Vor  125 Jahren startete Opel mit der Automobilproduktion. Schon relativ  früh begann dabei auch die Geschichte der Elektromobilität im  Unternehmen. Sie beginnt für Opel bereits Ende der 1960er Jahre. Während  vielerorts Studenten mit ihren Protesten die Straßen lautstark füllen,  realisieren 1968 findige Ingenieure das erste Hybridfahrzeug der Marke. 
Der  Kadett „Stir-Lec I“ besitzt eine damals so ungewöhnliche wie  fortschrittliche Antriebstechnik: Ein Stirling-Motor im Heck produziert  Strom, der einen Generator mit Energie versorgt, der wiederum 14 im Bug  des Kadett platzierte Bleibatterien auflädt.
Die  E-Mobilität blieb auch in den kommenden Jahren ein Thema der  Rüsselsheimer Entwickler – das nächste Ausrufezeichen setzte Dr. Georg  von Opel 1971 mit dem Elektro GT auf dem Hockenheimring. Die  Fachzeitschrift „mot“ schrieb damals von einer „lautlosen Jagd“, als der  jüngste Enkel Adam Opels mit einem zum Elektromobil umgebauten Opel GT  auf der Grand-Prix-Strecke sechs Weltrekorde aufgestellt hatte. Die  Höchstgeschwindigkeit erreichte der GT mit 188,86 km/h über den  fliegenden Kilometer, und über zehn Kilometer kam der modifizierte  Sportwagen auf einen Durchschnitt von 126,89 km/h.
Mit seinen  Rekordfahrten war Georg von Opel seiner Zeit weit voraus. Er sah in der  Elektromobilität bereits eine potenzielle Alternative zu den  konventionellen Antrieben – schließlich warf die Ölpreiskrise erste  Schatten auf den Verbrennungsmotor. Für die Großserie war die Technik  damals jedoch noch nicht reif.
Die  nächsten Schritte in Sachen Elektromobilität machte Opel mit dem  Forschungsprojekt „Impuls“, das 1989 startete und bis 1999 lief.  Zunächst bauten die Entwickler einen dreitürigen Kadett auf, der  immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichte und mit einer  Batterieladung 80 Kilometer weit kam. Mit einem deutlich  weiterentwickelten Antrieb nahm Opel an dem „Projekt Erprobung von  Elektrofahrzeugen der neuesten Generation auf der Insel Rügen“ teil, das  zwischen Herbst 1992 und Sommer 1996 auf der Ostseeinsel durchgeführt  wurde. Ziel des von der Bundesregierung angetriebenen Großversuchs war  die Untersuchung der Alltagstauglichkeit von Elektroautos. Die von Opel  eingesetzten Astra Caravan „Impuls“ legten dabei insgesamt rund 300.000  Kilometer ohne Probleme zurück. Den Abschluss bildete eine Flotte von  zehn Astra Caravan „Impuls 3“, die von 1997 bis 1999 im Rahmen eines  EU-geförderten Projektes in Aachen, Lüttich und Maastricht erfolgreich  eingesetzt wurden.
Ende  der 1990er Jahre begann bei Opel auch die Entwicklung von Fahrzeugen  mit Brennstoffzellentechnik. Erstes Modell war der Hydrogen1, der auf  dem Van Zafira basierte. Es folgten noch zwei weitere Modelle: der  Hydrogen3 (2002) und der Hydrogen4 (2006).
Aktuell wird der  Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb in leichten Nutzfahrzeugen des  Stellantis-Konzerns eingesetzt, zu dem Opel seit einigen Jahren gehört.  In Rüsselsheim befindet sich zudem das Entwicklungszentrum für den  Brennstoffzellen-Antrieb des Konzerns.
Neben  dem Ausflug in die Welt des Wasserstoffantriebs entstand in Rüsselsheim  ein neues elektrisches Antriebskonzept, das im Jahr 2009 auf dem Genfer  Automobilsalon vorgestellt wurde und zwei Jahre später als Serienmodell  bei den Händlern stand. Der Opel Ampera war das erste alltagstaugliche  Elektromobil, das 2012 zum europäischen „Auto des Jahres“ gekürt wurde.  Beim Ampera übernahm ein 111 kW (150 PS) starker Elektromotor den  Antrieb und wurde dafür von einer 16 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie  unterstützt. Näherte sich der Ladezustand der Batterie einem bestimmten  Grad, schaltete sich ein 86 PS (63 kW) starker Verbrennungsmotor zu und  trieb einen Generator an, der die Stromversorgung übernahm. Der Ampera  kannte also keine Reichweitenangst und erzielte Reichweiten von mehr als  500 Kilometern. Der Nachfolger Ampera-e kam 2017 als vollelektrisches  Modell auf den Markt und fuhr nach der Messmethode WLTP mit einer  Batterieladung 423 Kilometer weit. Die Batterie war flach im Unterboden  platziert, so dass die Raumverhältnisse nicht eingeschränkt wurden. Mit  dem Opel-e-Rally-Cup und dem Corsa wurde zudem vor drei Jahren der erste  vollelektrische Rallye-Markenpokal der Welt geschsaffen.
Inzwischen  bietet Opel in jeder Baureihe eine rein elektrische Version an. Die  Palette reicht dabei vom kleinen Rocks Electric, den bereits 15-Jährige  fahren dürfen, über Corsa, Combo, Astra, Mokka und den neuen Frontera  und Grandland bis zum großen Zafira und den Transportern Movano und  Vivaro, die auch mit Brennstoffzellenantrieb ausgeliefert werden. In den  kommenden Jahren werden weitere Elektromodelle folgen. Ab 2028 wird  Opel in Europa nur noch Fahrzeuge mit batterieelektrischen Antrieben  anbieten. (aum)
Fotos: Auto-Medienportal.Net/Opel
125 Jahre Automobilbau bei Opel
Pionier bei der Elektromobilität
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