Morgengruß von Helmut Harff: Umgehungsstraßen umgehen

… und auf Entdeckungsreise gehen



Viele, vor allem kleine Städte und Dörfer haben lange unter dem immer mehr angewachsenden Durchgangsverkehr gelitten. Viele waren froh, als man endlich daran ging, Umgehungsstraßen zu bauen. Die wenigen, die Bedenken äußerten, wurden in den unzähligen Bürgerversammlungen nicht ernst genommen. Das sehen wir hierzulande, das sah ich aber auch gerade in Frankreich.

Viele dieser nun von den Verkehrsströmen abgeschnittenen Orte sind nun sicherer aber nahezu tot. Kaum noch ein Mensch macht dort Station, geht dort essen, besucht Sehenswürdigkeiten, übernachtet dort. Die Orte sterben und es scheint so, als ob dieses Sterben nicht aufzuhalten ist. Ganz im Gegenteil, um so weniger Menschen diese verkehrsberuhigten Orte, in denen ja auch kaum noch ein Zug hält, noch Arbeit finden, um so mehr wandern ab, um so weniger Schulen und kulturelle Einrichtungen gibt es. Zum Schluss bleibt noch ein Döner-Imbiss.

Doch muss das so sein? Da gibt es doch alle Augenblicke die braunen Schilder an der Autobahn, die auf touristische Ziele abseits der Autobahn verweisen. Doch mal ehrlich, wann sind Sie so einem Schild mal gefolgt? Wann haben Sie ihre Fahrt unterbrochen, um einfach mal von der Autobahn abzufahren? Das passiert maximal, wenn man unterwegs tanken muss – doch sonst?

Wir haben schon seit längerem beschlossen, nicht als Kilometerfresser unterwegs zu sein. 600 Kilometer am Tag, das ist genug. Dann fahren wir ab und beziehen unser Zwischenquartier, erkunden diese noch nahe der Autobahn liegenden Orte, besuchen Schlösser und Kirchen genau wie Gasthöfe. Wir kaufen lokale Spezialitäten und lernen so viele spannende Orte in Deutschland und weit darüber hinaus kennen.

Das geht übrigens nicht nur mit dem Auto, sondern auch als Bahnreisender, vor allem wenn man umsteigen muss. Da man bei unserer Bahn ja fast sicher sein kann, dass die Züge nicht pünktlich ankommen, muss man an Umsteigepunkten mehr Zeit einplanen. Da bleibt sehr häufig genug Zeit für einen Spaziergang, für eine mehr oder weniger kurze Erkundungstour durch den Ort. Manchmal reicht die Zeit auch noch für einen Kaffee.

Solche Zwischenstopps sorgen für eine entspannte Reise und zumindest entspannte Autofahrer kommen sicherer ans Ziel. Solche Zwischenstopps helfen aber auch oder vor allem den Menschen vor Ort, die ihre Heimat nicht aufgeben wollen.

Die Beste Frau der Welt und ich frühstücken heute im „Alter Wirt“ in Weyarn.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Franz v.A., Edwin, Aurora, Emma, Thea

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