Gesundheits-News vom 24. September 2022

Erstmals auch Corona Grund für Berufsunfähigkeit



Zum ersten Mal taucht Corona als Ursache für Berufsunfähigkeit in der Statistik der Debeka für das Jahr 2021 auf. Das bedeutet, dass im zweiten Pandemie-Jahr einige Versicherte wegen einer Covid-19-Infektion und deren Folgen dauerhaft nicht mehr ihrer beruflichen Tätigkeit nachkommen können und der Versicherer dafür eine Invalidenrente zahlt.

Der Anteil psychischer Erkrankungen ist mit großem Abstand Ursache Nummer eins, wenn Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Debeka hervor. Dafür hat der viertgrößte Lebensversicherer in Deutschland seinen Bestand von etwa 451.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten für das Jahr 2021 ausgewertet. Berücksichtigt

wurden dabei die in dem Jahr etwas mehr als 950 neu eingetretenen Leistungsfälle. Die drei Hauptgründe: Für 44,9 Prozent waren psychische Erkrankungen Grund für die Berufsunfähigkeit. Als zweiten Grund führt die Debeka mit 15,4 Prozent Geschwülste (zum Beispiel Krebserkrankungen) an. Mit 11,9 Prozent war der Bewegungsapparat - Rücken, Gelenke etc. - der drittgrößte Anlass, nicht mehr arbeiten zu können.

Corona als Ursache

Erstmals in der Geschichte der Debeka schlägt sich die Corona-Pandemie in der Berufsunfähigkeitsstatistik nieder: In sechs Fällen war eine Covid-19-Erkrankung und deren Folgen Grund für eine Berufsunfähigkeit. Das macht bei den neu eingetretenen Leistungsfällen im Jahr 2021 etwa 0,6 Prozent aus.

Erste Leistungsanträge auf Berufsunfähigkeit wegen Covid-19 erhielt die Debeka im vierten Quartal 2020. Nach vollständiger Einreichung der Unterlagen wurde in beiden Fällen im Jahr 2021 eine vollständige Berufsunfähigkeit festgestellt.

Warum machte sich Corona noch nicht in der Berufsunfähigkeitsstatistik für das Jahr 2020 bemerkbar? Möglich sind folgende Erklärungen: Wenn jemand über einen längeren Zeitraum erkrankte, leisteten zunächst andere Träger, zum Beispiel Lohnersatzleistungen. Zudem fehlte kurz nach Ausbruch der Pandemie eine Arztprognose zur Berufsunfähigkeit von mindestens sechs Monaten. Darüber hinaus waren hauptsächlich ältere Menschen schwer an Covid-19 erkrankt, die keinen Berufsunfähigkeitsschutz (mehr) hatten. Der Anteil psychischer Erkrankungen als Hauptursache für Berufsunfähigkeit schwankt seit Jahren zwischen 40 und 45 Prozent.

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