Mit Nanopartikeln gegen Krebs

Doktorarbeit der FH Münster soll dabei helfen, genaue Lage eines Tumors anzuzeigen



Seit 2019 forscht Jan Kappelhoff (Foto) im Bereich „Theranostik“ in der Krebstherapie. Der Begriff „Theranostik“ setzt sich aus den Wörtern „Therapie“ und „Diagnostik“ zusammen. Ziel ist eine therapiebegleitende Diagnose, um Therapien noch individueller auf Patient*innen abzustimmen.


Dies gilt auch für Krebserkrankungen. „Für die Diagnostik von Krebs entwickeln wir optische Marker, also Nanopartikel, die Röntgenstrahlung in sichtbares Licht umwandeln können“, erläutert Jan Kappelhoff, Doktorand bei Prof. Dr. Thomas Jüstel am Fachbereich Chemieingenieurwesen der FH Münster. „In Krebszellen eingeschleust, sollen sie die genaue Lage eines Tumors anzeigen“, führt der 30-Jährige aus. Im Rahmen seiner Dissertation arbeitet Kappelhoff eng mit der Harvard Medical School in Boston und dem Universitätsklinikum Münster zusammen. Während in beiden Fakultäten die biologischen Tests durchgeführt werden, entwickelt Kappelhoff auf dem Steinfurter Campus der FH Münster die Nanopartikel, die in Krebszellen eingebracht werden. Es wird auch an Nanopartikeln geforscht, die UV-C-Strahlung emittieren und dadurch Krebszellen effizient „inaktivieren“ können. Indem die Partikel gezielt in Krebszellen eingebracht werden, können sie auch nur dort ihre Wirkung entfalten – und schonen umliegendes Gewebe, da UV-C Strahlung nur lokal wirkt.

„Meine Forschung besteht darin, solche Nanopartikel zu entwickeln, die die richtige Größe haben, unschädlich für den menschlichen Organismus sind und effizient UV-C-Strahlung emittieren, um Krebszellen zu ‘inaktivieren’“, so Kappelhoff. „Ziel dieses neuen Ansatzes ist es, die Diagnostik und die Therapie in einem Material zu vereinen. Dadurch könnten die Detektion sowie die Behandlung in einem Schritt erfolgen. Langfristig soll die Krebstherapie dadurch effizienter werden, indem gezielt nur Krebszellen – und kein gesundes Gewebe ─ abgetötet werden“.

Noch steht die Forschung am Anfang. Erste Tests und Ergebnisse zeigten aber, dass die Idee funktioniere. Experimente im Labor wertet Kappelhoff als äußerst vielversprechend.

Foto: FH Münster/Marina Oster

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