Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 21 prospektive Kohortenstudien fand keine Hinweise auf einen Zusammenhang des Darmkrebsrisikos mit einfach- oder mehrfach-ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung. Allerdings könnten gesättigte Fettsäuren, wie sie in Butter, Milch oder Fleisch vorkommen, in einer Menge von höchstens 40 g/Tag einen protektiven Effekt haben.
Fette in der Ernährung wurden immer wieder als möglicher Risikofaktor für Darmkrebs vermutet. Bisherige Studiendaten sind jedoch nicht übereinstimmend. Frühere Metaanalysen untersuchten den möglichen Zusammenhang zwischen Fetten in der Nahrung und dem Darmkrebsrisiko, aber ermittelten keine dosisabhängigen Effekte. Fette enthalten Fettsäuren. Diese werden häufig nach deren Struktur als einfach ungesättigte Fettsäuren (monounsaturated fatty acids, MUFA), mehrfach ungesättigte Fettsäuren (polyunsaturated fatty acids, PUFA) oder gesättigte Fettsäuren (saturated fatty acids, SFA) bezeichnet. SFA stammen besonders aus tierischen Quellen wie Butter, Milch oder Fleisch.
Spielen Fette in der Nahrung eine Rolle für das Darmkrebsrisiko?
Der vorliegende systematische Review und Metaanalyse ermittelte Zusammenhänge zwischen Dosis und Response zwischen verschiedenen Fett-Arten (MUFA, PUFA und SFA) und ihren Quellen (Tier oder Pflanze) und dem Risiko für verschiedene Darmkrebserkrankungen. Der systematischen Review ermittelte relevante Studien aus medizin-wissenschaftlichen Datenbanken mit Veröffentlichungsdaten bis Mai 2023.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 21 Kohortenstudien
Die Metaanalyse umfasste 21 prospektive Kohortenstudien mit zusammen 2 311 737 Studienteilnehmern. Die Nachbeobachtungsphase umfasste zwischen 7 und 19,4 Jahre mit 21 125 Fällen von Darmkrebserkrankungen. Der Vergleich einer besonders hohen Gesamtaufnahme von Fett erhöhte nicht signifikant das relative Risiko (RR: 1,05; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,96 – 1,15) für kolorektalen Krebs, für Darmkrebs (RR: 0,99; 95 % KI: 0,87 – 1,11) und Rektumkrebs (RR: 1,09; 95 % KI: 0,93 – 1,13). Weder tierisches noch pflanzliches Fett war mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs assoziiert. Es wurden zudem keine signifikanten Ergebnisse zur Einnahme von MUFA oder PUFA gefunden. Allerdings war eine hohe Einnahme von SFA im Vergleich von hoher Einnahme zu niederiger Einnahme mit einem reduzierten Risiko für kolorektalen Krebs (RR: 0,91; 95 % KI: 0,85 – 0,99) und Darmkrebs (RR: 0,86; 95 % KI: 0,75 – 0,98) assoziiert. Jedoch stellte die Dosis-Response-Analyse eine inverse Assoziation mit einer Menge von bis zu 40 g/Tag SFA fest, bis zu der diese einen protektiven Effekt haben könnten.
Bis zu 40 g/Tag: Mögliche schützende Effekte von gesättigten, tierischen Fettsäuren
Die Metaanalyse fand somit keine Hinweise auf einen Zusammenhang des Darmkrebsrisikos mit einfach- oder mehrfach-ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung. Allerdings könnten gesättigte Fettsäuren in einer Menge von höchstens 40 g/Tag einen protektiven Effekt haben.
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Butter gegen Darmkrebs?
Spielen Fette in der Nahrung eine Rolle für das Darmkrebsrisiko?
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