Guinevere, die italienischstämmige Sängerin und Multi-Künstlerin, präsentiert mit “To All The Lost Souls“ ihr Debütalbum, das am 29. November 2024 über das renommierte Indielabel La Tempesta erscheint.
Dieses Album ist bei weitem ihr persönlichstes und autobiografischstes Projekt. Es entfaltet sich wie eine endlose Leinwand, auf der Erinnerungen wie alte Filmaufnahmen fließen, durch die ein aufgeschlagenes Tagebuch schimmert – ein Zeugnis der Jahre, in denen die Künstlerin an Depressionen litt und durch zahlreiche Themen navigierte, bevor sie wieder ins Licht fand.
“To All The Lost Souls“ folgt auf Guineveres von der Kritik gefeierte Debüt-EP “Running in Circles“ (2023), die, wie auch das neue Album, in den Fonoprint Studios in Bologna mit Matteo Pavesi (Alice Phoebe Lou, Eugenia Post Meridiem) produziert wurde. Schon mit dieser EP konnte Guinevere sich eine wachsende Fangemeinde und Auftritte auf bedeutenden Bühnen Italiens und Europas sichern, darunter als Support für Künstler wie Bon Iver und Kings of Convenience. “To All The Lost Souls“ ist nicht nur ein tief bewegendes Werk, sondern auch eine Hommage an Andrea, einen engen Freund der Künstlerin, der im September 2019 tragisch verstarb und die emotionale Triebkraft hinter dem gesamten Projekt war. Die 14 Tracks auf dem Album spiegeln Guineveres Weg wider, geprägt von Verlust, Schmerz, Resilienz und Hoffnung. Es ist eine intime Reise, die die außergewöhnliche Fähigkeit einer Künstlerin zeigt, persönliche und gesellschaftliche Themen durch ihre Musik zu verweben.
Das Album vereint Singles wie “Unravel“ und “Generational Fear“, die den thematischen Kern von Guineveres Werk widerspiegeln. Während “Unravel“ eine tief persönliche Hommage an einen verstorbenen Freund ist, der sie einst in einem Traum besuchte und inspirierte, richtet sich “Generational Fear“ an eine ganze Generation. Dieser Song, geboren aus einem Moment tiefer Trauer, erhebt sich zu einer Hymne über den kollektiven Schmerz und die Sehnsucht nach Veränderung in einer Welt, die Diversität und Sensibilität nur unzureichend akzeptiert. Mit der Zeile “From the grounds of existence / We unite / From tears of resistance / A future of light“ fordert Guinevere zur Solidarität und Hoffnung auf und erinnert daran, dass Musik mehr ist als nur Melodie – sie ist ein kraftvolles Mittel des Ausdrucks und Widerstands.
Die neuen Songs erzählen Geschichten, die von Guineveres eigener Biografie und den Herausforderungen ihrer Generation inspiriert sind. “Little Blue Gin“ eröffnet die Sammlung als zartes, introspektives Lullaby für ihr jüngeres Ich, ein Lied voller Trost und Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit. Über den Song sagt Guinevere: “Es ist eine Umarmung und eine Versicherung: ‘Auch wenn niemand anderes da ist, bin ich hier und werde immer für mich selbst da sein.‘“ “Wintersick“ reflektiert die innere Unruhe und die Ambivalenz zwischen dem Bedürfnis zu fliehen und der Angst vor dem Unbekannten.
In “I Need A Glass Of Water“ zeigt sich Guinevere von ihrer verletzlichsten Seite – ein lauter Schrei nach Hilfe und ein Versuch, die Wurzeln von Depression und Angst zu ergründen. Der Song sei, so Guinevere, “ein Raum, in dem ich die ohrenbetäubenden Stimmen in meinem Kopf externalisieren und die endlosen Panikattacken exorzieren konnte.“
Ein herausragender Moment des Albums ist “Rough Skin“, ein Song, dessen Entstehung auf einer besonderen Begegnung und einem unerwarteten kreativen Funken basiert. Der Ursprung des Stücks liegt in einem Gedicht, das Guinevere 2022 an einem Fluss schrieb, als sie sich inmitten der Ruhe der Natur nach einer Panikattacke am Abend zuvor fand. Die eigentliche Melodie schrieb sie später in Zusammenarbeit mit Damon Arabsolgar, als er am Strand Gitarre spielte. “Es war einer dieser Momente, in denen alles zusammenpasste“, erzählt Guinevere. “Ich öffnete zufällig mein Tagebuch und fand das Gedicht, und plötzlich fügte sich alles wie von selbst.“ Die Musik fängt das Gefühl von Verletzlichkeit und Stärke ein, ein Wechselspiel zwischen den inneren Kämpfen und der Akzeptanz, die Identität und Selbstliebe fordert. Damon Arabsolgar ergänzt die kraftvollen Gitarrenarpeggios, die den Song zu einer hypnotisierenden Reise machen, begleitet von einem Streichquartett und zarten Piano-Akzenten.
“Letters From A Body“ ist ein mutiger, ehrlicher Brief, der sich mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers und den Erwartungen der Gesellschaft auseinandersetzt. Guinevere erklärt: “Wie kann ich lernen, zu vertrauen und die Berührungen anderer zu akzeptieren, wenn mein Körper für so lange Zeit als Objekt behandelt wurde?“ Der Song bietet eine reflektierende, musikalische Verarbeitung von Trauma und Heilung.
Das Stück “Be Like A Spider – She Said“ ist ein Aufruf zur Selbstakzeptanz und ein Zeugnis der Einsicht, die Guinevere während ihrer Reise gewonnen hat. Der Song, inspiriert von einem bedeutenden Gespräch mit ihrer Freundin Claudia, strahlt Hoffnung und Zusammenhalt aus und verkörpert die zentrale Botschaft des Albums: die Anerkennung und Liebe zu sich selbst und anderen, trotz aller Unsicherheiten und Verluste.
“Per Andrea, Per Sempre“, das bewegende Finale des Albums, ist eine Hommage an einen geliebten Freund und schließt den Kreis zu “Unravel“. Mit Mitschnitten aus einer alten Audioaufnahme, sanften Arrangements von Vincenzo Parisi und einem Kollektiv von Stimmen endet das Album auf einer Note voller Liebe und gemeinschaftlicher Erinnerung.
Das Album wurde größtenteils von Guinevere in Co-Produktion mit Matteo Pavesi und Damon Arabsolgar produziert, die ihre einzigartige klangliche Vision und emotionale Tiefe unterstützten. Künstler*innen wie Arturo Zanaica am Klavier und Jeanne Hadley an der Gitarre sowie ein beeindruckendes Ensemble an Gastmusiker*innen ergänzen die vielfältigen Klanglandschaften. Die sorgfältigen Arrangements und die Zusammenarbeit mit Vincenzo Parisi bei den Streicher- und Bläserparts verstärken die eindringliche Wirkung der Songs.
“To All The Lost Souls“ ist mehr als nur ein Debüt – es ist ein künstlerisches Manifest, das die Dualität von Schmerz und Hoffnung erkundet. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihren ehrlichen Texten schafft Guinevere ein Werk, das tief bewegt und zugleich Licht in dunklen Momenten bietet.
GUINEVERE: “To All The Lost Souls”
Eine Hommage an Andrea, einen engen Freund der Künstlerin
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