Volkstrauertag? Ja, der wird heute begangen. Wikipedia verrät dazu: „Der Volkstrauertag, der an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert, ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Der Gedenktag wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen.“.
Seine Geschichte geht auf das Gedenken an die getöteten Soldaten im Ersten Weltkrieg zurück. Nach Kriegsende 1918 setzen sich unter anderem der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Politiker und Vereine für das Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten ein.
Nun kann man trefflich darüber streiten, ob man denen, die man ja auch im Sinne von Kurt Tucholsky als Mörder bezeichnen darf, einen Gedenktag widmen kann. Ich meine ja, vor allem dann, wenn man auch deren Opfer gedenkt.
Was mich viel mehr umtreibt, ist die Tatsache, dass wir heute den Opfern von Krieg und Gewalt gedenken und nur zwei Flugstunden in Richtung Osten entfernt Menschen im Krieg sterben – die einen als Soldaten, die anderen als zivile Opfer. Hier werden wieder einmal Krokodilstränen vergossen, dort weinen die Menschen um auch heute gestorbene, ermordete. Wir trauern und jammern, wir schaffen es aber einfach nicht, das Morden vor unsere Haustür, aber auch im Nahen Osten oder sonst wo auf der Welt auch nur einzudämmen.
Wir haben überhaupt keine Idee, wie man das Morden, wie man Kriege endlich in den Griff bekommt. Es gibt keine Spritze gegen den Krieg, es gibt nicht einmal ein Mittel dagegen, dass jemand meint, dass der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist. Es scheint auch keiner derjenigen, die Kriege führen lassen, begriffen zu haben, dass an jedem Ende eines Kriegs das Gedenken an die Toten steht. Leider erleben die Kriegsherren die Trauer längst nicht immer.
Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt – das ist auch das Gedenken an unendliche Zerstörungen und auch daran, dass die Überlebenden vielfach noch sehr lange mit diesen Zerstörungen leben müssen. Krieg und Gewalt – das sind aber auch die Sargnägel für unser Klima. Leider wird das überhaupt nicht thematisiert. Ich habe jedenfalls noch nie etwas vom ökologischen Fußabdruck des Ukraine-Krieges und zu denen in Nahost gehört.
Wenn der heutige Volkstrauertag Sinn machen soll, dann nur, wenn wir verhindern, dass je wieder eine Mutter ihren Sohn beweint, dass je wieder ein Vater seine tote Tochter im Arm halten muss.
Keine schönen Gedanken so kurz vor meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück – frei von Krieg und Gewalt
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Gertrud, Hilda, Florin, Walter
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Schade, dass es diesen Tag gibt
Ich meine den heutigen Volkstrauertag
Veröffentlicht am: 17.11.2024
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