Morgengruß von Helmut Harff: Ich glaube

.. aber woran und wie?



Dieser Tage ist überall ein Name zu hören: Dietrich Bonhoeffer. Der lutherischer Theologe, der profilierte Vertreter der Bekennenden Kirche und Widerständler gegen die Nazidiktatur wurde am 9.4.1945 im KZ Flossenbürg ermordet.


Dem Nazigegner bescheinigte selbst SS-Lagerarzt Hermann Fischer-Hüllstrung eine tiefe Gottergebenheit, in meiner Lesart einen durch nichts zu erschütternden Glauben. Glauben, was ist das eigentlich? Sicherlich was anderes als Wissen, doch so genau kann ich das für mich gar nicht definieren. Ich beobachte nur – und das nicht nur bei mir – dass viel häufiger gesagt wird „das glaube ich“, als „das weiß ich“. Wenn das so ist, dann sind sehr viel mehr Menschen gläubig, als das von sich diese Menschen bei einer direkten Frage von sich bezeichnen würden.

Doch geht die Gleichung Glauben + Gott = Kirche irgendwie auf? Glaubt jeder, der eben sagt „das glaube ich“ auch an Gott? Und haben beide, die „nur“ glauben und die Gottgläubigen zwangsläufig etwas mit der Institution Kirche zu tun?

Ich meine nein und daraus resultiert dann meine Frage, was die Institution Kirche tun kann, dass die obige Gleichung wieder aufgeht? Oder ist das gar nicht nötig? Braucht man um zu glauben überhaupt eine Kirche, die den Eindruck vermittelt, selber nicht zu wissen, woran sie glaubt, die an sich mehr verzweifelt, als Dietrich Bonhoeffer unter dem Galgen? Was ist das überhaupt mit dem Mysterium Glauben, muss man ans Glauben glauben?

Ich glaube, dass ich beim Frühstück mit der Besten Frau der Welt darüber reden werde.

Ich wünsche Ihnen dennoch ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Ralph, Johann Baptist

Bild: Pixabay

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