Seit zwei Jahren nimmt BWT Mücke Motorsport am Prototype Cup Germany teil und Teamchef Peter Mücke ist immer noch glücklich, 2023 in die LMP3-Serie vom ADAC und von der Creventic eingestiegen zu sein. Für ihn ist der Prototype Cup Germany die beste Option für Nachwuchsrennfahrer, die eine Profikarriere anstreben, und auch aus Sicht eines Trophy-Piloten hält er die Serie für eine gute Wahl.
BWT Mücke Motorsport betont immer wieder, wie positiv der Prototype Cup Germany für den Nachwuchs ist. Warum ist das so?
Peter Mücke:
Früher hatten die Jungs und Mädels in Deutschland den Formelsport, in dem sie sich hocharbeiten konnten. Leider haben wir den nicht mehr und wenn man ehrlich ist, war der Weg bis in die Formel 1 auch früher nur für wenige erreichbar. Anders ist es jetzt im LMP-Sport. Hier gibt es sicher mehr Möglichkeiten und der Grundstein für eine LMP-Karriere wird nun mal in der LMP3 gelegt. Die Starter lernen viel mehr als in anderen Fahrzeugen, weil es ein echter Rennwagen ist. Und sie können das zu einem akzeptablen Budget und zudem in dem tollen Umfeld der DTM machen. Im Übrigen finde ich, dass der Prototype Cup Germany mit seinen attraktiven Rennwagen auch das DTM-Wochenende noch einmal aufwertet und vielfältiger gestaltet.
Gerade junge Talente möchten ihr Auto manchmal nicht mit einem Teamkollegen teilen. Was sind die Argumente gegen diesen Einwand?
Peter Mücke:
Im Prototype Cup Germany hat jeder Fahrer sein eigenes Qualifying. Er hat also auch die Chance, sich komplett alleine zu präsentieren und sein eigenes Ergebnis herauszufahren. Das ist dann perfekt vergleichbar mit dem Qualifying-Resultat seines Autokollegen, denn beide bewegen exakt das gleiche Fahrzeug. Auch im Rennen kann jeder seine eigene Duftmarke setzen und mit guten Leistungen in seinem Stint auf sich aufmerksam machen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es bei zwei Startern auf einem Auto einen großen positiven Aspekt gibt: Sie teilen sich das Budget.
Wie wichtig war es, dass im vergangenen Jahr mit Valentino Catalano ein junges Talent zusammen mit dem erfahrenen Markus Pommer Champion geworden ist?
Peter Mücke:
Ich denke, das war sehr wichtig, denn es hat gezeigt, dass sich junge Talente im Prototype Cup Germany durchsetzen können. Dieser Weg ist also absolut machbar. Auch Riccardo Leone Cirelli bei uns im Team war wichtig für das Standing des Prototype Cup Germany bei jungen Fahrern. Er kam mit sehr geringer Formel-4-Erfahrung nahezu direkt aus dem Kartsport und war auf Anhieb vorne dabei. Wir haben übrigens schnell gemerkt, dass der Nachwuchs immer stärker auf den Cup schaut, denn wir hatten für 2025 viele Anfragen von jungen Rennfahrern und haben die ersten Verträge sogar schon 2024 unterschrieben. Und bei uns melden sich noch immer Interessenten, so dass sogar ein drittes Auto noch möglich wäre.
Ist der Prototype Cup Germany auch für Trophy-Piloten attraktiv?
Peter Mücke:
Klar ist er das. Auch für sie ist das für Motorsport-Verhältnisse relativ überschaubare Budget natürlich schön. Und der Kalender dürfte positiv für sie sein, denn wir haben nur Rennen in Deutschland und dem angrenzenden Ausland, so dass keine weiten Reisen nötig sind. Das ist beispielsweise für Geschäftsleute immer wieder ein Argument, da der Rennsport ja auch in ihre beruflichen Kalender passen muss.
Wie interessant ist der Prototype Cup Germany für Teams?
Peter Mücke:
Die LMP3-Boliden perfekt abzustimmen und so schnell zu machen, ist auch für professionelle Teams eine Herausforderung, aber die suchen wir ja. Zudem ist es schön, dass wir den Fahrern noch etwas beibringen können, was sie für eine eventuelle spätere Profikarriere brauchen können. Für uns bei Mücke Motorsport kann ich nur sagen, dass ich wirklich glücklich bin, mich zusammen mit meinem Sohn Stefan 2023 für einen Einstieg in den Cup entschieden zu haben. Wir kommen aus dem Nachwuchs-Formelsport und haben dort viele Jahre verbracht. Wie die diversen Formel-Autos, so sind auch die LMP3 richtige Rennautos, die ausschließlich fürs Rennfahren gebaut wurden. Es sind quasi Formel-Renner mit Dach. Wir sind mit vollem Herzen dabei und mögen den Prototype Cup Germany sehr.
Der ADAC und die Creventic haben entschieden, 2025 noch auf das Modell aus dem Homologationszeitraum von 2020 bis 2024 zu setzen. Ist das richtig?
Peter Mücke:
Absolut, es ist eine sehr vernünftige Entscheidung. Ich glaube, dass man mit dem Auto aus 2024 genauso lernen kann wie mit dem Modell aus 2025 und halte es für wichtiger, die Kosten im Blick zu halten. Mit dem vorhandenen Material können wir die Saison nun günstiger anbieten als wenn wir erstmal in neue Technik hätten investieren müssen. Auch die anderen Modifikationen am Reglement gefallen mir. Es ist das Resultat einer sehr guten Zusammenarbeit der Teams mit den Organisatoren von ADAC und Creventic, die uns nach unserer Meinung gefragt haben und diese akzeptiert haben.
Rennkalender
18.04.-20.04.25 Spa-Francorchamps/BEL (24H Series)
09.05.-11.05.25 Hockenheimring Baden-Württemberg (ADAC Hockenheim Historic)
23.05.-25.05.25 Dekra Lausitzring (DTM)
04.07.-06.07.25 Norisring (DTM)
08.08.-10.08.25 Nürburgring (DTM)
12.09.-14.09.25 Red Bull Ring/AUT (DTM)
Prototype Cup Germany
Peter Mücke: „Für Talente die beste Wahl“
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