CD der Woche: "And Then, From the Shadows"

Der Mando Diao Frontmann Björn Dixgård veröffentlicht Solo-Debüt-EP


Björn Dixgård ist immer in Bewegung. Euphorischer Rock'n'Roll, poetische schwedische Volksmusik, experimentelle elektronische Musik oder Disco, seine ikonische Stimme ist die Konstante. Und das aus gutem Grund. Schließlich handelt es sich um eine Stimme, wie sie nur wenige Male pro Generation auftaucht.

Gleichermaßen kraftvoll und verletzlich, sofort identifizierbar und voller Seele, dient sie als Treibstoff in Dixgårds rastlosem Bestreben, sich über Erwartungen und einfache Lösungen hinwegzusetzen. Ein Antrieb und ein Talent, das ihm beeindruckende Erfolge und internationale Anerkennung eingebracht hat. Als Frontmann von Mando Diao hat Dixgård seit mehr als 20 Jahren Tausende von Konzerten in über 30 Ländern gespielt, mehrere mit Gold und Platin ausgezeichnete Alben veröffentlicht und weltweit Millionen verkauft.

Nun ist die Zeit für das nächste Kapitel in der Geschichte des aus der schwedischen Kleinstadt Borlänge stammenden Björn Dixgård. Auf der Solo-Debüt-EP „And Then, From the Shadows“ gibt es nur Dixgård und seine Vision. Und dieses Mal hat die Musik eine zeitlose Qualität. Sie ist weder nostalgisch noch zynisch modern, sondern eine hinreißende Mischung aus melancholischem Country, Americana, Soul und der schwedischen Singer-Songwriter-Tradition. Björn gibt einen Einblick in den musikalischen Weg, den er gewählt hat: „Meine Großmutter hatte dieses seltsam hartnäckige Abonnement, bei dem sie all diese Schallplatten aus der Reihe ‚Country på svenska‘, was auf Schwedisch ‚Country‘  bedeutet, zugeschickt bekam. Sie spielte sie mir jedes Mal vor, wenn sie mich ins Bett brachte, und obwohl ich später verstand, dass es sich bei den Liedern größtenteils um Übersetzungen amerikanischer Originale handelte, war meine Liebe zu dieser Musik in diesem Moment geboren.“  



Die Arrangements sind reduziert und transparent und sie lassen Björns Stimme viel Raum. Er setzt jede Faser seines Körpers ein, um den Wunsch nach Heilung, die Verblendung, aber auch den Glauben an ein Licht am Ende des Tunnels darzustellen. Nie zuvor hat er den Zuhörer so nah an sich herangelassen. Die Texte sind sehr persönlich und fesselnd. So wie die erste Single „FEAR OF WINNING“, die im Oktober 2024 erschien und in der er über die Überwindung der Angst singt, nicht gut genug zu sein. Darüber, den Mut zu finden, allein zu sein. Und über die selbstsabotierende Angst vor dem Gewinnen.

„Ich habe nicht immer hart an meinen Texten gearbeitet, aber dieses Mal wollte ich nichts dem Zufall überlassen. Und mit der Dunkelheit bin ich schon immer in Berührung gekommen, so bin ich nun mal. Aber ich weiß auch, dass im Persönlichen etwas Universelles stecken kann und dass Musik die Kraft hat, Menschen zu trösten. Das ist vielleicht ihre schönste Eigenschaft. Eine Art Freude in der Molltonart.“

„And Then, From the Shadows“ mag ein Blick in die Gedankenwelt von Björn Dixgård sein, aber er hat es nicht allein geschaffen. Aus dem einfachen Grund, dass für ihn Musik dazu bestimmt ist, mit anderen zusammen zu entstehen. Am wichtigsten für den Prozess waren, abgesehen von Björn selbst natürlich, zwei der anderen Mitglieder von Mando Diao. Nämlich Håkan Sörle und Patrik „Patso“ Heikinpieti, die ihn nicht nur ermutigt haben, das Album zu machen, sondern auch mit Texten, Produktion und Musik dazu Beiträge geliefert haben.

Nach dem bereits erwähnten „FEAR OF WINNING“ wurde im Januar die Geisterhymne „WIND BLOW“ veröffentlicht. Die EP „AND THEN, FROM THE SHADOWS“ mit der neuen Single „SOMEBODY JUST LIKE YOU“ ist out now.

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