Neues Zugpferd für Familie und Freizeit

... das ist der VW Tayron



VW bringt demnächst ein neues SUV-Modell auf den Markt: den Tayron. Wobei, so richtig neu ist er nicht, wird die gestreckte Tiguan-Version Allspace in China doch bereits seit 2018 unter diesem Namen angeboten. Der Nachfolger des wahlweise Fünf- oder Siebensitzers soll nun auch in Europa unter dieser Bezeichnung als eigenständiges Modell die Brücke zwischen Tiguan und Touareg schlagen. Doch noch lässt es auf sich warten. Im März kommenden Jahres sollen die ersten Exemplare beim Händler stehen. Bestellungen werden aber schon jetzt entgegen genommen.


Entwickelt und designt wurde der Tayron in Wolfsburg. Und dort wird er auch gebaut. Das zweitgrößte SUV der Marke in Europa ist 4,77 Meter lang und zwischen seinen optional bis zu 20 Zoll großen Rädern spannt sich ein Radstand von 2,79 Meter. Damit passt der Tayron exakt zwischen dem 4,54 Meter langen Tiguan (Radstand: 2,68 Meter) und dem 4,90 Meter langen Touareg (Radstand: 2,90 Meter) ein. Die Höhe des Tayron beträgt 1,66 Meter, die Breite ohne Außenspiegel 1,85 Meter.



Optisch ist er nah am Tiguan, trägt aber durchaus eigenständige Züge wie eine wuchtige, nach außen hin stark konturierte Motorhaube mit hoch angeordneten LED-Doppelscheinwerfern, die mit einer LED-Lichtleiste verbunden sind. Allen Versionen gemein sind die vertikalen „Air Curtains“ außen im Frontstoßfänger, während der Kühlergrill je nach Ausstattung mal als 3D-Gitter in Chrom (Elegance), hochglänzend schwarz (R-Line) oder mit zusätzlicher schwarzen Fläche (Black Style-Paket) die Blicke auf sich zieht. Wie inzwischen bei allen neuen VW ist auch hier das Logo beleuchtet.

Gleiches gilt für die Heckpartie, wo eine durchgehende Querspange mit oberer LED-Lichtleiste sich von links nach rechts bis in die Rückleuchten spannt, mit einem mittigen rot illuminierten VW-Zeichen. Auch hier gibt es ausstattungsabhängig gestylte Heckstoßfänger. Alle Modelle eint jedoch ein über die komplette Breite reichender Reflektor, der stilistisch mit der LED-Querspange der Rückleuchten korrespondiert. Den Abschluss bildet jeweils ein schwarz genarbter Unterfahrschutz.

Technisch basiert der Tayron wie der Tiguan und der Passat auf dem überarbeiteten Modularen Querbaukasten (MQB evo). Wobei aber auch Technologien aus dem Touareg adaptiert wurden, wie beispielsweise die optionalen HD-Matrix-Scheinwerfer mit 19.200 einzeln steuerbaren LEDs oder elektrisch einstellbare ergoActive-Plus-Sitze mit pneumatischer 10-Kammer-Druckpunktmassage und Belüftungsfunktion. Oberklasse-Feeling schaffen darüber hinaus weiche Kunstlederoberflächen im Bereich der Schalttafel, Türen und Mittelkonsole sowie je nach Ausstattung offenporige Echtholz-Applikationen, Alu-Look und feine Kontrastnähte.



Das Cockpit wird geprägt von einem 10,25 Zoll großen Digital-Kombinstrument sowie dem optisch freistehenden Touchscreen des Infotainmentsystems, serienmäßig mit 12,9-Zoll- Display. Dasselbe Format hat der Screen in Verbindung mit dem optionalen Infotainment-Paket „Discover“, dann aber inklusive Navigation, Sprachassistent IDA mit „ChatGPT“-Integration sowie zwei induktive Ladeflächen für Smartphones in der Mittelkonsole. Im Paket „Discover Pro Max“ wächst das Display auf 15 Zoll heran und bündelt zusätzlich alle wichtigen Anzeigen und Informationen auf ein großes Head-up-Display.

Unabhängig von der Displaygröße erscheinen in einer unteren feststehenden Zeile des Screens stets die Einstellungen der Klimaanlage, der Sitzklimatisierung sowie der Homebutton der Menüführung. Leider aber auch immer noch die viel kritisierten Touchslider für Temperatur und Lautstärke – wenn auch nun wenigstens beleuchtet. Letztere kann alternativ aber auch über die Tasten des Multifunktionslenkrades oder den serienmäßigen Fahrerlebnisschalter zwischen Fahrer- und Beifahrersitz eingestellt werden.

Der mehrfach belegte Dreh-Drück-Wisch-Button in der Mittelkonsole, ähnlich den „Smart Dials“-Knöpfen im Skoda Superb, ist einfach und intuitiv zu bedienen. Über die Audiolautstärke hinaus lassen sich mit ihm die Fahrprofile, der Allradantrieb (je nach Motorversion) und die vorkonfigurierten „Atmospheres“ steuern. Hier können neben der Kombination der Ambientebeleuchtung (serienmäßig 10, optional 30 Farben) und des Audiosystems (optional 700-Watt-Harman-Kardon-Soundsystem) sogar abgestimmte „Spotify“-Playlists mit einbezogen werden. Der Modus „Lounge“ etwa ruft gedämpfte Farben, leise Töne und zum Beispiel klassische Musik auf. „Energetic“ als Gegenbeispiel ist in den Farben bunter, in den Tönen lauter und in der Playlist rockiger.

Doch der Tayron kann auch praktisch. Abmessungen und Variabilität machen ihn zu einem Allrounder für Familie und Freizeit. So finden fünf Personen bequem Platz, auch in der zweiten Reihe gibt es viel Bein- und Kopffreiheit. Hier ist außerdem die Lehnenneigung einstellbar, längs verschiebbar und 1/3 zu 2/3 umklappbar. Ist der mittlere Sitz frei, kann hier eine Mittelarmlehne ausgeklappt werden. Aus der wiederum lassen sich zwei Cupholder herausziehen, die nach links und rechts geschwenkt werden können. Fast schon simply clever: Vorn sind sie mit einer Fuge ausgestattet, in der Tablets und Smartphones arretiert werden können.



Wird der Tayron als Siebensitzer geordert, kann die zweite Sitzreihe per Easy-Entry-Funktion nach vorn geklappt werden, um den Ein- oder Ausstieg zur dritten Sitzreihe freizugeben. Die ist wegen der kurzen Beinauflagen jedoch eher für kleinere Gäste gedacht. Werden die beiden Sitze nicht gebraucht, lassen sie sich flach als Kofferraumboden zusammenfalten, auf dem dann 885 Liter gepackt werden können. Werden alle Sitzlehnen umgelegt, steigt das Ladevolumen auf 2090 Liter. Und zu guter Letzt macht der Tayron mit bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast auch als Zugfahrzeug für Reitpferde, Sportboote oder Urlaub mit dem Caravan eine gute Figur.

Voraussetzung dafür ist allerdings der Allrad-Antrieb 4Motion und natürlich die passende Motorisierung. In Europa wird der Tayron mit sieben unterschiedlichen Antriebssystemen angeboten: zwei Plug-in-Hybride (eHybrid), einen Mild- Hybrid (eTSI) sowie je zwei Turbobenzin- (TSI) und Turbodieselmotoren (TDI). Das Leistungsspektrum rangiert zwischen 150 PS (110 kW) und 272 PS (200 kW). Die zwei reinen Turbobenziner mit 204 PS und 265 PS sowie der stärkste Turbodiesel mit 193 PS fahren immer mit Allradantrieb, alle anderen Versionen mit Frontantrieb. Übertragen werden die Leistungen immer über automatische 6-Gang oder 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Die beiden Plug-in-Hybride sollen mit ihrer auf 19,7 kWh vergrößerten Batterie rein elektrisch über 100 Kilometer weit fahren können. Und sie kann an der AC-Wallbox mit 11 kW, aber auch an DC-Schnellladesäulen mit 50 kW geladen werden.

Der Tayron wird in den drei Ausstattungslinien „Life“, „Elegance“ und „R-Line“ starten. Die Basisversion ist neben den bereits genannten Features u.a. mit 3-Zonen-Klimaautomatik, neun Airbags und einer ordentlichen Anzahl an Assistenzsystemen, darunter Abstandsradar, Notbremssystem inklusive Fußgänger- und Radfahrererkennung, Spurwechsel- und Spurhalteassistent, Abbiegebremsfunktion oder dem neuen Ausstiegswarner ausgestattet. Darüber rangieren die beiden gleichwertigen, aber jeweils individuell ausgerichteten Topversionen, mit Echtholz-Interieur, elektrischer Heckklappe, Park-Assistent mit Memory- und Remote-Funktion und 18-Zoll-Alufelgen (Elegance) oder Sportsitzen mit integrierte Kopfstützen, Alu-Look und 19-Zoll-Alus (R-Line). Dazu kommen optional jede Menge Cargo-, Licht-, Design-, Komfort- und Assistenz-Pakete. Darunter auch ein Fahrwerk mit aktiver Dämpferregelung „DCC Pro“ mit getrennter Zug- und Druckstufenansteuerung. Die schneller arbeitenden 2-Ventil-Dämpfer sollen eine bessere und ruhigere Anbindung der Karosserie an das Fahrwerk sowie eine größere Spreizung zwischen Komfort und Dynamik ermöglichen.

Stellt sich am Ende noch die Frage nach den Preisen. Zum Vorverkaufsstart werden vier Antriebe verfügbar sein: Den Einstieg macht der 150 PS (110 kW) starke Mildhybrid-Benziner eTSI in der Ausstattungsvariante „Life“ ab 45.475 Euro. Darüber hinaus sind die zwei Plug-in-Hybrid-Versionen sowie der stärkste TDI bestellbar. (aum)

Foto: Autoren-Union Mobilität/Volkswagen

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