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Heiße, trockene Sommer, extreme Niederschläge

Gärtnern im Klimawandel



Die Wetterbedingungen werden im Zuge des Klimawandels auch in deutschen Gärten immer extremer: Hitzerekorde, Dürreperioden oder Extremniederschläge stellen Gartler:innen vor große Herausforderungen. Dr. Lutz Popp, Experte des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V. (BLGL), erklärt Folgen und Lösungsansätze für das Gärtnern in Zeiten des Klimawandels.

Die allgegenwärtigen Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich zunehmend auch in unseren Gärten: Durch Hitze- und Trockenstress kommt es immer häufiger zu Ertrags- und Qualitätseinbußen bei Obst- und Gemüsekulturen. Auch Extremwetterereignisse richten regelmäßig verheerende Schäden an. Darüber hinaus begünstigt der Klimawandel auch das Auftreten von neuen Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

Wie können Gärtner:innen diesen Risiken wirkungsvoll begegnen? Neben dem sparsamen Umgang mit Wasser gewinnen auch altbewährte Anbaustrategien wie Gründüngung und Mulchen immer mehr an Bedeutung. Sie helfen, die negativen Folgen des Klimawandels abzumildern und machen den Garten als Lebensraum insgesamt stressresistenter. Auch die richtige Pflanzenwahl und die Förderung der Biodiversität tragen zum nachhaltigen und ertragreichen Gärtnern in Zeiten des Klimawandels bei.

Hitzeschäden vermeiden

Hitzeschäden entstehen durch zwei Faktoren: hohe Temperaturen und Sonnenstrahlung, vor allem UV-B-Strahlung. Der daraus resultierende Sonnenbrand an Früchten und Blättern kann zu großen Ernteeinbußen führen.

Mit einigen einfachen Schutzmaßnahmen kann das Risiko von Sonnenbrand jedoch verringert werden: Durch das Versprühen von Wasser können Früchte mittels Verdunstungskälte abgekühlt werden. „Die wirksamste Methode gegen Sonnenbrand ist natürlich die Schattierung der Pflanzen“, betont Dr. Popp. Das betrifft zunächst die richtige (schattige) Standortwahl. „Bei Obstbäumen trägt auch die Reduzierung des Sommerschnitts zur Beschattung der Früchte bei“, so der Gartenexperte. Auch schwarze Hagelnetze eignen sich gut zur Schattierung. „Eine weitere Maßnahme zur Stressreduktion ist eine intensive Fruchtausdünnung bei Überbehang“, empfiehlt der Gartenexperte.

Trockenheit ausgleichen

Steigende Temperaturen und anhaltende Trockenheit während der Sommermonate erhöhen zudem den Bewässerungsbedarf. Um Ertrag und eventuell sogar das schlichte Überleben der Pflanzen zu sichern, müssen Gärtner:innen zusätzlich bewässern und die Wasserverluste durch Verdunstung reduzieren. Das richtige Gießen spielt hier eine entscheidende Rolle: Für geringe Verluste sollte am besten in den frühen Morgenstunden bewässert werden, mit möglichst geringem Druck und bodennah. Zudem sollte eher selten, dafür aber ausgiebig gegossen werden. Auch eine Auflockerung des Bodens ist sinnvoll. Eine alte Regel besagt: „Einmal hacken spart dreimal gießen!“ Nachhaltig und ressourcenschonend: Eine Regentonne hilft, den zusätzlichen Wasserverbrauch zu reduzieren.

Mulchen und Gründüngung: Boden schützen, weniger gießen

Eine Mulchschicht reguliert den Feuchtigkeitshaushalt des Bodens. Durch die Abdeckung verdunstet weniger Wasser und der Boden wird vor Austrocknung durch hohe UV-Bestrahlung geschützt. Da den Pflanzen so mehr Wasser zur Verfügung steht, muss weniger gegossen werden. Darüber hinaus verhindert das Mulchen den Abtrag des Bodens durch Wind und Wetter (Erosion). Ökologisch und kostengünstig mulchen können Gartler:innen durch die Verwendung von bereits vorhandenen Materialien wie Ernteresten, Grasschnitt oder Laub. Langfristig trägt Mulchen auch zum Aufbau von Humus und damit zur Verbesserung der Bodenstruktur bei.

Dasselbe gilt für die Gründüngung als Sonderform der organischen Düngung. Die Zuführung des – eigens angebauten – Pflanzenmaterials liefert nicht nur Nährstoffe für Pflanzen, sondern auch für Mikroorganismen, Insekten und Würmer und fördert so die Humusbildung. Der dichte Pflanzenbestand schützt ebenfalls vor Sonne, Erosion und Nährstoffauswaschung. Besonders geeignete Gründüngungspflanzen sind Pflanzen, die keiner „Gemüsefamilie“ angehören, wie Phacelia, Hafer und Buchweizen. Grundsätzlich kann Gründüngung zwischen zwei Kulturen (Zwischenkultur) oder als Untersaat in einer bestehenden Kultur angebaut werden.

Neue Krankheitserreger und Schädlinge

Begünstigt durch den Klimawandel haben in den letzten Jahren bislang unbekannte Schaderreger in Deutschland Einzug gehalten. Neue, problematische Erreger mit erheblichem Schadpotenzial sind etwa die Kirschessigfliege, der Asiatische Laubholzbockkäfer oder die Marmorierte Baumwanze ebenso wie die Blattfallkrankheit am Apfel (Marssonina) und das Bakterium Xylella fastidiosa, um hier nur ein paar Beispiele zu nennen. Aufgrund milder Wintertemperaturen können Schaderreger inzwischen länger als eine Vegetationsperiode überleben. Wirksame Gegenmaßnahmen fehlen häufig. Auch einheimische Schädlinge wie der Apfelwickler profitieren von den wärmeren Bedingungen und können inzwischen sogar bis zu drei Generationen pro Jahr ausbilden – und so erheblich mehr Schaden anrichten.

Mehr Biodiversität

Im Kampf gegen Schädlinge helfen vor allem Nützlinge. Die natürlichen Gegenspieler gedeihen besonders gut in naturnahen Gärten mit vielen verschiedenen Sträuchern, blühenden Staudenbeeten, Reisighaufen und Trockenmauern. Solche Biodiversitätsflächen bieten gute Ernährungs- und Lebensbedingungen für Nützlinge. „Auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln sollte nach Möglichkeit verzichtet werden“, betont der Gartenexperte des BLGL. Besser geeignet sind nützlingsschonende biologische Mittel.

Auch durch die Wahl der angebauten Pflanzen und einen möglichst breit aufgestellten Anbauplan lassen sich Risiken und Ernteausfälle durch extreme Wetterereignisse und Schaderreger verringern. „Empfehlenswert ist zum Beispiel die Wahl von wärmeliebenden, trockenheitsbeständigen Pflanzenarten und Obst- und Gemüsesorten aus mediterranen Regionen“, meint Dr. Popp. Darüber hinaus eignen sich auch heimische Kulturen mit langen Pfahlwurzeln wie Möhren, Pastinaken oder Wurzelpetersilie für einen klimaresistenten Garten, da sie mit ihren meterlangen Wurzeln auch Wasser aus tiefen Bodenschichten ziehen können.

Quelle: Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V.

 


Veröffentlicht am: 28.03.2024

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