanden noch einmal 632 Rotary Pick-up sowie 1977 weitere 1161 Stück.



Einige Mazda Rotary Pick-up tauchten auch in Fernseh- und Kinofilmen auf – und einer ist momentan in der aktuellen Sonderschau „Rotation“ des Mazda-Classic-Museums Frey in Augsburg zu sehen. (aum)

Fotos: Autoren-Union Mobilität/Mazda

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