Morgengruß von Helmut Harff: Das hätte auch anders laufen können

… aber wie



Heute begeht Deutschland den „Tag der deutschen Einheit“. Für viele klingt das sicherlich ziemlich großspurig – aber so sind wir nun mal. Zumindest hat heute vor 34 Jahren die beste DDR aller Zeiten aufgehört zu existieren. Viele werden heute wieder darüber reden, dass das ja auch ganz anders hätte laufen können, dass man sich hätte auf Augenhöhe begegnen müssen, dass man ein neues Wappen, eine neue Hymne hätte einführen können.


Hätte man können! Hätte man können? Ich glaube das immer weniger. Warum ich das nicht glaube? Ich möchte das mal an einem fiktiven Beispiel aus der Wirtschaft verdeutlichen: Da gibt es einen mittelständischen Betrieb – die Deutsche Demokratische Republik – die schlicht und ergreifend pleite ist. Da gibt es einen Großaktionär – die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken – die ihr Kapital, ihren Schutz – die Rote Armee – abgezogen hat. Da gibt es einen Unternehmer – die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – die ihren Seniorchef – Erich Honecker – abgesetzt  hat und durch den unfähigen Junior – Egon Krenz – ersetzt hat. Und es gibt einen Betriebsrat – die Menschen in der DDR – der einfach nicht mehr will. Was passiert so kurz vor der Insolvenz? Richtig, man sucht ein solventes Unternehmen, der das Risiko der Übernahme – auch aus nostalgischen Gründen – eingehen will. Der will vor allem das Tafelsilber und das zu einem möglichst günstigen Preis. Schön, er muss die Belegschaft übernehmen und die zumindest in den ersten Tagen und Wochen ruhig stellen.

Der, der das marode Unternehmen übernehmen will - die Bundesrepublik Deutschland - , beauftragt nun seine Juristen mit dem Aufsetzten eines Übernahmevertrages – dem Einigungsvertrag. Der redet  seinerseits mit seinen Partnern und bekommt grünes Licht für die Übernahme.

Warum soll der sich nun ein neues Logo – der Bundesadler - zulegen, warum soll der, was sich in seinem Unternehmen bewehrt hat – das Grundgesetz – auch nur an einer Stelle ändern? Wenn das im Geschäftsleben so ist, warum sollte das vor 34 Jahren zwischen dem Gewinner der Geschichte – Bundesrepublik Deutschland – und dem Verlierer - Deutsche Demokratische Republik – anders ablaufen? Das kann man bedauern, doch so ist das Leben.

Ich bedauere nicht, dass zu meinem Leben mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt gehört.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Feiertagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Ewald, Udo, Bianca, Paulina

Foto: Pixabay

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