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Vom Wald ins Wohnzimmer

Sicherer Transport des Weihnachtsbaums



Froh und munter vor dem Weihnachtsbaum stimmungsvolle Lieder anstimmen – diese Tradition pflegen zahlreiche Familien. Doch bis es so weit ist, muss der Baum ausgesucht und transportiert werden.


Das Aussuchen gelingt unter Anleitung eines Försters im Wald oder beim gut sortierten Händler für diese Saisonware. Auch Online-Händler bieten Tannenbäume an und liefern direkt vor die Haus- oder Wohnungstür. Wer den Transport selbst mit dem Auto übernehmen möchte, findet hier Tipps der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH.

Manche Familien suchen die Baumgröße passend zum bereitstehenden Auto aus. Hier spielen Kombi, SUV, Van oder Kleinbus ihre Trümpfe aus. Denn am besten lässt sich der vom Händler oder bereits im Wald in ein Netz gewickelte Baum im Innenraum transportieren. Sind Lehnen von Rückbank und – falls möglich –Beifahrersitz umgeklappt, passt sogar ein größerer Baum in den Wagen. Der Baum sollte immer mit dem Stamm voraus durch die Heckklappe ins Fahrzeug geschoben werden. Ideal ist ein fest verzurrtes Brett, gegen das der Stamm stößt, dann kann er beim heftigen Bremsen nicht nach vorn rutschen. Darüber hinaus sollte der Baum durch einen oder mehrere Spanngurte fixiert werden. Eine Decke oder Folie unter der Ladung schützt den Innenraum des Wagens und erleichtert das Reinigen nach dem Ausladen der einmal jährlich transportierten Fracht.

Es stimmt schon – in ein kleineres Auto oder in eine Limousine passen nur kleine Bäume. Eine Ausweichmöglichkeit für stattliches Grün bietet der Transport auf dem Dach. Auch hier sollte der Stamm in Fahrtrichtung befestigt werden, am besten mit Spanngurten auf einem stabilen Dachträger. Noch mehr als beim Transport im Innenraum ist hier ein festes Verzurren wichtig. Ohne diese Sicherung kann der Stamm bei einer Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichmanövern zum Geschoss werden, das andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Ein Verzurren auf dem Dach ohne Dachträger oder Reling ist nicht untersagt, aber wenig ratsam. Denn eine stabile Befestigung ist kaum möglich, zudem drohen heftige Kratzer im Lack.

Hartgesottene wählen ein Cabriolet als Transporter: Der Baum genießt Frischluft während der Fahrt. Auch in diesem Fall empfehlen sich Spanngurrte – und zudem Schal und Zipfelmütze für Fahrerin oder Fahrer. Übrigens: Sogar das Fahrrad kann für einen Baumtransport taugen. Auch hier der Hinweis: Spanngurte sind unerlässlich, damit der Baum sicher tourt.

Ein Weihnachtsbaum gilt als Ladung. Diese muss bei allen Transportarten verkehrssicher im Fahrzeug oder darauf befestigt sein. In Paragraf 22 der Straßenverkehrsordnung zum Thema „Ladung“ heißt es in Absatz 1: „Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können.“ Sonst droht ein Bußgeld von mindestens 35 Euro, werden andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, sind 60 Euro fällig, verbunden mit einem Punkt im Zentralregister. Kommt es aufgrund der ungenügend gesicherten Ladung zu einem Unfall, sind es 75 Euro und ein Punkt.

Ist der Baum groß und das Auto klein, ragt er über die Abmessungen des Fahrzeugs hinaus. Das ist nicht untersagt, doch gibt es detaillierte Regeln, damit andere Verkehrsteilnehmer die Fracht gut erkennen können. So darf der Baum weder Kennzeichen noch Beleuchtung verdecken. Überragt er das Transportfahrzeug um mehr als einen Meter, muss die Ladung mit durch eine Querstange auseinandergehaltenen roten Fahnen der Größe von mindestens 30 mal 30 Zentimeter gut sichtbar gemacht werden. Eine Alternative ist ein entsprechend großes Schild. Bei Dunkelheit sind ein rotes Warnlicht und ein Rückstrahler vorgeschrieben.

Wer diese Regeln beachtet, hat beste Chancen, dass der Christbaum in voller Schönheit das Ziel Wohnzimmer erreicht. Umso fröhlicher lässt sich das berühmte Weihnachtslied anstimmen: „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter …“. Laut einer Studie liegt dieses Werk auf Rang drei der beliebtesten Weihnachtslieder der Deutschen, gleich hinter „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „O du fröhliche“.

Bild: GTÜ

 


Veröffentlicht am: 29.11.2024

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