Bedingt dadurch, dass dem männlichen Penis eine bedeutende Rolle in der Festigung der Geschlechteridentität sowie für ein befriedigendes Sexualleben zukommt, können jegliche funktionelle Störungen oder auch Deformationen im Genitalbereich erhebliche Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und das Sexualleben beziehungsweise Partnerschaften haben.
Faktoren wie die vorherrschende Tabuisierung dieses Themas agieren hier häufig zusätzlich als Multiplikator von resultierenden mentalen oder physischen Problemen. Jörg Hagen, deutscher Leiter des internationalen Ärzteverbunds UGRS (Uro-Genitale, Rekonstruktive Chirurgie) klärt auf, wann ein penisvergrößernder Eingriff Sinn macht, wie er verläuft und welche Chancen er Patienten eröffnet.
Die stille Qual – Tabuthema Phalloplastik
Einige Männer leiden unter einer unterdurchschnittlichen Größe oder Breite ihres Penis und sind nicht in der Lage, den Geschlechtsakt befriedigend für sich und ihre Partner durchzuführen, was erheblichen negativen Einfluss auf die eigene Sexualität sowie auch das Selbstbewusstsein und potenziell die Vertrautheit in Partnerschaften hat. „Denn selbst wenn laut Urologen fünf Zentimeter für die Fortpflanzung ausreichend sind, geht es vielen beim Sex nicht primär um die Reproduktion, sondern um Befriedigung und Intimität. Aussagen wie diese tragen nur dazu bei, dass sich Betroffene nicht ernst genommen fühlen und von weiterer ärztlicher Beratung absehen“, weiß Jörg Hagen. Zusätzlich verstärken diverse Mediendarstellungen und stereotype Vorstellungen von Männern das Schweigen rund um das Thema Phalloplastik. Die damit verbundene Scham, die durch die Tabuisierung von Körperfragen und Ängsten vor Ablehnung in Beziehungen noch verstärkt wird, trägt dazu bei, dass das Thema in der Öffentlichkeit nach wie vor nur selten und unprofessionell diskutiert wird. „Es existieren verschiedene Eingriffe, die Betroffenen Abhilfe schaffen können. Der am häufigsten durchgeführte Eingriff ist hier die Penisvergrößerung“, so Hagen.
Penisvergrößerung: 1. Schritt – Verlängerung
Bei einer Penisvergrößerung handelt es sich um einen Zwei-in-eins-Eingriff, der die Verlängerung und Verdickung des Gliedes vereinen kann. Im ambulanten Dämmerschlaf beginnt der Eingriff mit der Verlängerung, bei der durch einen minimalen Schnitt die Befestigung des Penis am Beckenbodenknochen unter Verwendung körpereigenen Materials professionell umstrukturiert wird. Der im Körper liegende Teil des Penis tritt dadurch mehr aus dem Körper heraus. Das Verfahren erlaubt es, Harnröhre, Gefäße sowie Nerven unberührt zu lassen, und der Einschnitt im Bereich der Schambehaarung lässt die Risiken einer Verletzung unmittelbar am Penis sinken. Welche messbare Verlängerung der Eingriff im Einzelfall erzielt, wird durch die Neigung und Länge der Symphyse – des Verbindungsknorpels zwischen den Beckenknochen – sowie die umzustrukturierenden Bandstrukturen beeinflusst. Die Technik birgt das Potenzial, eine Verlängerung zwischen drei bis sechs Zentimetern zu erreichen.
Penisvergrößerung: 2. Schritt – Verdickung
„Daraufhin erfolgt die Verdickung, die wir ausschließlich mit Eigenfett durchführen, um langfristige und natürliche Ergebnisse zu erzielen. Nach Entnahme des lebendigen Gewebes aus dem inneren Oberschenkel wird dieses aufbereitet, gereinigt und erst dann unter die Penishaut eingebracht, um ein harmonisches Ergebnis zu erzielen und um das Infektionsrisiko verglichen mit Implantaten oder weiterem Fremdgewebe zu senken“, erklärt Hagen. Abschließend sind Patienten angehalten, für eine Woche einen speziellen Verband zu tragen, bis das Gewebe sich gefestigt hat. Die Technik kann eine Umfangvergrößerung von circa 2,8 Zentimetern schaffen. In der Nachsorge gilt es für fünf Wochen auf Geschlechtsverkehr und sportliche Betätigungen zu verzichten. Im Anschluss an den Eingriff treten im Fall einer korrekten Durchführung – entgegen allen möglichen Behauptungen – keine Einschränkungen wie etwa Potenzprobleme, Infektionen, Verkrümmungen oder Ähnliches auf und auch Geschlechtsverkehr ist ohne jedwede Einschränkung und ohne Gefühlsveränderungen möglich.
Neuentdeckung der Sexualität
Der Eingriff kann für viele Patienten eine gänzlich neue Perspektive auf ihre Sexualität und ihre Männlichkeit eröffnen. Er verleiht nicht nur neues Selbstbewusstsein, sondern wirkt sich auch positiv auf das sexuelle Erleben ausund ermöglicht es vielen, ein erfülltes Sexleben führen zu können. Da phalloplastische Eingriffe nach wie vor einem Tabu unterliegen und mit viel Scham behaftet sind, erhalten operative Eingriffe dieser Art nicht die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein, das angemessen wäre. „Männer müssen das Recht haben, sich in ihrem Körper wohlfühlen zu wollen, ohne belächelt zu werden. Die Anzahl unserer Patienten zeigt, dass eine hohe Notwendigkeit besteht, die wir versuchen bestmöglich zu bewältigen. Dabei erlauben unsere innovativen Techniken uns auch, Patienten zu behandeln, denen mit herkömmlichen Methoden nicht geholfen wäre“, schließt Hagen.
Foto: Pixabay
Größer = zufriedener?
Unter welchen Umständen eine Penisvergrößerung sinnvoll ist
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