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Die Bonanzarad-Bibel

Ursprung, Höhenflug und Niedergang des Bonanzarads

Der Begriff blieb eine deutsche Eigenheit: Selbst in der Schweiz und in Österreich sprach man nicht vom „Bonanza“-Rad.

Western-Fahrrad, Rodeo- oder Polo-Bike, Chopper oder Bananenbike, Cross- oder Musclebike laut(et)en die Bezeichnungen in anderen Ländern. So oder so, es blieb eine Modeerscheinung – zum Bedauern vieler Fahrradfreaks.

In „Die Bonanzarad-Bibel“ mit dem Untertitel „Von Bananensattel & Sissybar bis Pornoschaltung“ haben Alex Ziegler, Jörg Maltzan und Martin Langhorst dem trendigen Bike von einst über 170 Seiten mit mehr als 160 Abbildungen gewidmet. Sie greifen die Ursprünge des High-Risers in den USA und seinen späteren Siegeszug in den deutschen Versandhauskatalogen auf, portraitieren Sammler und Menschen, die mit einem Bonanzarad die Tour de France nachgefahren sind oder einen Weltmeistertitel eingefahren haben. Zudem gibt es Restaurierungstipps, denn die Kulträder aus den frühen Siebzigern sind kaum noch in neuwertigem Zustand zu bekommen.

Ihre Wurzeln hat die Fahrradgattung in den Umbauten von amerikanischen Zeitungsjungs wie man sie aus vielen US-Filmen kennt, wo sie die Nachrichtenblätter im schwungvollen Bogen in die Vorgärten der Vorstädte werfen. Konstruktive Vorbilder sind Bikes für das Fahrrad-Polo, die aufgemotzt wurden. Die immer höher werdenden Lenker führten zunächst zum Begriff „High-Riser“. Nachdem Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre der Zubehörhandel gute Geschäfte mit allerlei Anbauteilen für das Kinder- und Jugendrad machte, lag die Idee eines High-Risers von der Stange nicht mehr fern. Die Ehre, das erste Serien-Bonanzarad gewesen zu sein, gebührt dem Huffy Penguin, das im Januar 1963 vorgestellt wurde. Weit populärer und Trendsetter wurde das wenig später erschienene Schwinn Stingray. Mit Fähnchen, Hupen, Tachos, Spritzlappen und Fransen wurden das Serienmodell aufgemotzt und fand auch der Zubehörhandel wieder seinen Platz. Nicht durchsetzen konnte sich allerdings ein Modell mit Auto-Lenkrad.

In Europa griff Raleigh das Thema Ende der 60er-Jahre auf und taufte sein Rad „Chopper“, das heute in Insiderkreisen Kultstatus genießt. Wenig später tauchte dann im Neckermann-Katalog erstmals das „Moto-Cross-Fahrrad“ auf, das 1970 zum Modell „Bonanza“ mutierte. Es wurde von Kynast für das Versandhaus hergestellt und sogar von der deutschen Radprofi-Legende Rudi Altig beworben.

Der Bonanzarad-Boom war jedoch nur von kurzer Dauer, die Fahrräder galten als unsicher und gefährlich, woran auch die beliebte Gangschaltung mit dem coolen Hebel auf dem oberen Rahmenrohr nicht ganz unschuldig war. Die Wiederbelebungsversuche Anfang der 2000er-Jahre erschöpften sich meist in limitierten Auflagen für Promotionaktionen, darunter auch von Volkswagen. Längst hatten da schon zunächst das BMX-Rad und dann das Mountainbike die Fahrradwelt erobert. Beide Typen hätte es übrigens möglicherweise ohne das Bonanzarad nicht oder zumindest nicht in dieser Form gegeben, meinen die Autoren.

Und woher kommt nun der Begriff „Bonanzarad“? Es gibt drei Theorien – eine mit hohem Wahrscheinlichkeitsgrad, eine mit mittlerem und eine mit niedrigem. Womit wir wieder beim Western-Rad oder Rodeo-Bike landen.

Die Bonanzarad-Bibel
Herausgeber: Axel Ziegler
Autoren: Jörg Maltzan und Martin Langhorst
Delius-Klasing-Verlag
Preis: 29,90 Euro
ISBN: 978-3667118400

 


Veröffentlicht am: 11.05.2020

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