„Ärzte streiken nicht“, betont Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.
„Aber das ambuante System steht unter Mangelverwaltung. Die jahrelange Budgetierung notwendiger Leistungen schlägt sich an allen Ecken und Enden in Engpässen nieder. Und die bekommen insbesondere chronisch kranke Patienten zu spüren, aber auch Patienten, die auf dringende Diagnosen warten.“
Dass Ärzte Praxen schließen müssen, um auf die Verknappung von Ressourcen aufmerksam zu machen, zeigt, wie schlecht es um die ambulante Versorgung steht. Es geht nicht um Streik, sondern um Protest gegen ein politisch motiviertes Ausbluten der guten etablierten Strukturen im Gesundheitswesen, gegen überbordende Bürokratie, gegen immer höhere Anforderungen ohne entsprechende Unterstützung bei Investitionen und gegen teils chaotische Rahmenbedingungen bei der Etablierung digitaler Techniken.
„Die Aktionen der niedergelassenen Ärzte, an denen sich auch Magen-Darm-Ärzte beteiligen, richten sich nicht gegen Patienten“, erklärt Dr. Tappe, „sondern sollen ganz im Gegenteil zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen.“ Tatsächlich seien es Politik und Krankenkassen, so Dr. Tappe, die über Druck auf die Arztpraxen Patienten den ungestörten Zugang zur Versorgung immer stärker erschweren.
Der Vorsitzende des fachärztlichen Dachverbandes SpiFa, Dr. Dirk Heinrich hat in seinem letzten Statement vor dem für Dienstag geplanten Treffen mit dem Bundesgesundheitsminister deutlich gemacht, dass die Budgetierung im Facharztbereich mittlerweile vielerorts ein derartig hohes Niveau erreicht habe, dass häufig eine zeitnahe Diagnosestellung nicht mehr möglich sei. „Unsere Patienten“, so der Verbandschef der Magen-Darm-Ärzte, „bekommen das zum Beispiel bei Magenspiegelungen und Ultraschalluntersuchungen regelmäßig hautnah zu spüren.“
Auf dem Rücken der Patienten?
Lauterbach muss Farbe bekennen
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