Wir sind gestern vor dem Schmuddelwetter in Brandenburg geflohen, vielmehr geflogen. Da hatten wir viel Zeit auf dem Flughafen in Berlin, denn wir mussten ja rechtzeitig unser Golfgepäck aufgeben. Doch dazu mehr.
Wie gesagt, wir hatten viel Zeit, um die Menschen um uns und später im Flugzeug zu beobachten. Viele waren mit Kindern unterwegs. Die waren noch müde, viele aufgeregt, viele neugierig, viele langweilten sich. Das war wohl schon immer so. Auch das, dass man kaum im Flugzeug sitzend das Essen auspackte, als ob man seit Tagen nichts gegessen hätte, ist nicht neu. In meiner Kindheit war das bei jeder Bahnreise so.
Doch es gab einiges, was uns doch wunderte. Wie gesagt, es war eine Momentaufnahmen, aber auffällig war, dass wirklich kein Kind ein Buch dabei hatte, dass man keinem Kind vorlas. Wir sahen auch nur sehr wenige Kinder, die malten, die etwas mit den Erwachsenen spielten. Man ließ die Kinder machen, nur gab es nicht viel mehr als zu quengeln und mit dem Essen zu spielen.
Was noch auffällig war, kaum ein Kind fragte. Ich hörte kein Kind fragen „warum“. Das war früher – also bei mir vor 65 Jahren – die Lieblingsbeschäftigung, mit der wir unsere Eltern nervten. Dafür erklärten viele Eltern, viele Großeltern den Kindern, was die gar nicht wissen wollten. Die Kleinen hatten eigentlich gar keine Chance, selber auf Entdeckungsreise zu gehen. Das ist nun auf einem Flugplatz oder über den Wolken wirklich einfach.
Doch was macht es mit Kindern, wenn sie gar nicht mehr lernen neugierig zu fragen? Sie lernen das nicht, sie gewöhnen sich daran, dass man ihnen alles erklärt, dass man ihnen die Dinge vorsetzt. Sie lernen so sicherlich nicht, neugierig zu sein, das zu fragen, was sie gerade interessiert. Ich habe das böse Gefühl, dass das nicht nur für die Kinder, sondern für die gesamte Gesellschaft nicht gerade förderlich ist.
Förderlich ist für mich mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Adelheid, Heidi, Elke
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Andere Kinder?
… oder andere Eltern?
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