Alle, die meinten, dass die US-Amerikaner so einen Typen wie Donald Trump nicht noch einmal wählen würden, müssen nun einräumen, dass sie sich massiv geirrt haben. Alle, die vor dem designierten US-Präsidenten warnten, müssen nun dem zukünftigen Chef der USA zum Wahlsieg gratulieren. Alle, die den Weltuntergang, das Ende des Abendlandes beim Wahlsieg Trumps voraussahen – hoffen die nun, doch recht zu behalten?
Was ist mit all denen, deren Amerikabild nun zusammengebrochen ist? Stimmte dieses über Jahrzehnte erlernte USA-Bild? Ist ein Land, das so eindeutig Trump gewählt hat, wirklich ein Land, das die Werte teilt, die hierzulande wie ein Dogma behandelt werden? Ist die USA wirklich ein Land, wie uns es immer wieder präsentiert wird? Ist die USA ein freies Land, in dem jeder seines Glückes Schmied ist oder ist es noch immer das Land, wie man es in tausenden von Cowboy-Filmen präsentiert hat?
Was bedeutet aber nun für uns die Trumpwahl? In den fünf nicht so alten Bundesländern vielleicht weniger als in den ganz alten. Im Osten gibt es wohl weniger Unternehmen, für die die USA der wichtigste Markt ist. Hier ist auch das USA-Bild nicht so glänzend wie im Westen. Hier im Osten ist man wohl eher der Ansicht Trumps, wonach erst das eigene Land kommt, dann der Rest der Welt.
Und unsere Sicherheit? Wir werden sicherlich mehr dafür tun müssen, um uns vor Angriffen aus welcher Richtung auch immer zu schützen. Doch bevor wir wieder die Wehrpflicht einführen, neue Panzer und Raketen kaufen, müssen wir unsere Transportwege in Ordnung bringen. Wir können ja gar keine Truppen von A nach B verlegen. Da brechen die Brücken ein, dort fahren erst gar keine Züge. Und wie lange dauert es, bis man Drohnen – das ist das neumodische Zeug für heutige Kriege – genehmigt bekommt? Was, wenn Trump seinen atomaren Schutzschirm über uns zuklappt?
Was zeigt Trump unseren Parteien für den nächsten Bundestags-Wahlkampf? Erst einmal nicht viel, denn wir ticken nun mal anders als die USA-Bürger. Doch der Trump-Wahlkampf zeigt eben auch, dass es ohne die sozialen Medien nicht geht. Er zeigt auch, dass man dem Volk aufs Maul schauen muss. Er zeigt, dass die Leute vor allem ihr eigenes Land im Blick haben, man nicht die ganze Welt retten will. Ob man demnächst etwas davon im Bundestags-Wahlkampf – der ja schon seit Jahren läuft – merken wird?
Ich merke gerade, dass mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt auf mich wartet.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Leonhard, Christine, Nina
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Weltuntergang?
Mein Blick auf die US-Wahl
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