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Marmelade aus der Tube trifft Gin mit Tonkabohne

2 Gründer über die verrückteste Food-Idee des Jahres



Die Hamburger Foodies Daniel Hutschenreuter von Marmetube und Daniel Soumikh von Tonka Gin sprechen über ihren neuen, gin-tastischen Fruchtaufstrich, die Herausforderungen von Startups, die treue norddeutscher Kunden gegenüber heimischen Manufakturen und Food-Trends. Seit Mitte März 2021 ist die Marmetube Erdbeere Tonkabohne in einer limitierten Edition erhältlich.


Moin Daniel, moin Daniel! Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen Gin mit einer Marmelade zu kombinieren?
Daniel S.:
Daniel und ich haben uns im Sommer letzten Jahres auf dem Geburtstag eines Freundes kennengelernt und schnell festgestellt, dass wir bereits gegenseitig Fans unserer Produkte waren. So ist Marmetube seit Jahren fester Bestandteil unseres Frühstückstisches. Meine Frau Serap schwärmte schon lange davon, eine Marmelade mit Gin zu kreieren.

Daniel H.:
Hättest du mich nicht angesprochen, hätte ich’s gemacht. Ich kenne Tonka Gin von diversen Messen, auf denen ich früher als Vertriebler für Spirituosen unterwegs war. Eine entsprechende Affinität im Bereich Drinks war also auch bei mir vorhanden. Marmetube konnte ich mir daher von Anfang an perfekt als Garnierung für Drinks vorstellen.

Kriegt man da schon morgens einen Schwips?
Daniel S.:
Nein, Alkohol enthält die Marmelade nicht mehr. Unser Tonka Gin und die Erdbeermarmelade harmonieren geschmacklich auch ohne Alkohol einfach toll.

Was haben die Marken Marmetube und Tonka Gin gemeinsam?
Daniel H.:
Ich denke, beide Marken waren ein Wagnis, beide Märkte – sowohl der Gin- als auch der Marmeladenmarkt – sind hart umkämpft. Der Marmeladenmarkt ist zudem recht konservativ. Doch wir machen einen Unterschied. In den Rezepturen, mit den Verpackungsmaterialien und einem nachhaltigen Anspruch.

Sprechen wir über Foodtrends: Was hat sich über die vergangen fünf, zehn, zwanzig Jahre verändert? Welche Trends setzen sich im Einzelhandel ab?
Daniel H.:
Bei Marmeladen bewegt sich der Geschmack weg von der klassischen Konfitüre und hin zu Fruchtaufstrichen. Konfitüre hat einen höheren Zuckeranteil. Als einzige Sparte unter den
verschiedenen Aufstrichen verzeichnet der Fruchtaufstrich ein zweistelliges Wachstum seit 2017. Ich behaupte, der Konsum wird sich zweiteilen: Die Wahl wird zukünftig zwischen „günstig und süß“ oder „hochwertig und mit weniger Zucker“ getroffen. Zucker ist wahnsinnig günstig – genau das ist das Problem. Jene, die sich preislich in der Mitte ansiedeln, werden es schwer haben. Darunter fallen z.B. große Marken, die ihre Qualität reduziert haben, um sich preislich auch im Discounter anzubieten.


Also teilt sich der Markt in die beide Kategorien günstig und anspruchsvoll?
Daniel S.:
Zumindest für Gin und Rum würde ich eine ähnliche Vermutung aufstellen. Auch hier hat sich im letzten Jahrzehnt gezeigt, dass sorgfältig ausgearbeitete Rezepturen und Produkte, die mit einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis zu Buche schlagen, die Nase vorn haben und auch in Zeiten von Corona überleben.

Viele leidenschaftliche Foodies träumen von einer eigenen Marke. Gin gehört zu den beliebtesten Spielwiesen – oder ist der Trend schon abgeschwächt?
Daniel S.:
Die Trendwelle Gin ebbt auch nach 10 Jahren nicht ab und jährlich wagen sich neue Anbieter auf den Markt. Allerdings zeichnet sich ab, dass wir uns mittlerweile in einer Phase befinden, in der sich die bisherigen Gin-Anbieter behauptet und an Substanz gewonnen haben. In die Riege haben wir uns auch mit Tonka Gin angesiedelt und waren damit in Norddeutschland eine der ersten Kleinstmanufakturen. Sich heute mit einer neuen Ginmarke zu platzieren, ist unfassbar schwer geworden.

Hamburg als Manufakturstandort: Top oder was fehlt?
Daniel H.:
Im bundesweiten Vergleich zeigt sich: Norddeutschland könnte definitiv aufgeschlossener sein, Food-Startups mit Fördermitteln und mehr Rückhalt zu unterstützen. Stimmen gegen große Wettbewerber, die zu viel Zucker, Konzentrate und Aromazusatzstoffe verwenden, werden immer lauter. Die Verbraucher suchen nach Alternativen und sind kleinen Marken sehr aufgeschlossen. Es hapert an der Durchsetzung in Supermärkten. Die kleinen Brands müssen teilweise den doppelten Preis von Kunden verlangen, um wenigstens zwei bis drei Jahre am Markt überleben zu können. Da können Konzerne natürlich viel besser kalkulieren. Das Budget der Kleinen reicht nicht für einen Aufbau innerhalb so kurzer Zeit – das ist illusorisch. Wir haben rund 9 Monate zähe Bankgespräche geführt, in der Zeit haben wir kaum produziert und noch weniger verkauft. Da ist Geduld und Hartnäckigkeit gefragt.

Daniel S.:
Man braucht als Gründer schon viel Eigenmotivation und Optimismus. Wir sind nur mit Eigenkapital gestartet. Ich bin von Bar zu Bar gefahren und habe den Bartendern meinen Tonka Gin vorgestellt, Tastings organisiert und an Messen teilgenommen, um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Hamburg als Manufakturstandort bewerte ich als aufgeschlossen und inspirierend. Wir sind hier von vielen innovativen Kaufleuten umgehen. Dabei nehme ich auch wahr, dass es im norddeutschen Raum einen großen Bezug zur Regionalität gibt. Wer als HamburgerIn im Supermarkt vor dem Gin-Regal steht, greift lieber zur heimischen Sorte.

Wie lief 2020 für Marmetube?
Daniel H.:
Corona hat unsere Jahresplanung ordentlich auf den Kopf gestellt. In 2019 waren wir auf zahlreichen B2C-Messen unterwegs und immer im direkten Austausch mit Kunden und Händlern. Für 2020 hatten wir mehr als 50 Messebesuche geplant und konnten keine einzige wahrnehmen. Wir haben stattdessen unseren Onlineshop aufgebaut. Die Pandemie hat uns einmal deutlich vor Augen geführt, dass wir als Startup ein kleiner Fisch sind. Durch die komplizierten Verträge der großen Marken und den damit garantierten Abnahmemengen wurden diese den Start-ups vorgezogen. Dadurch ist es schwer gewesen Aktionen zu planen und umzusetzen. Auch die staatlichen Maßnahmen konnten leider nicht die gemachten Versprechen einhalten und haben uns als Wachstum orientiertes Start-up nicht abgedeckt. Der Drang andere Wege zu finden, hat uns dazu gebracht einen eigenen Onlineshop aufzubauen. Dieser hat Umsatzeinbußen abgefedert und uns somit sehr geholfen. Bei Facebook und Instagram ist unsere treue Community weitergewachsen und auch die Absatzzahlen im LEH steigen wieder an. Unser Fazit: Präsenz auf allen Kanälen bewirkt einiges – es freut den Einzelhandel und lässt die Konkurrenz aufhorchen.

Und beim Gin? Wurde Daheim mehr gekocht, genossen und so auch Gin getrunken, weil Restaurant- und Bar-Besuche wegfielen?
Daniel S.:
Ja, genau so war es. Wir haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Der Abverkauf von Tonka Gin läuft im Lebensmitteleinzelhandel ganz gut, wenngleich Corona die Prozesse und Kommunikation zeitweise sehr verlangsamt hat. Und natürlich haben auch wir den Wegfall der Gastro- und Barszene gespürt.

Wohin geht die Reise für euch? Wo wollt ihr einen Unterschied machen?
Daniel H.:
Wir werden uns im kommenden Jahr stärker in Europa positionieren und bereiten den Markteintritt in den USA vor. Daneben ist die Hotellerie unser nächster Angriffspunkt. Hier werden tagtäglich massenhaft Fruchtaufstriche weggeschmissen. Meistens Reste in kleine Plastikbehältern, oder große Gläser, in denen diverse Buttermesser und Löffel gelandet sind. Wir wollen mit unseren recycelten, umweltschonenden Tuben einen Unterschied machen. In weniger als fünf Jahren wollen wir nicht mehr aus den Regalen der Supermärkte und von den Frühstückstischen der Hotels wegzudenken sein. Mut machen mir dabei Marken wie mymuesli oder fritz-kola. Für ihre Sparten haben sie sensationelles erreicht – da gab es eine viel
mächtigere Konkurrenz als im Marmeladenmarkt.


Daniel S.:
Wir haben das Tonka Gin Original in den letzten drei Jahren um eine Fasslagerung und einen Destillers Cut zum fünfjährigen Jubiläum erweitert und haben es bereits in die Regale von renommierten Bars und Hotels geschafft. Derweil arbeiten wir an einer alkoholfreien Variante. Wir wollen im Bereich Gastronomie und Handel wachsen und weiterhin zu den relevanten Marken gehören, die Menschen nachhaltig eine geschmackliche Freude bereitet. Mit unserer ausgefeilten Gewürzmischung und der Vielzahl an Cocktailrezepten haben wir große Hoffnung, dass wir das Ziel erreichen werden. Denn schon jetzt machen wir mit dem Standing des Geschmacksprofils einen Unterschied. Tonka Gin Liebhaber dürfen sich weiterhin auf neue und besondere Kreationen freuen, die einen besonderen Genussmoment versprechen.

Wer sollte eure Produkte unbedingt einmal probiert haben?
Daniel H.:
Skeptiker. Unsere Marmetubes bestehen zu 2/3 aus Früchten und nur 1/3 Zucker und schmecken wie die Fruchtaufstriche damals bei Oma – trotz intransparenter Verpackung und der Tubenform. Das ist sowieso die Ironie: Viele Menschen machen sich Sorgen, dass die neue Marmelade aus der Tube mit dem Aluminium in Berührung kommt und sich schädlich auf die Gesundheit auswirkt. Die Angst können wir nehmen, der Inhalt wird durch einen zertifizierten Lebensmittellack vor dem Kontakt mit dem Aluminium geschützt. Interessant ist: Senf aus der Tube hinterfragen die wenigsten – und den gibt es bereits seit mehr als 70 Jahren.

Daniel S.:
Eingefleischte Gin-Liebhaber sind immer wieder vom Tonka Gin Aroma überrascht. Die süß-herbe Milde begeistert zudem jene, denen das herkömmliche Wacholderbouqet bisher
nicht zugesagt hat. Gleiches gilt für unsere Marmetube Erdbeere Tonkabohne. Die Bohne wird auch gern zur Verfeinerung von Speisen verwendet, da sie eine süßliche Würze trägt und damit weder zu süß, noch zu herb schmeckt. Das ist und bleibt eine Gaumenerfahrung…


Wie sieht euer perfektes Frühstück aus?
Daniel H.:
Mein perfektes Frühstück findet bei Sonnenschein auf einem Deich an der Elbe oder an der Außenalster statt. Mit einer Decke, einem Thermobecher Kaffee und ein paar Croissants, auf die ich lässig ein paar Spritzer Marmetube gebe.

Daniel S.:
Mein perfektes Frühstück startet nicht zu früh. Meine Frau und ich frühstücken an einem freien Tag gern ausgedehnt und an einem bunt gedeckten Frühstückstisch. Ein guter Kaffee ist dabei essentiell.

Wofür nutzt ihr Marmelade noch?
Daniel H.:
Ich backe sehr gern mit Marmelade, Berliner funktionieren beispielsweise wunderbar, da mit der Marmetube das Befüllen gezielt klappt. Aus der Sorte Aprikose mache ich gern Chutney für Bratwürstchen. Und natürlich Drinks! Ein Kollege mixt seinen Proteinshake jeden Morgen mit der Sorte Sauerkirsche und etwas Magerquark ab.

Daniel S.:
Hauptsächlich für Drinks. Die Vanilleähnliche Tonkabohne harmoniert perfekt mit Beeren wie beispielsweise Erdbeere. Gemeinsam mit Stefanie Brach, Spitzen-Bartenderin aus
dem The Reason Hamburg haben wir ein Rezept entwickelt, bei dem der Glasrand in unsere neue Sorte Erdbeere Tonkabohne getunkt wird. Zusammen mit Tonka Gin ergibt das ein echtes
Geschmackserlebnis. Daniel, wann sehen wir uns eigentlich mal wieder auf einen Drink?


Daniel H.:

Sobald es Corona wieder zulässt, aber ganz schnell.

 


Veröffentlicht am: 25.04.2021

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