Taschengeld vom Staat – fürs Rentenkonto

Neues Fördermodell soll Kinder an Altersvorsorge und Finanzbildung heranführen



(djd). Rechnen, Lesen, Schreiben – und Finanzen? Immer mehr Deutsche sind überzeugt: Finanzwissen zählt zu den Grundkompetenzen im Leben, und Kinder sollten frühzeitig an Geld- und Vorsorgethemen herangeführt werden. Genau hier setzt die von der Bundesregierung geplante Frühstart-Rente an: Sie soll junge Menschen bereits im Schulalter für Altersvorsorge sensibilisieren und ihnen einen staatlichen Startschub zum Vermögensaufbau geben.

Breite Zustimmung in der Bevölkerung


Eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag der DEVK zeigt ein klares Bild: Die Mehrheit der Befragten (51 Prozent) befürwortet die Einführung der Frühstart-Rente. Zugleich sollten jungen Menschen frühzeitig für Finanzfragen fit gemacht werden: Drei Viertel wünschen sich, dass Finanzen und Vorsorge als eigenes Unterrichtsfach fest in weiterführenden Schulen verankert wird. „Junge Menschen sollten so früh wie möglich an Finanzthemen herangeführt werden – am besten schon in der Schule“, sagt DEVK-Vorstand Dr. Michael Zons. „Wer früh versteht, wie Geldentscheidungen wirken, kann selbstbewusst und nachhaltig vorsorgen.“ Auch andere Studien belegen: Zwar ist das Problembewusstsein bei Jugendlichen hoch, doch beim Wissen über Altersvorsorge bestehen oft große Lücken – eine Aufgabe, welche die Politik nun angehen will.

Kleines Startkapital für Schulkinder vom Staat

Ab voraussichtlich 2027 sollen alle Kinder und Jugendlichen von sechs bis 18 Jahren zehn Euro pro Monat auf ein Vorsorgekonto erhalten – ohne Antrag, ohne Bürokratie und unabhängig vom Einkommen der Eltern. Bis zum 18. Geburtstag summiert sich der staatliche Zuschuss auf 1.440 Euro zuzüglich Verzinsung. Doch für eine wirkungsvolle Absicherung im Alter reicht das nicht aus. Deshalb ist entscheidend, die Frühstart-Rente so zu gestalten, dass sie gezielt aufgestockt werden kann - etwa durch zusätzliche Sparbeiträge von Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten. Klar ist: Das Geld bleibt bis zum Rentenalter zweckgebunden, wird steuerlich begünstigt angelegt, kann vom erwachsenen Kind später weiter bespart werden und über Jahrzehnte wachsen.

Wie groß der Effekt sein kann, zeigt ein Rechenbeispiel: Wer nur das staatliche Startkapital nutzt, kann bei vier Prozent Rendite bis zum Rentenalter rund 13.000 Euro ansammeln. Wer zusätzlich 30 Euro pro Monat investiert, kommt sogar auf mehr als 50.000 Euro. Dr. Michael Zons: „Die Frühstart-Rente ist ein positives Signal, sich frühzeitig einen Kapitalstock aufzubauen. Zusätzliche private Einzahlungsmöglichkeiten sind sinnvoll, damit aus dem staatlichen Startkapital langfristig spürbar mehr wird." Je früher und je mehr investiert werde, desto höher falle der Ertrag aus – dank des Zinseszinseffekts.

Foto: djd/DEVK (KI generiert)

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