Morgengruß von Helmut Harff: Die Reichen werden immer reicher

Es gibt wohl kaum einen, der bestreitet, dass es immer mehr Reiche und Superreiche in Deutschland gibt. Schön, da ich nicht vom Neid aufgefressen werde, stört mich das nicht wirklich. Schließlich kann man sich wirkliche Liebe nur schwer kaufen und Gevatter Tod ist schon gar nicht käuflich.

Bis es allerdings so weit ist, haben Reiche schon die Chance, ein anderes Leben als die Mehrheit zu führen. Auch damit habe ich kein großes Problem. Das habe ich erst, wenn die Reichen mehrheitlich nur an sich denken, wenn es um das Ausgeben von Geld geht. Nein, ich will nicht, dass die Reichen mehr Steuern zahlen. Was ich will, dass Reiche etwas von ihrem Reichtum an die Gesellschaft zurück geben. Das passiert in Deutschland viel zu wenig.

Gerade in der heutigen Zeit, wo Städte wie Berlin oder München vor allem an der Kunst und Kultur sparen müssen, sind die Reichen gefragt, hier Teile ihres Reichtums einzusetzen, dass es eben mit Kunst und Kultur nicht weiter bergab  geht. Machen Bühnen und Museen zu, gibt es immer weniger Subkultur, merken das sehr bald die, die vom Tourismus leben. Die Besucher sehen sich dann eben anderswo um. Man betrachte sich nur einmal Potsdam, man betrachte nur mal, was hier privates Engagement, privates Geld alles möglich macht.

Doch nicht nur hier, sondern auch in der Bildung ist das Engagement gefragt. Warum gibt es in Berlin eine Uber-Arena, in München eine Allianz-Arena oder in Cottbus ein LEAG-Station? Weil dort Unternehmen viel Geld zahlen. Warum gibt es in den drei Städten wie in allen anderen in Deutschland keine Allianz-Grundschule, kein LEAG-Gymnasium, keine UBER-Gesamtschule? Wenn ich richtig informiert bin, dürfen Schulen solche Formen von Kooperationen gar nicht eingehen. Man will das Geld der Reichen nicht, nimmt lieber bröckelnden Putz und kaputte Fenster in Kauf.

Es führt zu nichts, die Reichen zu verteufeln. Es ist sicherlich nicht nur aus meiner Sicht wesentlich sinnvoller, wenn sie einiges ihres Geldes für die Gesellschaft, für das, was der Staat nicht leisten kann oder will abgeben. Was im Sport längst Gang und Gebe ist und wir es auch von einigen Museen kennen, sollte in sehr vielen Bereichen möglich sein.

Ganz ohne Sponsoren genieße ich jetzt mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Manfred, Thomas v. A., Karl, Karolina

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