SUSANNE RING. TEMPEL

... im Marburger Kunstverein



Lehm als Material ist bei Susanne Ring das übergeordnete Prinzip, das ihr künstlerisches Universum bindet und ordnet.

Seit prähistorischen Zeiten werden aus diesem Material Objekte und Gefäße hergestellt, die eng mit der menschlichen Existenz verbunden sind, wie z. B. Kanopenurnen mit Grabfunktionen, mykenische Figuren mit kultischen und rituellen Funktionen oder ägyptische Uschebtis, die die Toten betreuend ins Jenseits begleiten.

Lehm impliziert Körperlichkeit, Vitalität, Verbindung mit der Erde, eine Art Urkosmogonie, die dem Zyklus von Leben und Tod zugrunde liegt und den Austausch von Materie, die Verwandlung von Körperlichkeit in metaphysische (Nicht-)Entitäten beinhaltet. Man kann also die von der Künstlerin geschaffenen Objekte als eine Art Vermittler zwischen der zeitlich greifbaren Körperlichkeit und der kosmischen immateriellen Esoterik interpretieren.
(Marta Wróblewska, 2021)

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Abb.: Susanne Ring, Harmonie, 2023, Keramik glasiert, engobiert, 40 x 27 x 28 cm   

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