Ein intensives Auffrischungsprogramm mit messbarem Erfolg: Das sollte eine Kur sein. Hier geht es um mehr als um flüchtige Wohlfühlmomente. Die Ziele sind die Folgen einer Krankheit zu mildern sowie eine Verschlimmerung zu vermeiden.
Dieser medizinische Anspruch prägt die Angebote in Thüringens Kurorten und Heilbädern. Und diese sind nicht allein Kurgästen vorbehalten. Eine Kur „light“, verpackt in einen Kurzurlaub mit Lieblingsanwendungen, kann sich jeder Interessierte in Eigenregie zusammenstellen. Ein Praxistipp vom Thüringer Heilbäderverband.
Thüringen: Land der Kurorte
Thüringen gehört zu den Bundesländern mit einer besonders ausgeprägten Vielfalt an Kurorten und Heilbädern: 17 prädikatisierte Heilbäder und Kurorte gibt es im Freistaat! Die Orte müssen laut Gesetz natürliche Heilmittel wie Sole, Heilwasser, Moor oder heilendes Klima aufweisen, anerkannte Heilverfahren wie die Kneipptherapie anwenden und einen artgemäßen Kurortcharakter besitzen. Damit ist ein hoher Qualitätsstandard definiert, auf den Kurgäste wie Urlauber vertrauen können.
Gesundheitswandern: Aktive Erholung im Heilklima
Ein klassisches Element vieler Kuraufenthalte in Thüringen ist das Wandern. Die Thüringer Waldluft in den heilklimatischen Kurorten und Luftkurorten ist als besonders rein und sauerstoffreich zertifiziert. Dazu kommt ein umfangreiches Angebot an speziellen Kur- und Therapiewegen: vom Atemweg im Luftkurort Stützerbach über den Aktiven Weg in Bad Liebenstein bis zu den Nordic-Walking-Strecken in Bad Berka. Diese Angebote stehen nicht nur Kurgästen, sondern selbstverständlich auch Urlaubern in der Region ganzjährig und kostenfrei zur Verfügung!
Am besten kommt der therapeutische Effekt bei geführten Touren zur Geltung. Im Heilklimatischen Kurort Friedrichroda lädt eine Klimatherapeutin zur gemeinsamen Wanderung. In unterschiedlichen Höhenlagen erleben die Teilnehmer anhand angeleiteter Atem- und Bewegungsübungen die Wirkung des Heilklimas. Die Tour startet immer freitags im wöchentlichen Wechsel in Friedrichroda oder im Ortsteil Finsterbergen. Anmeldelink siehe Infobox.
Höhlentherapie: Heilkraft aus der Tiefe
Speläo- oder Höhlentherapie: Das sind die Fachbegriffe für heilsame Aufenthalte untertage. Die Luft in Höhlen und Heilstollen ist besonders arm an Staub, Allergenen und Schadstoffen. Einer der ältesten Heilstollen in Deutschland ist Teil der berühmten Höhlenwelt der Saalfelder Feengrotten am Fuße des Thüringer Schiefergebirges. Menschen mit Atemwegsproblemen oder Erschöpfung kommen im Rahmen ihrer Kuraufenthalte ein bis zweimal täglich hierher, um, warm eingepackt in Schlafsäcke, ein bis zwei Stunden Ruhe und Höhlenluft zu genießen. Auch bei Stress und Schlafstörungen werden Aufenthalte im Heilstollen verordnet.
Sole: Verwöhnprogramm für Haut und Lunge
Die Heilkraft salzhaltiger Luft und salzhaltigen Wassers ist seit Jahrhunderten bekannt. Mit Sole, mineralhaltigem Wasser aus der Tiefe, begann auch in Thüringen die Entwicklung des Kurwesens. Traditionsreiche und bis heute beliebte Kureinrichtungen sind die historischen Gradierwerke in Bad Salzungen und Bad Sulza. Ursprünglich zur Gewinnung des in den Tiefen der Erde lagernden Salzes errichtet, fördern die Anlagen heute vor allem die Gesundheit. Sole rinnt über Wände aus Schwarzdornreisig und verdunstet. So entsteht eine mineralienreiche Luft wie am Meer. Kurgäste und Urlauber wandeln in weiße Umhänge gehüllt die überdachten Gänge entlang und brauchen dabei nur eines zu tun: atmen.
Auch Baden in Sole gehört zu den ältesten Kuranwendungen. Abtauchen in warmes Thermalwasser hat vielfältige positive Effekte – von Durchblutungsförderung über Schmerzlinderung bis zu Stressabbau und Stärkung des Immunsystems. Einige Gesundheitseffekte hängen mit der Wärme, andere mit den gelösten Mineralien zusammen. Zu den Top 10 der Thermalbäder in Deutschland gehört die Toskana Therme Bad Sulza. Markenzeichen ist LIQUID SOUND®: Licht, Video, Unterwassermusik und Schweben in Thermalwasser verschmelzen zu einem Erlebnis für die Sinne. Auch in sieben weiteren Thermalbädern der Thüringer Kurorte können Kurgäste wie Urlauber die Heilkraft der Sole und ergänzender Therapieangebote erleben.
Varianten sind das Baden in besonders schwefelhaltigem Wasser, wie in der Friederikentherme in Bad Langensalza praktiziert, oder das Wannenbad in heilendem Moor, was zum Beispiel in der Ardesia Therme in Bad Lobenstein möglich ist.
Gesundheitsurlaub als Vorsorge oder zur Vorbeugung von Krankheiten: Ambulante Kur
Den Urlaub mit medizinischen Behandlungen verknüpfen: Auch das geht in Thüringens Kurorten. Für eine ambulante Kur erhalten Sie sogar einen Zuschuss von der Krankenkasse! Urlauber wählen ihre Unterkunft fern der Kurkliniken selbst. Der örtliche Badearzt verschreibt die Therapien. Über ambulante Kuren, wie sich diese Form der Vorsorge nennt, informiert der Thüringer Heilbäderverband unter www.natur-kur-thueringen.de. Hier sind auch noch viele Ideen für einen Gesundheitsurlaub in Thüringens Kurorten zu finden.
Foto: Florian Trykowski
Auszeit mit Wirkung
Kurorte sind nicht allein für Kurgäste da!
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