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Wegeler & Beethoven

... oder eine Männerfreundschaft

(von Tom Drieseberg, 2019, Weingut Wegeler) An einem Junitag des Jahres 1785 begab sich ein Student der Akademie für Medizin in Bonn, Franz Gerhard Wegeler, auf eine botanische Exkursion ins Siebengebirge.

Von einem Gewitter überrascht, suchte er auf dem Ölberg Schutz unter einem großen Felsen. Dort traf er vollkommen unerwartet einen ehemaligen, jüngeren Mitschüler, der im tosenden Unwetter versuchte, Blitz und Donner mit einem Stock zu dirigieren.

Nach dem Gewitter traten die beiden durchnäßt gemeinsam den Rückweg nach Bonn an. In der Abtei Heisterbach baten sie um Speis und Trank, was ihnen die Mönche der Abtei gewährten. Als Dank für die Gastfreundschaft bot der Jüngere den Mönchen in Heisterbach an, für sie ein Musikstück auf der Kirchenorgel zu spielen, was der Abt bewilligte. Der Knabe spielte zum Erstaunen der Mönche ein Musikstück, dass das Tosen eines Gewitters widerspiegelte. Beim Verlassen des Klosters fragte der Abt nach den Namen der Wandergesellen: „Noch eins“, rief ihnen der Abt nach, „ich wünsche den Namen des Studiosos zu erfahren“. „Franz Gerhard Wegeler“ antwortete der lange junge Mann. „Und wie nennt sich der junge Künstler?“ fragte der Abt. „Ich heiße“, rief der Knabe im Fortgehen, „Ludwig van Beethoven.“ So wird in dem Buch Furioso der Beginn einer langen Männerfreundschaft beschrieben.

In den Folgejahren gingen Wegeler (*1765) & Beethoven (*1770) im Hause der Bonner Familie von Breuning ein und aus, wo sie freudschaftliche Kontakte zu den Kindern der von Breunings pflegten und von Beethoven Klavierunterricht erhielten. (Eleonore: *1771; Christoph: *1773; Stefan: *1774 und Lorenz: *1776 ). Viele Episoden der gemeinsamen Zeit in Bonn werden in dem Buch Furioso beschrieben. Die Verbindung der beiden zu Eleonore dürfte ein prägendes Element dieser Zeit gewesen sein. Beethovens einzige Oper „Fidelio“ wurde unter dem Namen „Leonore“im Theater Wien 1805 uraufgeführt und erst später in Fidelio umbenannt. Die Hauptakteurin der Oper heißt Leonore.

1787 wurde Wegeler als junger Arzt zu weiteren, medizinischen Studien von der Bonner Akademie nach Wien entsendet. Im gleichen Jahr reiste auch Beethoven zum ersten Mal nach Wien, das zu dieser Zeit als das Zentrum der europäischen Musikszene galt. 

Während Wegeler nach Abschluß der Prüfung zum Militärarzt 1789 nach Bonn zurück reiste, war der Aufenthalt von Beethoven in Wien aufgrund einer schweren Krankeit seiner Mutter nur von kurzer Dauer.

Einige Zeit später verbrachten die beiden Männer noch einmal eine gemeinsame Zeit in Wien. Beethoven kehrte 1792 wieder nach Wien zurück, wo er dann auf Dauer lebte. Wegeler verließ Bonn noch einmal in Richtung Wien im Jahr 1794 und kehrte 1796 nach Deutschland zurück.

Beethoven hatte Eleonore von Breuning 1792 zum letzten Mal persönlich getroffen, währender Franz Gerhard Wegeler in Wien noch bis 1796 oft gesehen hatte. In den Folgejahren wurde diese Männerfreundschaft durch Briefwechsel so weit als möglich gepflegt. Erhalten sind Briefe von Beethoven aus den Jahren 1797, 1801, 1807, 1810, 1816, 1826 und aus seinem Sterbejahr 1827.  In diesen Briefen vertraute Beethoven seinem Freund Wegeler sein Gehörproblem an, sprach in offenen Worten von Selbsmordgedanken oder bat ihn, ihm seine Geburtsurkunde in Bonn zu besorgen. Die erhaltenen Briefe liegen heute im Beethovenhaus in Bonn und sind somit der Öffentlichkeit zugänglich.

Franz Gerhard Wegeler heiratete Eleonore von Breuning, oder wie Beethoven sie nannte, sein „Lorchen“,im Jahr 1802.

Im Jahr 1804 begann Beethoven mit seiner einzigen je geschriebenen Oper, die den Urtitel Leonore trug und als Fidelio Weltruhm erreichte.

1827 verstarb Beethoven in Wien. Vom Sterbetag wird berichtet, dass der von Beethoven bei seinem Verleger Schott in Mainz angeforderte „alte Rhein- oder Moselwein“, ein 1806er Rüdesheimer Bergwein, von dem Diener des Hofrates von Breuning an sein Bett gestellt wurde. Davon sollen seine letzten Worte: „schade, schade zu spät“ herrühren.

1838 erschien die erste Beethoven Biographie: „Bibliographische Notizen über Ludwig van Beethoven“ herausgegeben von Ferdinand Ries und Franz Gerhard Wegeler.

Franz Gerhard Wegeler verstarb im Jahr 1848

 


Veröffentlicht am: 22.12.2019

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