Finanzbildung fängt mit dem Taschengeld an

So lernen Kinder einen selbstständigen und verantwortungsvollen Umgang mit Geld



(djd). Ein regelmäßig ausgezahltes Taschengeld ist eine der wirkungsvollsten Methoden, um Kindern und Jugendlichen ein realistisches Gespür für den Wert von Geld zu vermitteln und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Finanzen zu erziehen. 

„Wichtig ist, dass dieses Geld zur freien Verfügung steht. Ob es für Süßigkeiten, Comics oder andere Wünsche ausgegeben wird, sollten die Kinder selbst entscheiden. Eltern sollten sich mit Kritik zunächst zurückhalten – nur so kann ein natürlicher Lernprozess entstehen", betont Cornelia Schulz vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Fünf Tipps zum Thema Taschengeld

Kinder lernen am besten durch eigene Erfahrungen. Wenn sie für größere Wünsche sparen möchten, müssen sie ihre Ausgaben im Blick behalten, Prioritäten setzen und Entscheidungen abwägen. So entwickeln sie ein Gefühl für die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben und erwerben nach und nach einen selbstkritischen, reflektierten Umgang mit ihrem Geld. Gleichzeitig schärft sich ihr Blick für den tatsächlichen Wert von Waren und Dienstleistungen. Hier sind fünf Tipps zum Thema Taschengeld, viele weitere Informationen zum Thema Finanzbildung bietet etwa das Schulserviceportal www.jugend-und-finanzen.de.

1. Taschengeld ist Übungsgeld. Wenn Kinder frei über die Verwendung entscheiden können, lernen sie, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen.

2. Nicht zu viel, nicht zu wenig: Das Taschengeld sollte der Entwicklung und der Altersstufe des Kindes angemessen sein. Die deutschen Jugendämter sprechen aktuell folgende Empfehlungen aus: Vier- bis Fünfjährige sollten wöchentlich 50 Cent bis einen Euro erhalten, Sechs- bis Siebenjährige dann einen bis zwei Euro und Acht- bis Neunjährige zwei bis drei Euro. Bei Zehn- bis Elfjährigen empfiehlt sich die Auszahlung im monatlichen Rhythmus mit zwölf bis 18 Euro, bei Zwölf- bis 13-Jährigen dürfen es bereits 18 bis 24 Euro im Monat sein, bei 14- bis 15-Jährigen empfehlen die Jugendämter 24 bis 32 Euro.

3. Kinder sollten eigene Erfahrungen mit der Begrenztheit von Geld machen. Eltern sollten die Ausgaben ihrer Kinder nicht allzu kritisch prüfen, aber auch nicht jeden Wunsch über das vereinbarte Budget hinaus erfüllen.

4. Wer das Familienbudget – zumindest teilweise – offenlegt, macht Kindern deutlich, dass nur eine begrenzte Menge an Geld zur Verfügung steht.

5. Digitale Lösungen unterstützen beim Planen von Einnahmen und Ausgaben. So hilft etwa die App „Mein Budget – Ausgaben im Griff“ der Stiftung Deutschland im Plus dabei, das eigene Budget einfach auf dem Smartphone zu verwalten. Die App ist kostenfrei in den iOs- und Android-App-Stores verfügbar.

Foto: djd/BVR/Getty Images/Jose Luis Pelaez

© Copyright by genussmaenner.de - Berlin, Deutschland - Alle Rechte vorbehalten.
Veröffentlicht am {DATE:d.M.Y : DE} unter dieser Internetadresse: http://www.genussmaenner.de/index.php?aid=89391