Die Berg- und Talfahrt bei der Elektromobilität

... beobachtet von Michael Weyland



Was das Thema Elektromobilität angeht wird man das Gefühl nicht los, bei einer Berg- und Talfahrt dabei zu sein. Während die einen freudestrahlend erklären, es gehe bergauf, sprechen die anderen von nachweislich sinkenden Absatzzahlen.

Das Letztere zumindest auch eine Folge der kurzfristigen Abschaffung der Subventionen für den Kauf von Elektroautos sind, bestätigt auch Ulrich Mechau, President und CEO von Hyundai Motor Deutschland:    


Ulrich Mechau, President und CEO von Hyundai Motor Deutschland  

Ulrich Mechau:  
Ja, Sie haben es ja gesagt, jetzt kurzfristig ist der Markt schon erheblich eingebrochen gegenüber dem Vorjahr durch die kurzfristige Streichung der staatlichen Förderung. Insofern ist der Markt jetzt ein Stück weit im Umbruch. Langfristig ist es so, dass die Richtung eindeutig in Richtung emissionsfreies Fahren geht, und d. h. im Schwerpunkt Elektroantriebe - wird auch ein paar andere Möglichkeiten geben, aber Schwerpunkt ist Elektromobilität. Über die Geschwindigkeit kann man immer noch bisschen streiten, wie schnell es dann wirklich geht, aber das ist die Richtung. Und das ist auch etwas, worauf wir als Hyundai setzen, weil es schon der nachhaltigste Antrieb ist und wir da einen Beitrag leisten wollen.

Aus der einen oder anderen Quelle ist aktuell aber auch häufig zu hören, dass Automobilhersteller gut beraten seien, nicht ausschließlich auf Elektromobilität zu setzen. Doch hier ist Hyundai in einer komfortablen Situation.    

Ulrich Mechau:  
Wir sind bereit, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zu verkaufen. Aber wir sind ein Weltkonzern, wir haben auch jeden anderen Antriebsstrang im Portfolio und können uns auch ein Stückweit flexibel auf die Nachfrage einstellen. Aber wir wollen und wir sind glaube ich in der führenden Rolle, was die Elektromobilität angeht, Sie wissen das Ioniq 5, Ioniq 6  800 V Ladetechnologie hat, das ist schon Hightech.   Das haben wir als Hyundai und auf dem Weg wollen wir auch klar weitermachen.

Ganz wichtig ist aber ohne Wenn und Aber eine gute und funktionierende Ladeinfrastruktur.  

Ulrich Mechau, President und CEO von Hyundai Motor Deutschland (links), Michael Weyland (rechts) bei der Präsentation den Hyundai Santa Fe 2024

Ulrich Mechau:  
Absolut. Also Infrastruktur muss passen und das ist eine Herausforderung.  OEMs machen ja schon einiges. Es gibt Joint Ventures mit anderen OEMs, wo wir auch aktiv Ladesäulen aufbauen, aber Politik muss auch Rahmenbedingungen schaffen und ein Stück weit helfen. Laden muss auch attraktiv sein. Das dauert mittlerweile ja gar nicht mehr so lang, bei uns dauert das so 20 Minuten, dann ist ein Ioniq 5 von 20 auf 80 % aufgeladen. Wenn man dann noch einen Kaffee erwerben kann, weil es ein bisschen was drum herum gibt und es ist nicht nur ein bloßer Parkplatz. Das macht das dann alles einfacher und da haben wir noch ein Stück weit Weg zu gehen und da müssen alle zusammenarbeiten.

In der Tat kann sich das Laden außerhalb der City schon trostlos darstellen. Aber man darf durchaus die Hoffnung haben, dass es bald Ladestationen mit angeschlossenem Café gibt! Oder umgekehrt!

Fotos: Hyundai Motor Deutschland (2); Christopher Rux (1)  

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