Dacia Bigster: der Aufsteiger

... strebt zu Höherem



Das Leben in der zweiten Liga, der Hamburger Sportverein kann ein Lied davon singen, ist auf Dauer nicht gerade befriedigend, auch wenn die Mannschaft durchaus erfolgreich unterwegs ist. Dacia, der rumänische Renault-Ableger, gehört mit seinem Portfolio im sogenannten B-Segment zu den erfolgreichsten Anbietern und ist vor allem bei den Privatkunden beliebt.


In Deutschland ist die Marke mit einem Privatkundenanteil von 75 Prozent in diesem Bereich die Nummer Eins, doch jetzt strebt Dacia nach höherem und nimmt den Aufstieg in das nächst höhere Segment in Angriff.

Den Durchbruch in der Tiguan-Klasse soll jetzt der Bigster schaffen, ein Kompakt-SUV, das, so Dacia-Vorstandchef Denis Le Vot „das C-Segment erobern soll“. Dabei ist der Bigster nur das erste Modell, das im C-Segment antreten wird. Dem Bigster werden in den kommenden Jahren noch zwei weitere Modelle folgen, über die allerdings aktuell keine Informationen preisgegeben werden. „Das Segment der C-SUV gehört mit europaweit drei Millionen Zulassungen zu den wichtigsten Absatzgebieten. Und da wollen wir Kunden erobern“, so Le Vot.



Begonnen hat die Geschichte des neuen SUV vor drei Jahren, als Dacia die automobile Welt mit einem Konzept überraschte, das mit wenigen Änderungen jetzt in die Serienfertigung geht. „Die Anregung zu diesem Konzept ging von Renault-Chef Luca De Meo aus, der auch veranlasste, das die Studie seriennah ausfiel“, erklärt Dacia-Chefdesigner David Durand bei der Vorstellung des neuen Flaggschiffs der Marke.

Das Ergebnis ist ein 4,57 Meter langes SUV, das im kommenden Jahr „für weniger als 25.000 Euro in der Verbrenner-Version und für weniger als 30.000 Euro als Hybrid auf den Markt kommen wird“ (Denis Le Vot). Der Bigster kommt war von einer rumänisch-französischen Marke, hat aber auch einen großen deutschen Anteil. „Wir haben vor dem Serienstart Kunden in Deutschland befragt, was sie von einem Modell wie den Bigster erwarten, und die Beurteilungen umgesetzt“, beschreibt der Markenchef die Entstehungsgeschichte des neuen Modells.

Beim Design des Bigster verzichteten die Kreativen in Paris und Bukarest bewusst auf schmückende Chromleisten und reduzierten den Auftritt auf das Wesentliche. Stattdessen kommt das von Dacia entwickelte Material Starkle zum Einsatz, ein Recyclingprodukt, das beim Bigster in unlackierter Form verwendet wird. Serienmäßig rollt das SUV auf 17- oder 18-Zollrädern, und in der Topversion sind 19-Zollräder optional lieferbar.



Wie beim Außendesign konzentriert sich auch das Interieur auf das Wesentliche. Vorne und hinten herrschen gute Platzverhältnisse, und der Mensch hinter dem Lenkrad blickt je nach Ausstattung auf eine sieben oder zehn Zoll große Informationszentrale. Das Infotainment ist in einem zentralen 10,1 Zoll großen Touchscreen-Monitor untergebracht, der in allen Varianten serienmäßig an Bord ist. Das Gepäck der Passagiere findet in einem 667 Liter großen Abteil ausreichend Platz. Damit liegt der Bigster an der Spitze seiner Klasse. Der mittlere Teil der Rückenlehne lässt sich umklappen, sodass die Fondpassagiere eine Armlehne mit zwei Becherhaltern entsteht. In der Abteilung Komfort kommen eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik mit eigenen Düsen für die Fondpassagier sowie ein elektrisches Panorama-Schiebedach oder eine kabellose Ladestation für das Smartphone ins Spiel.

Im Bigster kommen erstmals die neuen elektrifizierten Antriebe der Marke zum Einsatz. Der Bigster Hybrid 155 ist das erste Modell der Renault-Gruppe, bei dem ein 107 PS (79 kW) starker Verbrennungsmotor mit einem 37 kW (50 PS) starken E-Motor und einem Hochspannungs-Startergenerator zusammengeschlossen wird. Die elektrische Energie liefert ein 1,4 kWh starker Akku. Im Vergleich zu dem Hybridantrieb im Duster und Jogger ist die Einheit kraftvoller und um sechs Prozent sparsamer. In der Stadt versprechen die Dacia-Ingenieure einen Elektroanteil von bis zu 80 Prozent. Im Bigster TCe 140 kommt ein weiterentwickelter  Antrieb aus dem Duster zum Einsatz und kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit einem 48 Volt-Mildhybrid-System. Als kombinierten Normverbrauch gibt Dacia 5,6 Liter an.

Dacia ist unangefochtener Marktführer beim Autogasantrieb in Europa  – und folgerichtig kommt auch der Bigster mit diesem Antrieb auf den Markt. Im Bigster Eco-G 140 ist diese Technik zum ersten Mal mit einem 48-Volt-Mild-Hybrid-System kombiniert, was sich im Alltag in eine Reichweite von bis zu 1450 Kilometer übersetzen soll.



Für die Allradvariante TCe 130 4x4 kommt schließlich der 1,2 Liter Dreizylinder als Mildhybrid mit einem manuellen Sechs-Gang-Getriebe zum Einsatz. Der Allradler besitzt das Terrain Control System mit fünf Einstellungen. Im Modus Auto wird die Kraft automatisch automatisch verteilt, Snow übernimmt bei winterlichen Bedingungen, Mud/Sand bei wechselndem Terrain, und Offroad hilft in schwierigem Gelände. Eco schließlich ist für die sparsame Fortbewegung auf Asphalt vorgesehen. (aum)

Fotos:
Autoren-Union Mobilität/Dacia

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