TAVARES STRACHAN „SUPERNOVAS“

... implodieren in der Kunsthalle Mannheim



Die Kunsthalle Mannheim zeigt vom 11. April bis 24. August 2025 die erste große Retrospektive des Künstlers Tavares Strachan in Kontinentaleuropa und schafft hiermit die einzigartige Möglichkeit, das Werk des international gefeierten Künstlers erstmals in Deutschland zu erleben.

Sister Rosetta Tharpe. Marsha P. Johnson. Robert Henry Lawrence Junior. Obwohl sie alle Pionierinnen in ihrem jeweiligen Feld waren und große Errungenschaften in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft leisteten, sind ihre Namen nicht eingegangen in die allgemeine Geschichtsschreibung – als Teil der Schwarzen Diaspora blieben sie unsichtbar und ihre Verdienste wurden zumeist anderen zugeschrieben. Wie mit einer Vergangenheit umgehen, die in den dominanten eurozentrischen Narrativen nur als Randerscheinung, als Geschichte des „Andersseins“, als Alternative zu vorherrschenden Erzählungen vorkommt?

Tavares Strachan beschäftigt sich mit Licht und Dunkelheit, indem er Parallelen zwischen Geschichtsschreibung und physikalischen Phänomenen wie Supernovas, Polarlichtern und Sternen herstellt. Er folgt den Spuren des ersten afroamerikanischen Astronauten ebenso wie der Trans-Aktivistin Marsha P. Johnson; als Reisender durch Zeiten und Geografien zeigt er Geschichten und ihre Verbindungen auf, die bisher im Dunkeln lagen.

Tavares Strachan (1979 in Nassau, Bahamas, lebt in New York) arbeitet mit seinem Werk gegen die Mechanismen der Unsichtbarkeit an. Er widersetzt sich der Vorstellung der peripheren Geschichte und verortet die Erzählungen der Schwarzen Diaspora als zentrale Äußerungen innerhalb der westlichen Wissenssysteme. Hiermit eröffnet er Möglichkeitsräume, um unsere kollektive Vergangenheit zu beleuchten und Visionen für eine Zukunft der gemeinsamen Erzählungen zu entwickeln.

Der Künstler stellte international in Institutionen wie dem Brooklyn Museum New York und der Hayward Gallery London aus. 2013 bespielte er den ersten Pavillon der Bahamas der Venedig Biennale und war 2019 in der Hauptausstellung vertreten. Zuletzt sorgte 2024 seine überdimensionale Skulptur „The First Supper“ in Anlehnung an Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“ für Aufsehen, die im Innenhof der Royal Academy of Arts in London präsentiert wurde. Die Kunsthalle Mannheim nimmt die Ausstellung auch zum Anlass, globale Geschichten mit lokalen Erzählungen und Fragestellungen zu verbinden. Für die Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers wird daher die Konzeption des Rahmenprogramms gemeinsam mit einem Kuratorium, bestehend aus Akteur*innen der Mannheimer Stadtgesellschaft, entwickelt, die ihrerseits einen Bezug zu den Themen der Ausstellung haben.

Begleitend zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen.

Kunsthalle Mannheim

Friedrichsplatz 4
D-68165 Mannheim
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www.kuma.art

Bild: Tavares Strachan: There Is Light Somewhere. Six Thousand Years
Foto: Marc Blower. Courtesy the artist and the Hayward Gallery

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