Nur auf sein eigenes Empfinden achten, keine Kompromisse eingehen und all die Dinge sehen und erleben, die schon immer auf der persönlichen Bucket-List stehen: Auf einer Reise mit und zu sich selbst, stellt man sich Herausforderungen, lernt viel über die eigenen Bedürfnisse und hört der inneren Stimme aufmerksam zu. Doch woran liegt es, dass sich immer mehr Menschen im Urlaub für die Zeit allein entscheiden?
Bettina Konzack, die Reiseexpertin der ERGO Reiseversicherung (ERV), kennt nicht nur die Antwort darauf, sondern hat auch Geheimtipps, welche Reiseziele sich besonders für eine „Me-Cation“ eignen.
Steigende Beliebtheit und vielversprechende Wirkung
Egal ob während des Studiums oder vor dem Jobeinstieg, als vielbeschäftigter Berufstätiger oder frisch pensioniert: Wer sich auf die Erfahrung einer Me-Cation einlässt, entscheidet sich bewusst dafür, Zeit mit sich selbst zu verbringen – das erfordert Mut. Denn auf diese Weise kommen doch manchmal Dinge an die Oberfläche, die man im Alltag gerne verdrängt. Zugleich bietet sich auch die Gelegenheit, die eigenen Stärken zu erkennen und Grenzen auszutesten, die davor unerreichbar schienen.
„Das Stichwort: Selbstfürsorge“, bestätigt Konzack. „Gerade wenn die Welt sich immer schneller dreht, wird die „Me-Time“ zum geschätzten Luxusgut. Etwas für sich selbst tun und dabei die Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen beeinflusst die Freizeitgestaltung immer mehr.“ Mit Sicherheit ist genau das ein Grund dafür, warum die Reise ohne Begleitung einen derartigen Aufschwung erlebt: Eine Studie von Statista zeigt sogar, dass mehr als die Hälfte aller Befragten weltweit im Jahr 2024 mehr als eine Reise allein planen. „Um sich nicht nur sicher und wohlzufühlen, sondern letztendlich auch als Neuling auf Solo-Reisen die beste Zeit zu erleben, sieht die Reiseexpertin die folgenden Kriterien als besonders wichtig bei der Wahl einer passenden Destination an: „Sicherheit, interessante Aktivitäten, leichte Zugänglichkeit, Kommunikation und die mögliche Beschäftigung mit anderen Reisenden.“
Ideale Ziele für Städtetrips
Wer noch nie allein gereist ist, für den empfiehlt sich zum Einstieg ein langes Wochenende an einer Traumdestination. Das kann, muss aber nicht eine der europäischen Metropolen sein. Ein verschlafenes Städtchen in der italienischen Idylle kann ebenso magisch sein. „Spannender Lesestoff, himmlische Pasta, ein schattiges Plätzchen unter Pinienbäumen und schon fühlt man sich ein bisschen wie Julia Roberts in Eat Pray Love. Ob eine Wanderung durch die Weinberge des Chiantis, Sightseeing in Pisa oder kulturelle Highlights in Florenz – die Toskana ist auch allein eine Reise wert“, rät Bettina Konzack.
Wer Großstadtluft schnuppern möchte, aber nicht auf beliebte Klassiker wie Rom, Prag oder Kopenhagen setzen möchte, reist beispielsweise in Estlands Hauptstadt Tallin. Sie ist nicht nur für Sicherheit und hervorragende Digitalisierung bekannt ist, sondern auch für eine malerische Kulisse und abwechslungsreiche Aktivitäten. Auch auf der Geheimtipp-Liste der ERV-Reiseexpertin befinden sich die andalusische Hauptstadt Sevilla mit ihren romantischen Gassen und kulturellen Highlights, das historische Edinburgh, das Natur und Stadtleben vereint, sowie das sonnenverwöhnte Biarritz im Südwesten Frankreichs.
„Eine atemberaubende Erfahrung für einen Urlaub auf eigene Faust bietet auch Island – die Isländer sind zurückhaltend, aber herzliche Gastgeber. Tagsüber können Alleinreisende ihre Verbundenheit mit der Natur ausleben, in heißen Quellen baden und die Wunder der Natur bestaunen, abends durch die quirlige Hauptstadt Reykjavik schlendern. Empfehlung: Nicht im überlaufenen Sommer hinfliegen, sondern die kälteren Wintermonate nutzen. So haben Alleinreisende tatsächlich Platz an den Sehenswürdigkeiten, können die gemütliche Einsamkeit genießen und haben sogar die Chance auf Polarlichter“, rät Konzack.
Yoga-Retreat, Rucksack-Reise und Metropolen der Ferne
Wer bereit ist für eine größere Entdeckungsreise oder bereits Erfahrungen gesammelt hat, den zieht es gern mal in die große weite Welt. Schon mal an eine Reise nach Vancouver gedacht? Urbanes Leben, wilde Natur und eine aufblühende Kulturszene: Der Seehafen in Kanada bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Tag mit sich selbst zu füllen – ohne dass Langeweile aufkommt oder die Entspannung zu kurz kommt.
Wer bereit ist für ein Abenteuer in den Wellen des Lebens, für den ist Costa Rica ein perfektes Ziel für die Me-Cation. Zwischen Surfstunden, Yoga-Praktiken oder Spanischkursen genießen Solo-Urlauber die tropische Landschaft, schlürfen eine Kokosnuss am Strand und können alle Alltagssorgen hinter sich lassen. Bei der Me-Cation allen Ballast daheimlassen – das geht besonders gut, wenn man nur einen Rucksack dabeihat und damit die Welt entdeckt. Bettina Konzack empfiehlt: „Alleine zu reisen bietet auch die Chance, anderen Reisenden oder Einheimische kennenzulernen.
Jeder Alleinreisende wird zustimmen, dass man während der Reise auch nie wirklich „alleine“ ist." Und es muss nicht immer Bali sein. Ob mit einer geführten Tour vor Ort oder im Alleingang, in Asien geht es durch die Himalaya-Region in „das glücklichste Land der Welt“ Bhutan und in Südamerika lockt Patagonien Backpacker mit dem Freiheitsgefühl an beeindruckende Gletscher und Seen.
Allein, aber nicht ohne Begleitung
Auch bei einer Solo-Reise lohnt es sich, die richtige Vorbereitung zu treffen – damit Urlauber im Fall der Fälle eben nicht ganz allein sind. Neben Notwendigkeiten wie einer Überprüfung der aktuellen Sicherheitslage im ausgewählten Reiseland, der Buchung der Unterkunft und dem Einpacken einer Reiseapotheke, sollten Solo-Reisende auch bei „Digital Detox“-Aufenthalten das Smartphone in Reichweite haben.
Wer eine Reiseversicherung bei der ERV abschließt, profitiert mit der „ERV travel & care“ App beispielsweise über eine stets aktuelle Übersicht an Länderinformationen und Warnhinweisen, dem medizinischen Notfallkontakt der ERV, sowie einen Dokumentensafe. Mit dem „Air Doctor“ lassen sich weltweit Termine bei einem Facharzt vor Ort vereinbaren – mit direkter Abrechnung zwischen dem Arzt und der ERV und ohne separate Schadensmeldung. So hat auch der mutigste Solo-Reisende immer ein Sicherheitsnetz dabei, was im besten Fall nicht zum Einsatz kommt.
Foto: Pixabay
