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DAS VERBORGENE MUSEUM feiert eine Premiere

... mit Werken der französischen Malerin MATHILDE TARDIF

Die Ausstellung mit Werken der in Marseille geborenen und in Deutschland gestorbenen Malerin Mathilde Tardif (1872-1929) ist die erste Begegnung mit ihren Gemälden in einer Einzelausstellung.

Ca. 70 Werke, zwischen 1897 und 1929 entstanden, geben erstmals Einblick in das Werk der in den 1890er-Jahren in Paris an der Académie Julian ausgebildeten Malerin.

An der Académie steht Mathilde Tardif in der Tradition der Nabis, einer Gruppe rebellischer junger Kunststudenten um Maurice Denis; sie geht aber sowohl thematisch als auch malerisch ganz eigene Wege. Die Themen ihrer gesellschaftskritischen Beobachtungen findet sie im Alltag der kleinbürgerlichen und bourgeoisen Gesellschaft und stilistisch lassen sich sowohl Vorbilder bei den Symbolisten wie beim Jugendstil finden.

Es war die Zeit der Dritten Französischen Republik (1870-1940) in Paris, der sprichwörtlichen Hauptstadt der Kunst. Unter Einfluss der Impressionisten haben seit Mitte des 19. Jahrhunderts Alltagsthemen Eingang in die Kunst gefunden. Wie Mathilde Tardif beschäftigten auch Theophile-Alexandre Steinlen (1859-1923) die Verhältnisse der kleinen Leute und Henri Toulouse-Lautrec (1864-1901) die zwielichtige Welt der nächtlichen Vergnügungen. Die Intimität des kleinen Formats erfordert eine besondere Konzentration bei der Betrachtung des krassen Elends, der von Tod und Todesahnung Gezeichneten sowie der Szenen käuflicher Liebe. Immer wieder beschäftigt sie der bigotte katholische und evangelische Klerus, die Prostituierten und die Liebhaber sowie die elegante Halbwelt der Vergnügungslokale. Zu ihrem Bildrepertoire gehören Darstellungen gesellschaftlicher Außenseiter, Bettler und Obdachlose, kinderreiche, arme Familien und karikaturesk überzeichnete Typen wie der alternde Dandy. Aber auch die kleinen Freuden des Alltags wie der Nervenkitzel beim Auftritt der Zirkusartisten finden sich unter ihren Motiven.

Mathilde Tardif kommt um 1900 in das wilhelminische Berlin, wo Künstlerinnen als Malweiber karikiert wurden und noch lange keinen Zugang zur akademischen Ausbildung hatten. Es gelingt ihr aber in der Berliner Secession, dem Forum für die moderne Kunst, ausgestellt zu werden. Zwischen 1901 und 1906 sind u.a. »Die tote Mutter« (1902), »Hochzeit« (1903) und »Obdachlos« (1903) vertreten, drei Werke, die jetzt zum ersten Mal seitdem wieder öffentlich zu sehen sind.

1907 heiratet Mathilde Tardif in Berlin den Portrait-Maler Leo Freiherr von König (1871-1944), der zwischen 1894 und 1897 an der Académie Julian studiert hat und den sie in Paris während ihrer Studienzeit kennengelernt hat. In Berlin nehmen sie gemeinsam am gesellschaftlichen Leben teil, wo sie u.a. regelmäßig den Kunst-schriftsteller und Kunstkritiker Julius Meier-Graefe und dessen Frau Anna begegnen und Gerhart Hauptmann, die Kunstförderin Ida Dehmel sowie die Malerin Dora Hitz treffen. Mit dem Ehepaar Meier-Graefe unternehmen sie 1908 eine ausgedehnte Reise durch Spanien.

Einige Zeit nach der Scheidung von Leo von König 1920 geht Mathilde Tardif zusammen mit ihrer Tochter Yvonne (1892-1957) und deren Mann, dem Maler Walter Becker (1893-1984), nach Frankreich zurück. 1929 setzt sie auf Gut Woltersdorf, Brandenburg, ihrem Leben ein Ende.

Die in der Ausstellung gezeigten kleinformatigen Arbeiten basieren auf einer Mischtechnik aus überwiegend Aquarell mit Tempera und Bleistift, die sie auch mit Pastellkreide und Deckweiß bearbeitet hat. Zusätzlich werden Fotografien und Dokumente zu sehen sein, die das Bild der Malerin, der Mutter und der Ehefrau Mathilde Tardif ergänzen.

Zur Ausstellung erscheint die Publikation:
Ingrid von der Dollen, Die Malerin MATHILDE TARDIF 1872-1929 – Panoptikum der Gesellschaft um 1900, 128 S., 112 Abb., Edition Joseph Hierling, Tutzing 2020, 19,- €

In den Museumsräumen sind die notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten und während des Aufenthaltes ist der vorgeschriebene Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Es kann nur eine begrenzte Anzahl Besucher:innen gleichzeitig Einlass finden. Es besteht von Seiten des Museums eine Dokumentationspflicht zur Kontaktnachverfolgung. Sofern die Verordnungen vom 7. März zum Ausstellungsbeginn noch gelten, ist ein Besuch der Ausstellung nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Die Malerin MATHILDE TARDIF (1872-1929)
Panoptikum der Gesellschaft um 1900
23. April bis 22. August 2021
Öffnungszeiten: Fr 15 – 19 ; Sa & So 12 – 16
DAS VERBORGENE MUSEUM
Dokumentation der Kunst von Frauen e.V.,
Schlüterstraße 70
10625 Berlin
www.dasverborgenemuseum.de

Bild: Mathilde Tardif, ohne Titel (Heilige Messe), 1902,
Mischtechnik auf Karton, Sammlung Marion Winter, Bayreuth

 


Veröffentlicht am: 20.03.2021

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