Morgengruß von Helmut Harff: Dat wundert mir

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir passiert es, dass ich mal niesen muss, dass mir mal die Nase läuft, ich sogar mal Nasenbluten habe. Es kommt auch vor, dass ich dringend eine Toilette aufsuchen muss. Mal krabbelt es an der Nase, mal am Ohr, mal muss ich eine Haarsträhne aus dem Gesicht entfernen, mal meine Brille putzen.

All das passiert mir nicht nur zuhause, also mehr oder weniger im Verborgenen, sondern auch in der Öffentlichkeit. Vieles davon kann ich nicht unterdrücken, es passiert einfach. Mir passiert das einfach. Wenn ich Promis im Fernseher aber auch auf einer Bühne sehe, dann sehe ich viel, aber nicht jemand sich schneuzen, niemand niest, niemand bohrt in der Nase, kaum mal einer putzt seine Brille oder krabbelt sich irgendwo. Ich frage mich dann immer, wie die das machen – oder eben nichts machen.

Das fragte ich mich schon während meiner Zeit an der Komischen Oper. Die Sängerinnen und Sänger erklärten mir, dass sie so unter Spannung stehen, dass sie eben nicht niesen müssen, dass die Nase nicht kribbelt. Manchmal, so gaben sie zu, helfen auch Medikamente.

Doch wie ist das, wenn Menschen irgendeine oder gleich mehreren Reden zuhören dürfen und ständig Kameras auf einen gerichtet sind? Achtet man nicht auf Nieser, auf ein Kratzen an der Nase? Wird dann auf eine andere Kamera umgeschaltet? Oder kann man doch lernen, ohne all dem über die Runden zu kommen?

Bei meinem Frühstück mit der Beste Frau der Welt gelingt mir das zumindest nicht.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Franz v. S., Vera, Thurid, Bernd

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