
Schlafen  ist gesund. Und macht – wenn man der Oma glaubt – schön, schlank und  schlau. Doch wie viele Stunden Schlaf müssen es jede Nacht sein, um  möglicherweise zu diesem Ergebnis zu kommen? 
Laut Deutscher  Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) haben die  meisten Erwachsenen eine durchschnittliche Schlafdauer von sechs bis  acht Stunden. Wichtig ist aber nicht allein die Schlafdauer, sondern  vielmehr die Schlafqualität. Zum Tag des Schlafes am 17. Juni verraten  die ARAG Experten, wie erholsames Schlafen gelingt und haben einige  kuriose Urteile zum Thema gesammelt.
So schlafen die Deutschen
Während  Langschläfer nach einer achtstündigen Nacht wahrscheinlich hundemüde  sind, kommen Kurzschläfer mit fünf Stunden pro Nacht bestens zurecht und  sind topfit. Wie viel ein Mensch schläft, ist individuell verschieden.  Aber unabhängig davon wie viel wir schlafen, ist es viel wichtiger, wie  gut wir schlafen. Und mit unserer Schlafqualität ist es nicht weit her:  Etwa jeder vierte Deutsche schläft schlecht oder sehr schlecht und 40  Prozent schätzen ihre Schlafqualität nur mittelmäßig ein. Nach Angaben  der DGSM leiden sogar sechs Prozent der Bundesbürger unter chronischen  Schlafstörungen.
Schlafen ist wichtig
Ein ausreichender  Schlaf ist nicht nur für unsere emotionale Verfassung wichtig: Menschen  mit Schlafdefizit reagieren oft gereizt, launisch oder sie sind  dünnhäutig. Viel schwerwiegender sind jedoch andere mögliche  Auswirkungen von Schlafmangel, wie z. B. eine verminderte Konzentration  und geistige Leistungsfähigkeit, ein nachlassendes Reaktionsvermögen,  eine geringere Problemlösungsfähigkeit, Stoffwechselstörungen,  Bluthochdruck oder ein schwächelndes Immunsystem. Darüber hinaus fördert  Schlaf die Gedächtnisbildung und trägt zu einer Neuordnung des Gehirns  bei, wobei wichtige von unwichtigen Informationen getrennt und  Abfallprodukte abgebaut werden.
Schlafen wie ein Profi
Einige  einfache Tricks können helfen, besser in den Schlaf zu finden. Die ARAG  Experten raten im Schlafzimmer zu einer Raumtemperatur von 15 bis  maximal 20 Grad. Vor dem Schlafengehen sollte man zudem den Raum gut  durchlüften oder – wenn es die Temperaturen zulassen – bei gekipptem  Fenster schlafen, wenn dadurch keine unangenehme Zugluft entsteht. Da  Blaulicht das Einschlafen erschwert, sollten Fernseher, Computer, Laptop  oder Smartphone mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen  ausgeschaltet werden. Wer vor dem Einschlafen gerne auf einem  elektronischen Lesegerät liest, sollte den Dunkelmodus aktivieren. Dient  das Smartphone als Wecker, sollte der Flugmodus eingeschaltet werden,  da elektronische Geräte ebenfalls negative Auswirkungen auf den Schlaf  haben können. Auch wenn Wein als Schlummertrunk gilt, raten die ARAG  Experten, Alkohol vor dem Schlafengehen zu vermeiden. Das Einschlafen  gelingt vielleicht besser, aber die Qualität des Schlafes ist nicht  hoch, da man häufiger aufwacht und weniger tief schläft. Stattdessen am  Abend besser auf Kräutertees setzen. Wer dazu noch etwas entspannende  Instrumentalmusik hört, wird schneller in den Schlaf finden.
Passende Schlafmützen-Urteile
- Im Doppelbett besser zu zweit
Nach  knapp zwei Jahren bildete sich in der Mitte des teuren  Boxspring-Doppelbettes bereits eine Kuhle. Daraufhin verlangte der  Käufer sein Geld zurück. Doch das Möbelhaus weigerte sich. Zu Recht, wie  die ARAG Experten betonen. Denn ein Doppelbett ist auf zwei Schläfer  ausgelegt und daher durch nur eine Person fehlbelastet. Einen Mangel  wollten auch die Richter nicht erkennen und wiesen die Klage des  Solo-Schläfers ab (Landgericht Koblenz, Az.: 6 S 92/18).
- Wenn Richter den Schlaf der Gerechten schlafen
Die  Augen geschlossen, das Haupt gesenkt, die Atmung gleichmäßig und ruhig.  Alles deutete darauf hin, dass der ehrenamtliche Richter während der  Verhandlung schlief. Daraufhin beschwerte sich die Vertreterin der  Beklagten vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVerwG), dass das Gericht  durch den schlafenden Richter nicht ordnungsgemäß besetzt gewesen sei.  Wann jemand tatsächlich schläft, bewertet das BVerwG laut ARAG Experten  allerdings sehr streng. Die erwähnte entspannte Haltung reicht dazu  nicht aus, weil sie auch ein Ausdruck tiefer Konzentration sein könnte.  Ein tatsächliches Einschlafen kann nur angenommen werden, wenn es  zusätzliche, sichere Anzeichen dafür gibt, wie beispielsweise hörbares  Atmen oder gar Schnarchen oder ein ruckartiges Aufrichten und dabei  fehlende Orientierung (BVerwG, Az.: 6 C 141.82).
- Wer während der Arbeit schläft, riskiert eine Kündigung
Arbeitnehmer,  die wiederholt am Arbeitsplatz schlafen, können nach Auskunft der ARAG  Experten abgemahnt werden und müssen im schlimmsten Fall sogar mit einer  Kündigung rechnen. Auch eine längere Betriebszugehörigkeit ist kein  Argument, schläfrige Arbeitnehmer weiterzubeschäftigen (Arbeitsgericht  Cottbus, Az.: 6 Ca 652/09).
- Eine gute Idee: Rausch im Auto ausschlafen
Wer  ein Gläschen über den Durst getrunken hat, sollte unbedingt im Auto  übernachten, bevor er betrunken nach Hause fährt. Das ist rechtlich  absolut in Ordnung. Allerdings geben die ARAG Experten hierbei zu  bedenken, dass man seinen Rausch besser nicht auf dem Fahrersitz  ausschlafen sollte. Alles, was so aussieht, als wolle man direkt  losfahren oder als sei man gerade gefahren, kann im Zweifel harte  Strafen nach sich ziehen. Selbst, wenn der Schlüssel im Zündschloss  steckt, kann dies als Fahrversuch gewertet werden. 
Und außerdem:  Auf der Rückbank ist es ohnehin gemütlicher! Wer allerdings so viel  gezecht hat, dass er auch am nächsten Morgen noch nicht wieder  fahrtüchtig ist, sollte gleich ins Taxi steigen. In einem konkreten Fall  hatte ein Mann, der seinen Rausch in seinem Auto auf einem Parkplatz  ausschlief, einen Atemalkoholwert von 2,62 Promille. Ungeachtet dessen  wollte der Berufspendler am nächsten Morgen zur Arbeit fahren, wie er  der kontrollierenden Polizei kundtat. Daraufhin ordnete die  Fahrerlaubnisbehörde ein medizinisch-psychologisches Gutachten an  (Verwaltungsgericht Trier, Az.: 1 K 10622/17.TR).
Foto: Pixabay
Wenn der Sandmann nicht vorbeikommt ...
ARAG Experten geben Tipps für einen guten Schlaf
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