Erholung an und auf der Mosel, Wandertouren, Jugendstil-Kultur undinteressante Museen: Traben-Trarbach hat viel zu bieten. Dazu kommen elegante und geschichtsträchtige Hotels, Kulinarik- und Wellness-Angebote auf hohem Niveau und natürlich der berühmte Moselwein.
Um 1900 war Traben-Trarbach eine der bedeutendsten Weinhandelsstädte Europas. Die Jugendstil-Stadt an der Mosel war zur damaligen Zeit nach Bordeaux sogar der zweitgrößte Weinumschlagsplatz des Kontinents. Als protestantische Enklave an der ansonsten katholischen Mosel ergaben sich aus den engen Beziehungen zu Preußen hervorragende Voraussetzungen für einen profitablen Weinhandel. Weitere Gründe für den Erfolg lagen in der großen Nachfrage an Riesling-Weinen und den Exporten vor allem nach Großbritannien und Übersee.
Moselländische Belle Epoque
Dem Reichtum durch den Weinhandel ist es zu verdanken, dass die Stadt bis heute mit bemerkenswerter Architektur aufwarten kann. Die ursprünglich eigenständigen Gemeinden Traben und Trarbach sollten Anfang des Jahrhunderts zu einer Verwaltungseinheit verbunden werden, was den Bau einer Brücke erforderte. Der Berliner Prof. Bruno Möhring, der zu den bedeutendsten Architekten des Jugendstils in Deutschland gehörte, wurde damit beauftragt. Das imposante Brückentor ist bis heute das Wahrzeichen der Stadt. In Traben-Trarbach entdeckte Möhring seine Liebe zur Mosellandschaft und lernte viele Weinhändler kennen, für die er ebenfalls imposante Jugendstil-Bauwerke errichtete, die zum großen Teil bis heute sehr gut erhalten sind.
Burgen und Buddhas
Die Ruine der Grevenburg thront majestätisch über dem Ortsteil Trarbach. Sie wurde von Graf Johann III. von Sponheim um 1350 erbaut und schütztefast 300 Jahre lang die Umgebung. In den Kriegswirren des 17. und 18. Jahrhunderts wechselte die Burg dreizehnmal den Besitzer, bis sie schließlich 1734 von den Franzosen erobert und zerstört wurde. Der Aufstieg zur imposanten Burgruine wird mit einem herrlichen Blick auf die Moselschleife, den Ort und die Weinberge belohnt.
Traben-Trarbach ist der Heimatort einer einzigartigen Buddha-Sammlung. Eine Vielzahl an Buddhafiguren aus zahlreichen asiatischen Ländernbildet die Basis für diese einmalige Symbiose aus alter Weinkultur im Moseltal und dem Buddhismus als Lehre, Philosophie und Lebensweisheit.Die Ausstellungsfläche befindet sich in der alten Weinkellerei “Julius Kayser”, die ebenfalls von Bruno Möhring erbaut wurde. Die Jugendstilelemente sorgen für eine besondere Atmosphäre. Etliche Bilder, Skulpturen und andere Sammlungstücke beleuchten eine lebendige Kultur, die seit mehr als 2500 Jahren eine besondere Wirkung auf viele Menschen entfaltet. Es ist ratsam, sich für den Besuch des wunderbaren Buddha-Museums viel Zeit zu nehmen. So kann man mit den engagierten Mitarbeitern ins Gespräch kommen und interessante Anekdoten zu vielen der Ausstellungsstücke erfahren. Auch den Dachgarten sollte man besuchen. Hier sind ebenfalls viele Buddha-Statuen ausgestellt und man kann den schönen Blick auf die Mosel genießen. Für diejenigen, die gern in der besonderen Atmosphäre des Buddha-Museum meditieren möchten, finden sich auch einige ruhige Plätze.
Erholung und kulinarische Genüsse
Das „Moselschlösschen Spa & Resort“, das direkt am Ufer der Mosel im Ortsteil Traben liegt, ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Umgebung zu erkunden. Das Moselschlösschen wurde 1901 als Weinkontor erbaut und dient seit 1983 als Hotel. Das Ensemble aus malerischen, historisch geprägtenGebäuden gilt seit seinem umfassenden Umbau vor wenigen Jahren auch als attraktives Spa-Domizil fürErwachsene. Der großzügige Wellnessbereich erstreckt sich auf 2.500 Quadratmeternüber zwei Etagen. „Alles im Leben ist imFluss, in Bewegung und im Wandel“ – diesem Leitspruch folgen auch viele Anwendungen. Zahlreiche Massageräume, Saunen, schön gestaltete Ruheräume und ein Fitness-Studio sorgen für Wohlbefinden. Das absolute Highlight ist ein Infinity-Pool ist, der im Außenbereich mit seinem Blick auf die Mosel, die Grevenburg und den Stadtteil Trarbach interessante Perspektiven eröffnet.
Im Restaurant „Zum Schlösschen“ gibt es ausgezeichnete internationale Küche und in den idyllischen Nebengebäuden sind unter anderem eine stilistisch interessante Bar und ein Wein- und Feinkost-Laden untergebracht. Besonders schön ist der Garten mit seinem alten Baumbestand. Er bietet mit Bänken und Liegestühlen Ruhe und Erholung. Dort befindet sich auch eine Skulptur des bekannten Künstlers Jürgen Waxweiler. Wer mehr von seinen Werken sehen möchte, findet sie in seinem Skulpturen- und Ateliergarten, den man im Stadtteil Trarbach besuchen kann.
Aktivitäten an Land und im Wasser
Die Landschaft rund um Traben-Trarbach mit ihren steilen Weinbergen, Wiesen und majestätischen Höhenzügen lädt zu vielen sportlichen Aktivitäten ein. Wandern, Radeln und
Wassersport sorgen für Abwechslung.Die Mosel, die in den Vogesen entspringt und nach 544 Kilometern in Koblenz in den Mittelrhein mündet, ist an dieser Stelle besonders schön. Der Moselhöhenweg und der Moselsteig führen hier entlang und die Strecke ist durch eine Vielzahl an Burgen und Ruinen besonders reizvoll.
Wer Lust auf eine besonders spektakuläre Aktivität an und auf der Mosel hat, kann sich an Matthias Ganter, den Besitzer des Moselschlösschens, wenden. Er bietet Touren in seinem original Amphicar an, das in den 60er-Jahren gebaut wurde und heute sehr selten geworden ist. Das Autoboot kann an Land und im Wasser gefahren werden, hat einen Rumpf aus Glasfaser und wird von zwei Schrauben angetrieben. Im Wasser erreicht es eine Geschwindigkeit von 12 und an Land bis zu 125Stundenkilometern. Wenn man das große Vergnügen hat, eine Fahrt mit ihm auf der Mosel zu machen, erlebt man die Gegend aus einer ganz besonderen Perspektive. Auch dasseltsame Gefühl, von der Straße aus direkt ins Wasser zu fahren, ist einmalig. Der außergewöhnliche Oldtimer erregt viel Aufmerksamkeit und so schaut man an Bord und an Land in lauter glückliche Gesichter.
Text und Fotos: Barbara Altherr
Romantik, Wein, Kunst und Buddhas
Erlebnisse in Traben-Trarbach
Veröffentlicht am: 10.09.2024
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