Raucherwahnsinn

Zwei Drittel der Deutschen rauchen direkt nach dem Sport



Eine aktuelle Umfrage von Censuswide im Auftrag von Haypp zeigt, dass fast 70 Prozent der Raucher in Deutschland nach sportlicher Betätigung qualmen. Dabei ist das öffentliche Bild von Sportlern in Deutschland doch oft mit Gesundheit, Vitalität und Disziplin verbunden, was ganz im Gegensatz zum Rauchen steht.

Auch hilft Sport eigentlich nicht nur, das Verlangen nach Zigaretten zu reduzieren, sondern fördert die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Dennoch zünden sich viele nach dem Training gleich eine Zigarette an. Direkt nach dem Sport zu rauchen kann jedoch besonders schädlich sein, da der Tabakrauch tiefer in die Lunge eindringt. Auch bei gut trainierten Sportlern kann regelmäßiges Rauchen somit die positiven Effekte des Trainings teilweise aufheben.

Markus Lindblad, Deutschland-Sprecher des Onlinehändlers Haypp, will über das Thema „Rauchen im Sport“ aufklären. Er informiert darüber, welche alternativen Produkte das Qualmen auf dem Trainingsplatz und vor den Sporthallen reduzieren können.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist das Rauchen von Zigaretten in Deutschland jährlich für mehr Todesfälle verantwortlich als Aids, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen. Jedes Jahr sterben hierzulande etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, das entspricht ungefähr 348 Todesfällen pro Tag. Darunter befinden sich auch Personen, die regelmäßig Sport treiben. Obwohl kontinuierliche körperliche Aktivität eigentlich als effektive Methode zur Unterstützung des Rauchstopps angesehen wird, machen viele Freizeitsportler in Deutschland regelmäßig von der „Kippe danach“ Gebrauch. Denn eine neue Umfrage von Censuswide im Auftrag des Onlinehändlers Haypp fand heraus, dass über 65 Prozent der befragten Raucher in Deutschland stets nach dem Training zur Zigarette greifen. Die Hälfte der Befragten gibt dabei zu, dass sich ihre Leistungsfähigkeit im Sport durch das regelmäßige Rauchen vermindert.

Viele Freizeitsportler greifen auch vor dem Training gewohnt zur Zigarette

Menschen in Deutschland rauchen immer noch viel zu viel. Die Zigarette davor oder danach macht auch vor Freizeitsportlern nicht Halt. „Beunruhigend ist vor allem, dass so viele trotz regelmäßigem Cardiotraining vor und nach dem Sport rauchen“, so der Haypp-Sprecher. 37 Prozent der Befragten greifen gewohnt unmittelbar vor dem Training zur Zigarette. Die Umfrage zeigt weiter, dass vier Prozent der Befragten sogar während des Sports rauchen. Obwohl Sportvereine und Fitnessstudios zunehmend rauchfreie Umgebungen schaffen würden, gibt es immer noch Bereiche, in denen das Rauchen nach dem Training als eine Art „Belohnung“ angesehen wird. Lindblad fährt fort: „Dieses Verhalten verstärkt die Sucht und macht es für viele schwieriger, den Tabakkonsum aufzugeben.“ Dass Zigarettenrauchen nicht gesund ist, weiß jeder. Dennoch zeigt die Studie erschreckend: Obwohl 50,85 Prozent der Befragten sich dessen bewusst sind und merken, dass das Rauchen ihre sportlichen Fähigkeiten beeinflusst, greifen sie weiter zur Zigarette.

So schädigt Rauchen die Gesundheit der Sportler


Für optimale Leistungsfähigkeit sind die Muskeln, insbesondere das Herz, auf eine ausreichende Versorgung mit sauerstoffreichem Blut angewiesen. Bei Rauchern tritt jedoch ein gravierendes Problem auf: Das Rauchen von Zigaretten führt zu einer erhöhten Konzentration von Kohlenstoffmonoxid in Lunge und Blutkreislauf. „So fordert eine Raucherlunge viel mehr Herzschläge während des Sports ein als eine Nichtraucherlunge“, erklärt Lindblad. Dies habe enorme Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System des Körpers. Das Kohlenmonoxid im Tabakrauch verdrängt Sauerstoff im Blut, was zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Muskeln führt. Dieses giftige Gas bindet sich etwa 200-mal stärker an die roten Blutkörperchen als Sauerstoff. „Dadurch wird die Sauerstofftransportkapazität des Blutes erheblich reduziert“, so Lindblad. Die Folge ist eine Unterversorgung der Muskulatur und anderer Organe mit dem lebenswichtigen Sauerstoff. Außerdem besteht durchs Rauchen ein höheres Verletzungsrisiko. „Rauchen beeinflusst die Knochendichte und die Heilungsfähigkeit“,  erklärt der Deutschlandsprecher. Auch eine schlechtere Muskelkraft kann eine Folge von Zigarettenrauch sein.

Alternative Produkte können bei Rauchstopp helfen
Regelmäßiger Sport und ein gesunder Lebensstil sollten mit einem geringeren bis gar keinem Zigarettenkonsum einhergehen. „Rauchen ist ein bedeutender Faktor, der die sportliche Leistungsfähigkeit und die Gesundheit negativ beeinflusst“, erklärt Lindblad. Studien zeigen dabei auch, dass Raucherentwöhnungsprogramme erfolgreicher waren, wenn gleichzeitig eine Sportberatung angeboten wurde. Initiativen zur Raucherentwöhnung und die Förderung rauchfreier Umgebungen im Sportbereich seien zentrale Maßnahmen, um die gesundheitlichen Vorteile des Sports zu maximieren. Einige Sportler, die ihre körperliche Leistungsfähigkeit nicht durch Rauchen beeinträchtigen wollen, greifen zu Nikotinbeuteln als Alternative. Diese enthalten im Vergleich zu Zigaretten keine schädlichen Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid und belasten die Lunge nicht.

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