Gesundheits-News vom 1. März 2024

Thema heute: Volkskrankheit Rückenschmerz - Kein Grund zur vorschnellen Operation



Wissen Sie, was der "Tag der Rückengesundheit" mit Neujahr, dem Tag der Arbeit, dem Tag der deutschen Einheit oder auch mit Allerheiligen zu tun hat. All diese Tage fallen immer auf den gleichen Tag im Jahr. Beim Tag der Rückengesundheit ist es immer der 15. März.


Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) leiden 60% der Bevölkerung in Deutschland innerhalb eines Jahres unter Rückenschmerzen. Bandscheibenschäden und Verschleiß an den kleinen Wirbelgelenken sind unser Tribut an den aufrechten Gang. Besonders in den Lebensjahren zwischen 18 und 55 sind Bandscheibenbeschwerden typisch. Und oft wird nach einem Kernspinbild ein Bandscheibenvorfall beschrieben. Doch das alleine ist noch kein Grund für eine Operation, sagt Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg am Standort Bad Abbach:
Prof. Dr. Joachim Grifka:
Oft sind solche Veränderungen im Kernspinbild ohne jede Relevanz. Selbst wenn ausgeprägte Bewegungsschmerzen bestehen, kann in ca. 80% dieser Fälle mit einer konsequenten konservativen Behandlung geholfen werden. Nur bei Muskelausfällen oder einer - extrem seltenen - Querschnittsproblematik ist eine Operation unausweichlich.

Menschen mit Rückenbeschwerden können selbst viel tun mit richtigen Verhaltensmaßnahmen und gezielten Übungen. Die konservative Behandlung ist aber nicht nur bei Bandscheibenbeschwerden angeraten:
Prof. Dr. Joachim Grifka:
Das gilt auch bei Wirbelkanaleinengungen, der sogenannten Spinalkanalstenose, beim Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke, bei Kreuzdarmbeingelenkreizungen, beim Hexenschuss und bei unspezifischen Rückenbeschwerden. Für diese verschiedenen Krankheitsbilder sind jeweils spezielle Behandlungsprogramme mit Informationen zum richtigen Verhalten und gezielten Übungen ausgearbeitet worden. Diese Programme sind aus jahrzehntelanger Erfahrung entstanden. Ich freue mich über jeden Patienten, dem ich ohne Operation helfen kann.

Natürlich ist Vorbeugung die beste Vorsorge gegen Rückenprobleme, wenn sie aber eintreten, sollte man schleunigst etwas dagegen tun. Hier setzt der Ratgeber Rücken von Prof. Grifka an, der am 21. April erscheint. Das Buch möchte zum einen Betroffenen helfen, ihre Krankheit besser zu verstehen. Zum anderen soll es aber eine Anleitung liefern, gegen diese Beschwerden anzugehen. Hierzu bietet das Buch ein spezielles Trainingsprogramm und viele Tipps, die mit im Buch enthaltenen Videos anschaulich dargestellt werden. Das Buch hat 217 Seiten, kostet 24,99 € und erscheint im Springer-Verlag.

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