Morgengruß von Helmut Harff: „All in“ in Brandenburg

Geht, wenn der Typ stimmt



In Brandenburg scheint die Welt anders als in anderen Ländern zu funktionieren. Zumindest kann man das nach der gestrigen Landtagswahl so sehen. Ja, die AfD ist der Wahlsieger, doch Ministerpräsident Dr. Dietmar Woitke hat gezeigt, dass sich Risiko lohnt.

Woitke ist im wahrsten Sinne des Wortes all in gegangen. Er hat sein politisches Überleben von seinem Wahlsieg abhängig gemacht. Dass das dann auch ein Sieg der SPD wurde, daran hat die Partei nur wenig Anteil. Den größten Anteil daran, dass die SPD hier seit der Wende  den Regierungschef stellt, hat sicherlich nicht die Bundes-SPD. Die hat die Brandenburger SPD, die hat Woitke nämlich schlicht ausgeladen, ja verboten auch nur etwas zur Wahl in Brandenburg zu sagen. Mal ehrlich, das ist schon mehr als frech – aber eben erfolgreich.

Mir zeigt die Wahl – und nicht nur die – dass man Wahlen eben weniger mit plakativen Aussagen gewinnt, die ohnehin kaum einer glaubt. Mir zeigt diese Wahl wieder, dass Wahlen mit Köpfen, mit Persönlichkeiten zu gewinnen sind. Das zeigt auch der unwahrscheinliche Erfolg des BSW, der im Gegensatz zur SPD von ihrer charismatischen Frontfrau Sahra Wagenknecht profitiert. Es hat den Anschein, als ob das BSW sogar einen Platz in der Landesregierung einnehmen wird, schließlich ist ohne dem Bündnis nur eine Minderheitsregierung möglich. Fest steht auf jeden Fall, dass Brandenburg weiterhin von einem regiert wird, der seine Wurzeln im Land, im Osten hat. Viel Kontinuität also im Land mit boomender Wirtschaft.

Doch was heißt das für den Bund, für die Bundes-SPD? Ich fürchte, nichts Gutes. Ob die FDP die nächste Bundestagswahl übersteht, hängt wohl davon ab, wann sie die Ampel verlässt. Nicht viel besser sieht es für die Grünen aus. Das BSW hat Chancen, die CDU sowieso, auch wenn der Merz-Effekt bei der Brandenburg-Wahl maximal gleich Null war. Auch die AfD bleibt im Bundestag – da muss man kein Hellseher sein. Und die SPD? Hat die ein Gesicht im Bund wie sie es in  Brandenburg hat? Das werden sogar die meisten SPD-Mitglieder nicht sagen. Weder der Parteivorstand, noch der Kanzler besitzen auch nur annähernd so viel Charisma wie Dr. Dietmar Woitke – ganz im Gegenteil. Sieht man sich die Zustimmungswerte für Scholz – so heißt der Bundeskanzler – an, so bleibt eigentlich nur, dem auch im Bundestags-Wahlkampf nahezulegen, sich völlig raus zu halten. Eigentlich trifft das auf die gesamte Führungsspitze der Sozis zu. Die haben auf Bundesebene einfach kein überzeugendes Personal und auch auf Landesebene gibt es davon nur sehr wenig.

Das ist eigentlich ein vernichtendes Urteil über die Parteien, die sich die demokratischen nennen  und von der AfD als Altparteien tituliert werden.

Was meinen Sie, worüber die Beste Frau der Welt und ich beim Frühstück reden werden?

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Linus, Thekla, Gerhild

Foto: Pixabay

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