Vor eine Woche gab es Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Die Ergebnisse sind bekannt und die waren ja auch nicht wirklich überraschend. Es überraschte auch nicht – mich zumindest nicht – das alle Parteien sich als demokratisch und regierungsfähig bezeichnen. Da interessiert es auch nur den politischen Gegner, dass der Verfassungsschutz und ein Teil der Wähler das anders sieht.
Diverse Koalitionen waren von vorherein ausgeschlossen, viele sehen in den anderen maximal Schmuddelkinder, mit denen man sich nicht den Buddelkasten – sprich die Regierungsverantwortung teilt. Schön, einer gemeinsamen Opposition kann man sich nicht verschließen. Doch da kann ja jeder seine eigene Suppe kochen, seine eigenen Anträge einbringen, die dann die anderen nicht mittragen, aber sehr ähnlich selber in die Parlamente einbringen.
Doch das ist ja eigentlich nur ein Nebeneffekt solcher Wahlen. Eigentlich stehen die beiden Wahlsieger – die CDU da und die AfD dort – vor der Aufgabe, eine Regierung zu bilden. Das soll möglichst eine Regierung mit einer satten Mehrheit sein. Nun haben die Wähler in den beiden ostdeutschen Ländern es den Parteien nicht gerade leicht gemacht, um mal ganz vorsichtig das Chaos zu beschreiben. Wie gesagt, mit der AfD will keiner, außer der AfD. Mit dem BSW, dem Bündnis Sahra Wagenknecht sieht es nicht viel besser aus. Bleiben also die CDU und die SPD, doch eine große Koalition ist laut Wählerwille eben nicht möglich. Müsste also die CDU die eine oder andere Kröte schlucken, um eine Regierung aus den Schmuddelkindern zu verhindern. Aber wie gesagt, die wollen auch nicht miteinander. Da müssten wieder andere über ihren Schatten springen, beispielsweise der AfD-Höcke in politische Rente gehen und Frau Wagenknecht per Eidestatt und unter Hinterlegung einer millionenschweren Bürgschaft garantieren, sich in die Politik der beiden Landesregierungen nicht einmal per Talkshow einzumischen.
Das klingt fast nach der Quadratur des Kreises. Mal sehen bei wem im Endeffekt die Machtgeilheit größer als die gegenseitige Abneigung ist. Ich möchte nun nur zu gerne Mäuschen spielen bei all den Gespräche unter vier oder auch mehr Augen, möchte die Telefonate verfolgen und die ausgetauschten Mails lesen, die sich alle nur um das eine Thema drehen – wer mit wem. Schließlich geht es um viel. Nein, es geht nicht um das Land, es geht nicht einmal um die Partei, es geht um das eigene Ego, den eigenen Job, die eigenen Pfründe, die eigene Altersversorgung. Darüber muss sich niemand aufregen, denn wir alle – in diesem Fall alle in Thüringen und Sachsen – hätten ja die Chance gehabt, in die Politik zu gehen. Wie man weiß, ist dazu keine besondere Qualifikation nötig. Man muss nur wollen, dem Volk aufs Maul schauen und dem sagen, was es hören will. Ich will nur Mäuschen spielen.
Die Beste Frau der Welt hat sicherlich etwas dagegen, wenn ihr ein Mäuschen beim Frühstück machen zusieht.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Adrian, Otmar
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Ich möchte mal Mäuschen sein
... bei den Parteien, die in Thüringen und Sachsen in die Landtage eingezogen sind
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