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Ein Siebenschläfer mit Ladehemmung

... ist der Knaus Boxlife 630 ME für Michael Kirchberger, Autoren-Union Mobilität



Variabel sei der Camper, hilfreich und gut. Der überaus reisefreudige Johann Wolfgang von Goethe hätte an einem Reisemobil gewiss Spaß gehabt. Für welches er sich entschieden hätte, bleibt unergründet. Mit einem ausgebauten Kastenwagen wäre der deutsche Dichterfürst gut beraten gewesen, ob er nun zu Lotte nach Weimar, zu den Wundern Italiens oder einfach nur in den vom ihm so geliebten Rheingau gereist wäre. Den Knaus Boxlife 630 ME hätte er aber wohl nicht gewählt.

Die erneuerte Boxlife-Serie von Knaus wendet sich vor allem an sportliche Camper, die den Komfort des variablen Schlafzimmers mit der Transportmöglichkeit für Wake-Board, Bike oder Bergsteigerequipment kombinieren wollen. Der Grundgedanke im 630 ME, der den Fiat Ducato als Basis nutzt, ist einfach. Oberhalb der beiden längs eingebauten Einzelbetten im Heck (zusammen 195 mal 185 Zentimeter groß) lagert eine weitere, 202 mal 188 Zentimeter große Liegefläche. Sie hängt an vier Drahtseilen und relativ gut geführt in vier seitlichen Metallschienen. Ein Tastendruck entsperrt die Verriegelung und mit vergleichsweise geringer Muskelkraft lässt sich das Doppelbett bis weit nach oben unter die Decke fahren.

Allerdings hat die Sache einen Haken. Um die Verriegelung zu lösen, muss das Bett ein wenig entlastet werden. Das funktioniert in der Regel ohne großen Kraftaufwand, wer aber danach die Liegestatt bis ganz nach oben bewegt, nimmt sich den Spielraum für die Entlastung, nur mit Werkzeugeinsatz ist das Bett dann wieder nach unten zu ziehen. Hier hätte Knaus eine Sperre einbauen müssen, um die Aufwärtsbewegung rechtzeitig zu stoppen. Für den Transport der Sportgeräte lassen sich die Liegeflächen der unteren Betten seitlich hochklappen, so entsteht ein Gepäckraum mit mehr als 2000 Liter Stauvolumen.

Auf der linken Fahrzeugseite ist das Raumbad eingebaut, zwei halbrunde Schiebetüren aus Plexiglas sorgen für Duschkomfort, kein Vorhang klebt während des Brausebads am Körper. Allerdings versperren die beiden Türen den Weg nach vorne, wenn jemand duscht, ist der Durchgang blockiert. Auch die Nutzung der Toilette ist erst nach dem Bewegen der beiden Kunststofftüren möglich, was nicht ohne Geräuschentwicklung gelingt und so besonders nachts störend ist. Sonst ist die Einrichtung des Hygieneabteils komfortabel, die Toilette ist drehbar, das Waschbecken ausreichend groß und ein dunkel getöntes, ausstellbares Fenster gehört zur Serienausstattung.

Vorn findet sich die übliche Einrichtung mit einer Halbdinette links, die zu einem Kinderbett umgebaut werden kann, rechts hingegen ist die Küche angeordnet, ihr Zwei-Flammen-Kocher wird von einer Drei-Kilogramm-Gasflasche gespeist, der 90-Liter-Kühlschrank wird mit elektrischer Energie betrieben; Heizung und Warmwasserbereitung arbeiten mit Dieselkraftstoff. Dies erlaubt den Verzicht auf große Gasflaschen, was wiederum dem Stauvolumen zu Gute kommt. Dafür bietet Knaus zusätzlich zur 95-Ah-Serienbatterie einen zweiten Akku für rund 600 Euro als Option an. Für Autarkie sorgt eine Photovoltaikelement auf dem Dach, das 100 Watt leistet und für 1100 Euro angeboten wird.

Ungewöhnlich ist das Angebot zweier weiterer Schlafplätze, die ein Hubbett über Dinette und Küche für rund 1300 Euro Aufpreis anbietet. Es ist 194 Zentimeter lang, aber nur 130 Zentimeter breit, dennoch wird der Boxlife zum Siebenschläfer, wenn gewünscht. Der Stauraum in Dach- und Kleiderschränken ist zwar üppig, wenn aber tatsächlich ein Septett auf die Reise geht, wird es arg eng an Bord. Die Vollauslastung empfiehlt sich wohl eher für sommerliche Wochenendausflüge, wenn der Camper in erster Line zum Übernachten und nicht zum Wohnen genutzt werden soll.

Der Einrichtungsstil des Knaus-Kastenwagens ist dunkler als der im Schwestermodell Boxstar, der Möbelbau macht einen guten und soliden Eindruck und die Grundausstattung ist klassenüblich. Wie bei vielen kostet jedoch jede Farbe außer Weiß ebenso einen Aufpreis wie die Verschattungslamellen an den Fahrerhausfenstern. Knapp wird es allerdings bei der Zuladung. Ohne jegliche Extras kommt der 630 ME auf ein Leergewicht von 2980 Kilogramm, das bedeutet eine Zuladung von 520 Kilogramm. Zu wenig, wenn mehr als zwei Camper samt Sportgerät auf Tour gehen. Wenn das Radsportteam tatsächlich in Mannschaftsstärke antreten will, empfiehlt sich eine Anhängerkupplung. Der Boxlife darf immerhin 2500 Kilogramm auf den Haken nehmen und umgeht damit zwar nicht das Tempolimit für Gespanne, aber sehr wohl Überladung und Platzmangel an Bord.

Das Grundmodell wird vom 2,3-Liter-Vierzylinderdiesel mit 120 PS angetrieben. Unsere Ausführung kam dank der kräftigeren und knapp 1000 Euro teuren Variante mit 140 PS und 400 Newtonmetern Drehmoment weitgehend zügig und durchzugsstark voran, der Verbrauch lag im Mittel bei 9,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Der Serientank fasst 75 Liter, gegen Aufpreis wächst das Volumen auf 90 Liter. Die ganz große Variante mit 120 Liter ist nicht mehr möglich, der Adblue-Behälter, der mit der Harnstoffeinspritzung dem Basisfahrzeuge die finale Version der Euro 6d-Abgasgrenze beschert, braucht eben auch seinen Platz. Der geringfügig gesteigerte Konsum rührt von der größeren Stirnfläche her, mit dem H3-Hochdach überragt der Boxlife seine Kollegen aus der Boxstar-Serie um gut 20 Zentimeter.

Für Johann Wolfgang von Goethe wäre der 630 ME eher nicht die passende Wahl gewesen. Zum einen nächtigte der wortgewaltige Frankfurter Bub vorzugsweise alleine, zum anderen zog er ein Glas Rhein-Riesling jeder Art von Sport vor. Und das kann man auch in kleineren Mobilen genießen. Für alle anderen bietet Knaus mit diesem Boxlife-Modell ein attraktives Freizeitmobil, dessen Variabilität nicht nur während des großen Sommerurlaubs, sondern auch bei jedem Kurztrip übers Jahr höchst willkommen ist.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger

 


Veröffentlicht am: 06.01.2022

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